Montag, 4. November 2019; 06:25
NLA

Klarer Derbysieg von Biogas Volley Näfels in Jona

Von: Köbi Hefti

Zweieinhalb Sätze lang dominierte Näfels im Derby Jona klar, ehe es ins Straucheln kam und den dritten Satz abgab. Zum Schluss resultierte dann aber doch noch ein klarer 3:1 Sieg (25:13, 25:18, 27:29, 25:16)


Die 250 Zuschauer im Grünfeld mussten lange warten, bis Pfeffer in dieses Derby kam, denn Näfels war während der zwei ersten Sätze zu überlegen. Erst als Näfels im dritten Umgang nach einer klaren Führung aus dem Tritt kam und Jona aufschloss, kam richtig Leben in die Bude.

Doch der Reihe nach. Näfels gab gleich zu Beginn den Tarif durch und zeigte sich hellwach. Am Block der Glarner gab es für die Joner fast kein Vorbeikommen. Egal wie auch Jonas Passeur Habr seine Angreifer einsetzte, meist stand das Bollwerk der Glarner genau dort, wo auch der Joner Angreifer war. Acht Blockpunkte buchte Näfels allein im ersten Satz. Da die Glarner dazu viel weniger fehlerhaft waren als Jona, verlief das Spiel einseitig, was sich im Resultat von 25:13 widerspiegelt. Identisch ging‘s im zweiten Satz weiter, zumindest zu Beginn. 8:3 lag Näfels beim Time-out in Front, dies vor allem dank fünf Killerblocks. Doch offensiv lief bei Näfels nicht mehr alles wunschgemäss. Jona gelang es, die Angriffe abzufangen und die Gegenangriffe erfolgreich abzuschliessen. Es schaffte den 8:8-Ausgleich. Doch Näfels agierte beinahe fehlerlos und konnte sich weiterhin auf seine Mittelblocker Hudzik am Block und Papangelopoulos im Angriff verlassen. Die Gäste dominierten auch diesen Satz mit 25:18.

 

Entscheidung am Block
Nach der Pause ging es im gleichen Stil weiter. Näfels beeindruckte in der Defensive am Netz und auf dem Feld, nahm gut an und setzte Jona mit den Services immer wieder unter Druck. Beim Stand von 12:5 schien das Ende nahe. Dies dachten wohl auch die Spieler und weg war die Souveränität. Trainer Kaczmarczyk meinte dazu, dass sie als junges Team lernen müssten zu gewinnen, denn im Vergleich zu den beiden ersten Sätzen hätten sie die Geduld verloren. Zwölf Fehler von Näfels bis zum Satzende und somit gleich viele wie im gesamten restlichen Spiel, liessen die kämpferischen Joner zurückkommen. Sie schafften den 23:23 Ausgleich. Die beiden ersten Matchbälle wehrte Jona jedoch ab, genau wie Näfels den ersten Satzball. Beim dritten Matchball jubelte Näfels bereits über den Sieg, nachdem der Joner Angriff weit im Out landete. Doch die Glarner hatten die Rechnung ohne die Unparteiischen gemacht, welche eine Näfelser Blockberührung sahen und den Punkt Jona gaben. Damit waren die Emotionen definitiv in diesem Spiel angekommen. Während sich Näfels ärgerte, freute sich Jona nur zwei Punkte später nach einem glücklichen Servicewinner über den 29:27 Satzgewinn.

Zufriedene Gesichter
Näfels gelang es im vierten Satz sogleich das Joner Feuer zu kontrollieren Der Fokus war zurück. 5:1 ging es in Führung. Diesen Vorsprung gaben die Glarner nicht mehr ab. Auch wenn das Geschehen des dritten Satzes emotional da und dort nachwirkte, die Gäste waren wie zu Beginn das erfolgreichere Team als der Tabellendritte vom See. Den zweiten Matchball verwertete Näfels‘ erfolgreichster Angreifer Colin Fraser zum 25:16. Die Freude der Näfelser, deren Verantwortlichen und Anhänger über das bisher beste Spiel der noch jungen Saison war entsprechend gross. Trainer Oskar Kaczmarczyk bilanzierte: „Wir spielten sehr aggressiv und stoppten die Joner am Block, denn sie agierten so, wie wir es erwarteten. Zwar hatten auch wir kleine Probleme im Spiel, konnten diese jedoch unter Kontrolle halten. Mir gefällt es, wenn wir so spielen.“


Matchtelegramm

TSV Jona Volleyball - Biogas Volley Näfels: 1:3 (13:25, 18:25, 27:29, 16:25)

Grünfeld, Jona. – 250 Zuschauer. – Spieldauer: 109 Minuten.

SR: Zindel, Grieder

 

Biogas Volley Näfels:
Startformation: Maroulis (Passeur, 3 Punkte), Hagenbuch (Libero), Nõmmistu (13), Süess (12), Hudzik  (9), Fraser (19), Papangelopoulos (15)
Einwechslungen: Aebli (Passeur, Captain, 0), Godlewski (0)

Headcoach: Oskar Kaczmarczyk
Assistant Coach: Marco Gygli


TSV Jona Volleyball :

Startformation: Habr (Passeur, 9 Punkte), Riedi (Captain, 6), Blaser (Libero), Overman (2), Caviezel (6), Beal (12)Birchler (5)
Einwechslungen: Bischof (Libero), Kasper (5), Brander (4), Mäder (0), Bolli (0)

Headcoach: Dalibor Polak
Assistant Coach: Urs Winteler

Zu schnell – zu hoch: Niki Papangelopoulos war von den Jonern nicht kontrollierbar – 12 seiner 14 Angriffe verwandelte er zum Punkt

Gut Stimmung: Während zweiter Wochen trainierte und arbeitete Näfels nach der letzten Niederlage sehr gut und trat entsprechend zuversichtlich zum Derby an

Neue Töne: Die Ersatzspieler sorgten für viel Stimmung und Unterstützung

Wiggiswand: Jona wurde von Näfels richtiggehend abgeblockt – am Ende waren es zwanzig Killerblocks

Nur kleine Probleme: Trainer Oskar Kaczmarczyk war zufrieden, obwohl er auch kleine Probleme bei seinem Team sah, welche aber gelöst werden konnten.

Augenfällig: Die Spieler feiern erfolgreiche Aktionen ausgelassenen und mit eigenem Charakter

Anschluss gehalten: Mit dem klaren Sieg in Jona bleibt Biogas Volley Näfels in Tuchfühlung mit dem breiten Mittelfeld. Als nächstes warten die beiden Aufsteiger Basel und Lutry