Mittwoch, 27. März 2019; 06:30
NLA

Kai Aeblis Sicht auf Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft

Von: Köbi Hefti

Kai Aebli spielt seine zweite Saison in der ersten Mannschaft von Biogas Volley Näfels. Der Glarner lässt sich aber nicht nur vom Volleyball begeistern, er liebt auch ganz andere Herausforderungen.


Nach dem Verpassen des Play-off Halbfinals geht es für Biogas Volley Näfels sportlich nicht mehr um viel. Kai Aebli, der hoffnungsvolle Passeur aus den eigenen Reihen bringt es auf den Punkt: „Es ist schon etwas Frust dabei. Nach einer sehr erfolgreichen Saison im letzten Jahr, erleben wir jetzt das Gegenteil. Diese Rangierungsspiele sind zäh, es gilt, die Motivation dafür zu finden. Wir spielen aber professionell Volleyball, Ausreden gibt es keine. Wir müssen das Beste daraus machen und die restlichen Spiele gewinnen.“ Und er verspricht: „Auch wenn es nicht rund läuft, in unserem Team versuchen wir trotzdem immer Gas zu geben.“


Die neue, andere Rolle

Der 22-jährige Stadtglarner erlebte kein einfaches zweites Jahr in der NLA. Gesundheitliche Probleme bremsten ihn schon während der Saisonvorbereitung. Er zeigte sich in toller Form, bevor ihn eine Lungenentzündung ausser Gefecht setzte. Im Februar ereilte ihn eine Bänderverletzung am Fuss. Eine Verletzung, die er dank der hervorragenden Spinax-Therapie mit Anoush Sadr Salek aber schnell überwand. Zu seinem zweiten Jahr in der NLA sagt er: „Ich konnte mich körperlich wie technisch verbessern, meine Fortschritte waren jedoch kleiner als vor einem Jahr.“ Passeur Aebli bekam erneut viel Spielzeit. Dieses Jahr kam er aber nicht wie im Vorjahr dann zum Einsatz, wenn es dem Team gut lief, sondern dann, wenn es harzte. Auf die Frage, wie er dies erlebte, antwortete er: „Das war eine andere Situation, ich musste mehr Verantwortung übernehmen und versuchen, das Team wieder in Fahrt zu bringen, was mal gelang, mal auch nicht.“


Motorenausfall im Helikopter
Auch in Kai Aeblis Leben als Informatik-Student sind Veränderungen im Gang. Obwohl ihn künstliche Intelligenz und einem Roboter das Lernen beizubringen faszinieren, ist ihm das Informatikstudium eine zu trockene Materie. Stattdessen plant er in die Medizintechnik einzusteigen, einer Kombination aus Medizin, Informatik und Ingenieur-Wissenschaft. Auf die Frage, welche beruflichen Ziele er habe, meint er: „Ich möchte auf einem Stand sein, der es mir erlaubt auf der ganzen Welt einen Job zu finden, auch wenn dies beispielweise auf Hawaii wäre.“

Seine Leidenschaft Volleyball aber lässt Hawaii vorerst ein Traum bleiben. „Der Verein Volley Näfels gefällt mir, hier fühle ich mich daheim“, sagt er. Sein Ziel bleibt einmal erster Passeur von Näfels zu sein. Doch Kai Aebli liebt es nicht nur den Ball durch die Luft fliegen zu lassen, auch er selber schiesst gerne durch die Luft, wie die Bilder in den sozialen Medien zeigen. „Ich mag Action und Adrenalin“, sagt er dazu und ergänzt: „Im Sommer unternehme ich gerne etwas Abenteuerliches, oft zusammen mit meinem Schwager. Sprünge von Klippen aus einer Höhe von 15 Metern und ein Trainingsflug mit eben diesem Schwager und dessen Fluglehrer, als sie einen Motorenausfall simulierten, waren meine eindrücklichsten, kribbeligsten Erlebnisse in der Luft.“


Unvergessliches Erlebnis im Maggiatal
Daneben mag er es im Pulverschnee zu snowboarden, auf dem Meer zu surfen und Bergtouren zu unternehmen, welche ihn zu einer herrlichen Aussicht führen. Auch musikalisch ist Kai Aebli aktiv. Nach zehn Jahren Schlagzeugunterricht ist er jetzt Teil einer vierköpfigen Plausch-Band, zu der auch Sämi Ehrat als Gitarrist gehört. Spielen, dabei Freude und Spass zu haben, sind Eigenschaften, die den stets positiv wirkenden jungen Mann kennzeichnen. Er selber beschreibt sich als enthusiastischen, kollegialen und überlegten Menschen. Doch es gibt auch Dinge, die ihn auf die Palme bringen können, wie etwa Männer, die sich wie eine zimperliche Diva verhalten. Aber auch die Vorträge seiner Mutter, von welchen Klippen er nicht springen soll und Ladehemmungen bei Spotify können seine gute Laune beeinträchtigen.

Angesprochen auf seine bisher besten Erlebnisse schildert Kai Aebli: „Auf der sportlichen Seite war es der Aufstieg mit der zweiten Mannschaft in die NLB vor einem Jahr – besonders auch deshalb, weil ich extrem viel Energie hineinsteckte mit teilweise bis zu vier Spielen an einem Wochenende. Daneben gibt es viele andere Höhepunkte, wie meine Hawaii-Reise. Ein Erlebnis aber werde ich wohl nie mehr in meinem Leben vergessen. Dies war eine sechsstündige Wanderung zum Laghetto Pianca im Maggiatal. Wir übernachteten am See auf knapp 2000 Metern. Es war ein mega cooles Erlebnis.“



Qualifikation: Play-Out


Biogas Volley Näfels – VBC Uni Bern


Lintharena SGU, Näfels, Mittwoch, 27. März 2019, 20:00 h

 

Kai Aebli: Spielt seine zweite Saison als zweiter Zuspieler im NLA-Team von Biogas Volley Näfels, dem Verein, wo er sich daheim fühlt

Durch die Luft schiessen (engl. to volley): Kai lässt nicht nur die Bälle fliegen, auch er selber schiesst gerne durch die Luft

Stamm-Passeur: Kai Aebli will bei Biogas Volley Näfels zur Nummer 1 auf dieser Position avancieren, gibt sich dafür aber Zeit

Fortschritte: Kai sagt, dass er sich körperlich in dieser Saison gut weiterentwickeln konnte

Adrenalin: Eine Zutat, die bei Kai nicht fehlen darf, sei es bei einem Sprung ins Wasser, mit dem Surfbrett oder dem Snowboard

Der Gipfel ist das Ziel: Für eine schöne Aussicht und ein gutes Erlebnis nimmt Kai auch eine mehrstündige Wanderung unter die Füsse