Montag, 23. März 2015; 06:30
U17 Junioren

Junioren von Biogas Volley Näfels spüren den Frühling

Von: Ernesto Gygli

Einen äusserst erfolgreichen Monat März haben die U-17 und U-19 Jungs des NLA Klubs hinter sich: nebst der gelungenen Qualifikation in beiden Kategorien für die nationalen Meisterschaften im April, konnten die jüngeren Knaben zum zweiten Male nach 2013 die stärkste Interregiomeisterschaft der Schweiz gewinnen. Dabei schlugen sie gleich die amtierenden Schweizermeister (Leonard Basel) und Zweiten (Smash 05 Laufenburg) dieser Stärkeklasse.

 

Mit gemischten Gefühlen traten die Glarner ihr erstes Gruppenspiel gegen den VBC Luzern an, waren verschieden Spieler nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Vor allem auf der Aussenposition hatten sowohl Sämi Blaser wegen Verletzung und Lorenz Küng wegen akuter Krankheit Einschränkungen, so dass diese zwei Spieler sich während des ganzen Turniers mit dem dritten (gesunden) Annehmer Blinor Azemi abwechselten und auf die Variante Doppellibero verzichtet wurde. Diese Entscheidung sollte sich als klug erweisen, die Kräfte hielten bis zum Finale. Stammlibero Nicola Hauser kompensierte mit mehr Raum, war sehr solide in der Annahme und gewohnt aktiv in der Verteidigung. Nach etwas Anlaufschwierigkeiten wurde die Partie klar mit 25:22 und 25:14 gewonnen.

Ähnlich verlief das zweite Gruppenspiel gegen das unbequeme Smash 05, welches gegen die Näfelser traditionsgemäss immer stark aufspielt. Hier zeigte sich allerdings deutlich, dass die Glarner einiges an Konstanz zugelegt haben und auch mental Fehler schneller wegstecken können. Ohne jemals richtig in Schwierigkeiten zu geraten, endete der Match mit 25:20 und 25:14.

Als Finalgegner wartete mit Leo Basel die Mannschaft, welche die nationale Szene mit 4 Titeln in Serie während den letzten Jahren dominierte. Sie traten zwar ohne den verletzten Mittelblocker Müller an, aber konnten ansonst wie immer auf ein  solides Kader zählen, welches noch zwei weitere Spieler der Nationalmannschaft aufweist. Sie hatten zudem den Vorteil des besseren Spielplans auf ihrer Seite mit einer viel späteren Anreise.

Näfels startete mit einem Furioso und zog gleich auf 8:2 davon – die Basler hatten Mühe, sich auf das schnelle Kombinationsspiel auszurichten. Dann allerdings häuften sich die Ungenauigkeiten in allen Bereichen, währendem sich bei den Baslern Gysin in einen wahren Spielrausch versetzte und mit seinem Jumpservice und Angriffen aus allen Positionen Punkt für Punkt verbuchte und sein Team zum verdienten 21:25 Satzgewinn führte.

Die Näfelser Gegenreaktion liess allerdings nicht auf sich warten. Das Block-Verteidigungszusammenspiel wurde viel präziser und dynamischer und erlaubte so zahlreiche Breakmöglichkeiten, welche über den starken Diagonalspieler Nico Süess und die beiden Schnellangreifer Ruben Kubli und Severin Huber abgeschlossen wurde. Basel verteidigte ausgezeichnet und dem Publikum wurden längere spektakuläre Spielzüge auf gutem Niveau geboten.  Dank der breiteren Pallete an Varianten endete der Satz verdient mit 25:22 für die Glarner.

Im Tie-Break nahm dann wie immer in heissen Situation Captain und Passeur Damian Gygli viel Verantwortung auf sich – mit fünf perfiden Anschlägen seinerseit zog Biogas Volley Näfels gleich zu Beginn weg. Der Block zog entsprechend mit, Gysin  wurde immer mehr aus dem Spiel genommen und nach kluger Ballverteilung ihres Spielmachers konnten die Näfelser Angreifer eine Rosine nach der anderen setzen. Basel konnte erst bei 11 Zählern ihren ersten selbst erarbeiteten Punkt verbuchen (!). Die Jungs beendeten das Tie-Break diskussionslos mit 15:4.

Trotz diesem tollen Coup darf man für die Titelkämpfe im April im Tessin nicht allzu enthusiastisch werden. Obwohl die Glarner mit Hauser, Süess, Küng, Huber und Gygli die meisten Spieler im nationalen Kader haben (und alle auf verschiedenen Positionen), haben es die Verantwortlichen verpasst, den Jungs in der 1.Liga mehr Einsätze zu geben – ganz im Gegensatz zu Amriswil, Lausanne und Schönenwerd, wo ihre Natikollegen gezielt Spielzeit erhielten. Dieser Fortschritt im taktischen Bereich fehlt den Glarnen völlig und es wird sich zeigen, ob die individuellen Persönlichkeiten sich gegen die kollektive Qualität der anderen Klubs durchsetzen können. Als grosses Plus bei den Glarnern steht allerdings noch ihr Zusammenhalt, wird das jetzt doch schon mit allen SAR Einsätzen ihre achte gemeinsame Schweizer Meisterschaft sein.