Meisterschaft NLA: 3:0-Sieg von SEAT Volley Näfels. War das die Wende?
SEAT Volley Näfels gewinnt Spiel drei der Playoff-Finalserie und geht damit mit 2:1 Siegen in Führung. Anders als das Satzresultat vermuten lässt, war es ein hartumkämpftes Spiel, in welchem der CS Chênois nicht mehr an seine sehr gute Leistung aus dem ersten Match anknüpfen konnte.
Die Näfelser Volleyballer haben nun das Kunststück fertiggebracht, fünf Sätze nacheinander gegen den zähen Wiedersacher aus Genf zu gewinnen. Zuerst die siegbringenden letzten zwei in Genf zum 1:1 Ausgleich nach Spielen und jetzt die drei aus diesem Spiel. Überhaupt hat SEAT Volley Näfels diese Saison gegen Gegner in der NLA nur gerade dreimal mit dem Bestresultat von 3:0 gesiegt. Mit dem TV Schönenwerd, Laufenburg-Kaisten und dem VBC Münchenbuchsee wurden aber allesamt Teams geschlagen, welche mit der Entscheidung dieser Meisterschaft nie etwas zu tun hatten und ihre Saison inzwischen auch schon seit längerer Zeit beendet haben. Es war aber auch die Quittung für die Schlappe in Spiel eins. Damals noch völlig inferior aufgetreten, sah man heute eine Mannschaft, welche von Anfang an voll bei der Sache war. Zwar begannen beide Teams sehr nervös mit praktisch nur Fehlern. Doch je ein Service-Ass durch Polak und wenig später durch Meyer brachten endlich Schwung ins Spiel. Ab jetzt lief alles wie am Schnürchen für Näfels. Der Vorsprung auf Gegner Chênois wuchs stetig an. Es war Diagonalangreifer Polak, welcher mit Abstand am meisten Bälle bekam und diese auch oft, wenn auch nicht immer, zum Punkt verwertete. Das klare Satzresultat verlieh den Glarnern noch grössere Flügel.
Duell Polak gegen Cuko geht heute an den Tschechen
Satz zwei zeigte ein ganz anderes Bild. Jetzt punkteten auch die Genfer und der Regie von Passeur Ptachinski regelmässig und aus allen Positionen. Libero Dani Werner - flying Däni - zeichnete für zahlreiche mirakulöse Flugeinlagen verantwortlich und hielt den Ball so sehr oft noch im Spiel. Zu recht wurde er dafür am Schluss zum besten Näfelser-Spieler ausgezeichnet. Dritan Cuko, der Gegenpol von Dalibor Polak, hatte jetzt seine beste Phase im Spiel. Aber nicht nur er spielte sehr gut sondern auch alle seine Mitspieler zeigten nun wieder, weshalb sie mit dem CS Chênois diese Finalserie erreichten. Durch einen Angriff von Taylor Wilson kamen sie zum ersten Satzball. Dieser wurde aber von Gusti Meyer abgewehrt. Nun war Cuko an der Reihe und buchte Satzball Nr. 2. Aber Sinotti wehrte auch diesen ab, ehe Roosewelt und Sinotti Gegenspieler Cuko einen Killerblock verabreichten. Der tat weh und jetzt brauchten die Genfer ein Timeout. Durch einen dummen Angriffsfehler des Albaners Cuko kam Näfels zum dritten Satzball und diesen verwertete wiederum Sinotti mit einem wuchtigen Angriff, sehr zum Frust der Romands aus Genf.
Kann Näfels das erfolgreiche Spiel durchziehen?
Was sollte das Spiel nach der 10-Minuten-Pause bringen? Oft schon drehte die eine Mannschaft Geschehen und Resultat. Würde das auch diesmal passieren? Beide Teams lieferten ein gutes Sideout-Spiel ab. Mal waren es auch Eigenfehler hüben wie drüben die zum Punkt führten. Aber je höher das Score kletterte spürte man, dass es nun nur noch wenig brauchte und es war mit Chênois geschehen. Bei 18:16 nahmen die Genfer ihr erstes Timeout und bei 20:17 ihr zweites. Die Schieflage wurde immer sichtbarer, aber aufgeben wollten die Rhonestädter dann doch auch nicht so leicht. Zwei Fehler durch Polak am Service - halt immer mit vollem Risiko servierend - und Captain Meyer in Angriff, zwangen Coach Mani Müller zum ersten Näfelser-Timeout. Danach kam SEAT Volley Näfels zum ersten Matchball bei 24:21. Die Sache schien gegessen. Aber ohälätz, Gegner Chênois bäumte sich noch einmal mächtig auf und buchte vier Zähler in Folge. Da würde doch nicht etwa dieser Satz noch verloren gehen, haderten die Zuschauer mit der Leistung ihrer Lieblinge. Die Stimmung war jetzt grossartig und laut. Es waren Angriffsfehler, welche die Genfer noch einmal heranbrachten, dabei ist doch gerade der Angriff eine der stärksten Waffen der diesjährigen Mannschaft von SEAT Volley Näfels. Nun aber, nach dem dritten in Folge war es genug. Ausgerechnet jetzt passierte Slavev ein Servicefehler. Längst hielt es niemand mehr auf seinem Stuhl aus in der linth arena und alle warteten sehnsüchtig auf den letzten rettenden Punkt. Ein letzter Killerblock von Roosewelt mit Bedrac auf Aussenangreifer Wilson brachte einen vielumjubelten und ausserordentlich wichtigen Sieg für die Näfelser an diesem Vorabend der Näfelser Fahrt.
Momentum liegt nun bei Näfels
Damit liegt das Momentum nun ganz klar auf der Seite von Näfels und mit einem Sieg am nächsten Samstag könnte der Meisterbecher zum ersten Mal seit vier Jahren wieder für ein Jahr ins Glarnerland kommen. "Wir glauben an einen Heimsieg", meint aber Manager Michel Georgiou darüber befragt, was wohl am Samstag passieren wird. Doch der Brasilianer Márcio Sinotti kontert ganz entschieden: "Es wird leider für die Zuschauer hier kein fünftes Spiel geben - wir tun alles dafür, bereits am Samstag den Meisterchübel in die Höhe stemmen zu können". Nur wer die Mitfahrgelegenheit mit dem Bus benützt (CHF 35.- für die Carfahrt) kann sorgenfrei und live in Thônex miterleben, ob den Näfelser Volleyballern auch noch ein zweiter Auswärtssieg gelingt.
Matchtelegramm
Lintharena sgu, Näfels, 06. April 2011, 19:30
Spieldauer 89 Minuten
Zuschauer: 750
SEAT Volley Näfels – CS Chênois 3:0 (25:18, 29:27, 27:25)
SEAT Volley Näfels:
Bedrac (Passeur), Meyer (Captain), Werner (Libero), Roosewelt (de Oliveira), Sinotti, Büsser, Polak; Gygli, Fabian Brander
Spielertrainer: Dalibor Polak
CS Chênois:
Ptaschinski (Passeur), Cuko (Captain), Slavev, Kovar (Libero), Wilson, Abramov, Schaller; Ourahay, Djokic
1.SR: Volker Schiementz
2.SR: Flückiger Adrian