Montag, 1. März 2021; 07:16
NLA

Lausanne eliminiert Biogas Volley Näfels aus den Playoffs

Von: Kai Aebli

Die Westschweizer überzeugen mit kompromisslosem Volleyball und ziehen nun in den Playoff-Halbfinal ein, während es für Näfels um die Ränge fünf bis acht geht – Näfels – Lausanne: 0:3 (25:27, 21:25, 20:25).


Aufgrund der Corona bedingten Quarantäne der Lausanner kam es am Samstag zum Entscheidungsspiel der Best of Five Serie. Nach dem Volleyballkrimi im ersten Playoff Viertelfinal-Spiel gegen Lausanne, der mehr als zwei Stunden dauerte, war ein spannendes Entscheidungsspiel zu erwarten, doch die Westschweizer überzeugten auf ganzer Linie und bezwangen Näfels in drei Sätzen.

Die Näfelser Volleyballer starteten mit Gygli als Passeur, Napiorkowski als Diagonalangreifer, Ronkainen und Süess auf Aussen, Hudzik und Porkka als Mittelblocker und Flück als Libero. Bei Lausanne gab es eine überraschende Startaufstellung, in der der nominelle Aussenangreifer Poffet als Diagonalangreifer auflief.

Lausanne startete schnell und hochmotiviert ins Spiel. Harksen brachte sein Team mit einer Serviceserie direkt 4:0 in Führung. So war Näfels Coach Kaczmarczyk schon früh gezwungen ein erstes Timeout zu benutzen. Sein Team reagierte mit einem Sideout, doch Lausanne zog weiter davon, so hiess der Spielstand beim ersten Technical Timeout 8:1 für die Gäste. Um einen Rhythmuswechsel ins Spiel zu bringen kamen beim 7:13 Martinez und Aebli für Gygli und Napiorkowski aufs Feld. Die gewünschte Aufholjagd blieb allerdings aus. Beim Score von 12:18 folgte der Rückwechsel und Gygli brachte Näfels mit einer Serviceserie zurück ins Spiel. Näfels kämpfte sich Punkt für Punkt näher an Lausanne ran.

Die Schlussphase zeigte das, was von diesem Spiel zu erwarten war. Ein Kopf an Kopf Rennen auf hohem Niveau entwickelte sich. Zwei Mal konnte Lausanne mit dem nötigen Quäntchen Wettkampfglück einen Näfelser Matchball abwehren, bevor - symbolisch für das ganze Spiel - Prevel den Satz mit zwei Angriffen für die Gäste entschied.

Die Aufholjagd im ersten Satz war wichtig für die Moral der Näfelser. So starteten sie im zweiten Durchgang deutlich besser als im ersten. Lausanne machte konstant hohen Druck am Service, inzwischen hatte sich die Näfelser Annahme etwas stabilisiert. Bis zum 17:17 war dieser Satz ein konstantes Sideout-Spiel beider Seiten. Danach konnte sich Lausanne erstmals entscheidend absetzen und erneut war es Prevel, der den Satz mit zwei Angriffen in Folge für sein Team entschied.

Näfels war klar, nun musste eine Reaktion folgen. Allen voran zeigte Ronkainen, dass er das Spiel noch nicht abgeschrieben hatte und punktete immer wieder erfolgreich. Dennoch reichte es nicht aus. Lausannes Topscorer Prevel verwertete 17 von 26 Bällen und führte die Westschweizer mit einer Angriffsquote von 65% zum dritten Satzgewinn und somit in die Halbfinal-Runde.

Näfels Coach Kaczmarczyk beschrieb das Spiel als Schwergewichtskampf, den seine Mannschaft aufgrund mangelnder Erfahrung verlor und ergänzte: «Ich sagte zu meinem Team schon vor dem Spiel, dass ich jede Art von Niederlage akzeptiere, da wir dadurch die Antworten bekommen, die wir brauchen. Diese Meinung werde ich auch nicht ändern. Wir brauchen mehr solche Spiele, um eines Tages Erfolg zu haben. Der erste Satz war entscheidend, wir starteten sehr schlecht in der Annahme und volleyballerisch haben wir das Spiel in diesem Element verloren. Dennoch hatten wir zwei Chancen den Satz für uns zu entscheiden, die wir leider nicht nutzten. Für jeden kleinen Fehler bezahlten wir den Preis, da Lausanne auch sehr stark spielte – sie liessen uns keinen Platz für Fehler. Natürlich bin ich traurig und fühle mich schlecht, aber etwas macht mich dennoch Stolz, meine Spieler wissen, was ich meine.»




Matchtelegramm:

Biogas Volley Näfels – Lausanne UC: 0:3 (25:27, 21:25, 20:25)

Kantonsschule, Glarus. – Spieldauer: 82 Minuten. – 0 Zuschauer.

SR: Kälin, Grellier


Biogas Volley Näfels:
Startformation: Gygli (Passeur), (1 Punkte), Flück (Libero), Napiorkowski (7), Süess (9), Hudzik (9), Ronkainen (13), Porkka (3)
Einwechslungen:  Aebli K. (Passeur, Captain), (0 Punkte), Küng (Libero), Martinez (2)


Headcoach: Oskar Kaczmarczyk
Assistant Coach: Błażej Kuśmierz



Lausanne UC:
Startformation: Harksen (Passeur), (3 Punkte), Ineichen (Libero), Rossatti (10), Poffet (5), Musabegovic (5), Leeson (9), Prevel (Captain), (17)
Einwechslungen: Pfund (Passeur), (0 Punkte), Wojcik (5), Sommer (0), Lin (1)


Headcoach: Massimiliano Giaccardi
Assistant: Pierre Berger                                                                                                                                                            

Antti Ronkainen: 22 Angriffe – 12 Punkte (Erfolgsquote 55%)

Nico Süess: 20 Angriffe – 5 Punkte (25%), 2 Blocks

Damian Hudzik: 8 Angriffe – 5 Punkte (62%), 2 Blocks

Henrik Porkka: 6 Angriffe – 1 Punkt (17%), 2 Blocks

Libero Andrin Flück: 25 Annahmen – 11 davon gelangen gut oder sehr gut

Libero Lorenz Küng: 15 Annahmen – 8 davon gelangen ihm nach seiner Einwechslung im zweiten Satz gut oder sehr gut

Patryk Napiorkowski: 15 Angriffe – 6 Punkte (40%)

Fabian Martinez: 6 Angriffe – 2 Punkte während seiner Kurzeinsätze als Auswechselspieler (33%)

Zu selten: Näfels konnte in diesem Spiel deutlich weniger jubeln als LUC, Näfels buchte mit Service, Block und Angriff 44 Punkte, LUC 55 Punkte

Wie immer in den beiden letzten Saisons: Bei vier Anläufen (im Cup und in den Playoffs) scheiterte Näfels vier Mal im Viertelfinale