Meisterschaft NLA: Einen Sieg vom grossen Finale entfernt
SEAT Volley Näfels spielt am Samstag im Buchholz in Glarus gegen Lausanne UC. Der Erste der Quali-Runde ist arg in Rücklage, mit nur zwei Siegen aus sechs Spielen. Ganz anders Näfels, welches als Tabellenführer auch der klare Favorit in diesem Match ist. Gewinnen die Glarner, stehen sie nach vier Jahren endlich wieder in einem Playoff-Finale.
Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet Lausanne UC, nach der Quali-Runde noch an erster Stelle und mit zwölf Siegen in Serie als Favorit in die Playoff-Quali-Runde gestartet, strauchelt zuerst. Zumindest haben die Studenten aus der Waadt nur noch dann eine sehr kleine Chance, wenn sie die beiden letzten Auswärtsspiele gegen SEAT Volley Näfels und Volley Amriswil klar gewinnen. Und wären dabei erst noch auf Näfels’ Schützenhilfe angewiesen, denn der CS Chênois müsste dann auf jeden Fall sein letztes Spiel gegen Leader Näfels verlieren. So käme der LUC ebenfalls noch auf acht Punkte und hätte vielleicht noch eine geringe Chance den zweiten Platz zu belegen, welcher zur Finalteilnahme berechtigt. Der Gegner hiesse in diesem Fall: SEAT Volley Näfels. Da nicht anzunehmen ist, dass weder die Glarner noch die Thurgauer nicht wenigstens einen Satz gegen LUC gewinnen, ist die Chance also gering, dass die Finalpaarung im Kampf um die Meisterkrone 2011 Lausanne UC gegen SEAT Volley Näfels heisst.
Entsprechend ist auch der Kommentar auf der Webseite von LUC nachzulesen, in welchem der Klub nun voll auf die Karte Cupfinal setzt. Da stehen die Vaudois nach ihrem Sieg im Halbfinal gegen den CS Chênois ebenso, wie Volley Amriswil nach seinem Sieg gegen SEAT Volley Näfels.
Wenn nicht im Cup dann ganz sicher in der Meisterschaft
Und da es im Cup leider nicht geklappt hat, Volley Amriswil auswärts zu schlagen um in den Final vorzudringen, setzen die Spieler unter Trainer Dalibor Polak nun also voll auf die Meisterschaft. Bezeichnend dass es gerade ihnen gelungen ist, die Thurgauer mit zwei Siegen ganz arg in Rücklage zu bringen. „Wir sind auf der Suche nach unserem Selbstvertrauen“, meinte Captain Marco Bär etwas gar kleinlaut nach der zweiten Niederlage gegen SEAT Volley Näfels am letzten Sonntag. Eigentlich kann man sich das ja gar nicht so richtig vorstellen, denn wer zurückschaut auf die bisherige Saison, sah doch die Blauen aus der Ostschweiz oft nur so strotzen vor Selbstsicherheit. Irgendwie scheint es zwischen Trainer Johan Verstappen und dem sehr geschlossenen Team zu Unstimmigkeiten gekommen sein. Und ausgerechnet jetzt beginnt sich das auf die Leistung negativ auszuwirken.
Selbstvertrauen gibt Bedrac und Brander Schub
Gerade im Zusammenhalt der Spieler untereinander und zum Trainer, (der ja auch Spieler ist) liegt die Kraft und die Stärke im diesjährigen Team um Captain Gustavo Meyer. Trainer Polak hat es geschafft, seine Spieler zusammenzuschweissen und jedem von ihnen viel Selbstvertrauen zu geben. Am besten sieht man das sicher an der frappanten Leistungssteigerung sowohl von Passeur Ivan Bedrac wie auch von Annahmespieler Fabian Brander. Die beiden spielen mindestens eine Klasse besser als noch zu Beginn der Saison. Die Leistungskurve der ganzen Mannschaft zeigt klar nach oben und wenn alle so denken wir Sinotti der sagt: „Auch mit dem Einzug in die Playoff-Finals haben wir noch überhaupt nichts erreicht, deshalb müssen wir jedes Spiel nehmen, wie wenn es das alles entscheidende wäre“. Sie müssten ganz einfach weiter sehr hart arbeiten und nur ja nicht ans Saisonende denken.
Einen nicht unerheblichen Vorteil hat das Team inzwischen aber ganz sicher: Mit jedem Tiebreak mehr steigt die Chance, den Gegner nur schon psychologisch ganz gehörig unter Druck zu setzen. Sämtliche Schweizer Spitzenteams mussten es diese Saison erfahren, wie hart es ist, gegen die Näfelser Volleyballer ein Tiebreak zu gewinnen. Nur gerade Pallavolo Lugano und Volley Amriswil ist es einmal gelungen, zuhause ihr Tiebreak gegen die Polak-Truppe zu gewinnen. Neunmal aber gingen die Glarner als Sieger vom Platz. Nicht dass sie diese Kurzentscheidungen jeweils locker und mit grossem Vorsprung gewonnen hätten. (Nur in drei Fällen gelang dies ohne die Nerven übermässig zu strapazieren) Sechs Tiebreaks wurden aber mit dem kleinsten notwendigen Vorsprung von zwei Punkten gewonnen, was die Unterlegenen vielleicht damit wegstecken, dass alles nur Glück gewesen sei. Trainer Polak sagt aber klar, dass das bei dieser Mannschaft bei weitem nicht nur mit Glück zu tun habe. Es sei vielmehr die grosse Abgeklärtheit und Reife, welche der Mannschaft, wenn es wirklich ganz eng wird, zum Sieg verhelfe. Es bleibt zu hoffen, dass ihr diese nun noch bis zum Saisonschluss erhalten bleibt. Und dann, ja dann, ist heuer wieder einmal wirklich alles möglich für SEAT Volley Näfels.