Luzern und Übersee zeichnen das neue Gesicht von Volley Näfels
Näfels präsentiert für die kommende Saison ein vorwiegend junges Team, in welchem aber erfahrene Füchse eine wichtige Rolle spielen.
Näfels Volleyballer werden auch in der kommenden Saison in der NLA spielen. Es ist Näfels’ 34. Saison ohne Unterbruch in der höchsten Spielklasse. Dass es den Verantwortlichen des Vereins gelang, ohne Namenssponsor ein NLA-Team aufzustellen, verdient Anerkennung. Nach dem noch nie dagewesenen Exodus im Frühjahr bekommt Näfels ein völlig neues Gesicht. Nur Captain Risto Nikolov und Nachwuchstalent Christian Bartholet sind als Spieler geblieben, dazu Assistenztrainer Álvaro Jurado, Scout Kevin Jöhl, wie auch Teammanager Ivan Bedrac und Teamarzt Nico Huber.
Weiterhin ohne Namensponsor - nicht wie während der goldenen Zeiten von Concordia, Seat und Biogas, als die Glarner von 1998 bis 2022 zum Rekordmeister avancierten - musste Näfels vorsichtig und ohne finanzielle Risiken planen. Präsident Martin Landolt freut sich jedoch sehr, dass sein Verein weiterhin auf die bisherigen Hauptsponsoren zählen darf und ergänzt: «Stand heute haben wir mündliche Zusagen von zwei neuen Hauptsponsoren.» Dennoch mussten die Kosten für das NLA-Team um rund zehn Prozent reduziert werden.
Ein Trainer, der die Jungen fördert
Trotz dieser einengenden Rahmenbedingungen hat Teammanager Ivan Bedrac ein Team zusammengestellt, auf dessen Auftritte man gespannt sein kann. «Das junge Team soll ohne Druck spielen können, aber mit Spielfreude und Einsatz dem Publikum Freude bereiten», meint Präsident Landolt zu den Erwartungen. Diese Mannschaft werde bestimmt auch Lehrgeld zahlen müssen, doch er hoffe, dass sie durchaus auch einmal einem stärker dotierten Team ein Bein stellen könne, so Landolt weiter.
Ermöglichen soll dies Näfels neuer Trainer Ignacio Verdi, welcher während der beiden letzten Jahre Trainer von Luzern war und immer wieder für Überraschungsmomente sorgte. Der 34-jährige Argentinier habe sehr grosses Interesse an Volley Näfels gezeigt und werde sich auch im Nachwuchsbereich engagieren, sagt Landolt und ergänzt: «Verdi gilt als guter Ausbildner, was zum eher jüngeren Team und insbesondere zu den beiden lokalen Talenten Christian Bartholet (20-jährig) und Dejan Bodgdanovski (18) passt.» Mit Tom Schwitter (18) soll zudem ein eigener Junior zumindest bei den Trainings des NLA-Teams dabei sein.
Drei Luzerner
Neben diesen Spielern aus der Region werden mit Libero Jonas Peter (21), Mittelblocker Roy Schmid (22) und Nathan Broch (24) auf Annahme/Aussen drei Spieler von Volley Luzern nach Näfels wechseln. Dazu wird mit Passeur Mathis Jucker ein weiterer ehemaliger Luzerner bei Näfels zu sehen sein. Landolt sagt zur Luzerner-Einkaufstour: «Diese Verträge konnten teilweise schon sehr früh unter Dach und Fach gebracht werden. Libero Peter hat beispielsweise schon unterzeichnet, bevor Luzern den Rückzug aus der NLA bekanntgab. Gerade bei Studenten profitieren wir von der Nähe zu Zürich. Letztlich wird von den Spielern immer das Gesamtpaket beurteilt, das man anbieten kann. Dies war beispielsweise bei der Verpflichtung von Mathis Jucker entscheidend.»
Vier Profis aus Übersee
Neben diesen Schweizern werden vier ausländische Profis bei Näfels spielen. Als Zuspieler ist Gabriel Chancy, ein 28-jähriger Frankokanadier, verpflichtet worden. Ihn hatte Näfels schon in früheren Jahren auf dem Radar. Landolt dazu: «Uns gefällt sein Spielaufbau. Zusammen mit seiner Erfahrung bringt er ein gutes Gesamtpaket mit.» Connor Campbell, ein 22 Jahre junger Zweimetermann aus Kalifornien, wird als Mittelblocker agieren. Mathias Corzo und Mariano Giustiniano, beides Argentinier, komplettieren das Kader. Corzo, 24-jährig, ist Diagonalangreifer. Er spielte letzte Saison in Zypern, erstmals ausserhalb seines Heimatlandes. Er überzeugte mit starken Services und wenigen Fehlern. Den grössten Coup landete Näfels mit der Verpflichtung von Giustiniano. Der 38-Jährige ist ein erfahrener Fuchs mit erfolgreicher Vergangenheit in Argentinien und Spanien. Er gilt als cleverer Spieler. Seine Erfahrung sei insbesondere auch für die Entwicklung der anderen Spieler in Spiel und Training wichtig, ist man in Näfels überzeugt. Um einen guten Trainingsbetrieb aufrecht zu erhalten, fehlt Näfels noch ein zweiter Diagonalangreifer. Gesucht wird dafür ein junges Talent.