Montag, 12. April 2021; 07:00
NLA

Jona löst Näfels im Volleyball als Nummer eins der Region ab

Von: Andreas Eisenring

Volley Näfels unterliegt auch in der zweiten Play-off-Partie auswärts beim TSV Jona mit 1:3 und klassiert sich damit im 6. Schlussrang, erstmals hinter den St. Gallern nach deren Wiederaufstieg in die NLA 2014.


Im zweiten Play-off-Linth-Derby machte es der TSV Jona diesmal nicht ganz so spannend wie in der ersten Partie und wie im Cupfinal, wo nach einem 0: 2-Rückstand jeweils noch die Wende gelang. Diesmal startete Jona mit einem 25: 23, doch der Verlauf war symptomatisch für die ganze Partie: Immer wieder wurden beidseitig teils klare Vorsprünge weggeschenkt. Da führte Näfels im ersten Satz mit 8:3 und unterlag noch. Oder Jona mit 4:1 im zweiten Abschnitt (17:25). Und im letzten Satz kam Jona nach einer komfortablen 15:8-Führung doch noch in Bedrängnis (25:22). Die Inkonstanz war das Markenzeichen dieses letzten Saisonderbys, wobei sich am Ende doch die individuell besser besetzte Mannschaft mit den stärkeren Persönlichkeiten durchsetzte. «Auch wenn das Niveau vor allem zu Beginn nicht allzu hoch war, so denke ich, dass wir gesamthaft gesehen etwas mehr Qualität auf dem Feld hatten», sagte der Joner Aussenangreifer Nico Beeler. «Der Cupsieg überstrahlt zwar alles, aber dieser positive Abschluss gegen Näfels ist natürlich sehr schön», ergänzt er.

Da genügte bei Näfels auch eine starke Ausbeute des Diagonalangreifers Patryk Napiorkowski nicht. Mit 23 Punkten war der Pole bester Skorer der Partie. Das Angriffsspiel war etwas zu einseitig auf ihn ausgerichtet, während etwa der finnische Topskorer Antti Ronkainen nicht den besten Tag einzog und nur gerade acht Punkte totalisierte.

Habr geht einmal mehr voran
Bei Jona war wie immer Verlass auf Annahmepfeiler Nico Beeler (17) und den montenegrinischen Liga-Topskorer Bojan Strugar (18). Allen voran aber gilt es den äusserst vielseitigen Passeur Filip Habr herauszustreichen. Der Tscheche war in schwierigen Momenten einmal mehr ein Beispiel punkto Entschlossenheit und steuerte dank Servicewinnern, Blocks und auch Angriffen sieben Skorerpunkte bei.

Bemerkenswert ist auch, dass bei Jona die gewichtigen Ausfälle von Luca Beeler (Bänderverletzung) und Ramon Caviezel weggesteckt werden konnten. Caviezel, der MVP des Cupfinals, erlitt beim Einspielen zur ersten Partie gegen Näfels einen Mittelhandknochen-Bruch. Ersetzt wurde er durch den erst 18–jährigen Jonas Peter (gute Annahme aber noch überfordert im Angriff) und später Tobias Kistler (einige clevere Blockout-Angriffe).

Verdiente Dernière
Näfels-Passeur und Captain Marco Gygli zieht folgende Bilanz: «Es war nicht einfach, uns nochmals zu motivieren. Zumal es ja auch nicht mehr um die Europacupplätze ging. Natürlich hätten wir das Derby gerne gewonnen, aber Jona ist ein verdienter Sieger. Ich hab schon anfangs Saison gesagt, dass Jona mein Geheimfavorit ist.»

Der vierte Satz war für zwei Joner der allerletzte überhaupt: Den zuverlässigen Mittelangreifer Thomas Brändli, der viel zur mentalen Stabilität der Mannschaft beigetragen hat, wird man schmerzlich vermissen. Und beim Stand von 15:8 wurde die Einwechslung von Libero Gian-Reto Riedi frenetisch beklatscht: Trainer Dalibor Polak gönnte dem Joner Urgestein die hochverdiente Dernière.


TSV Jona - Biogas Volley Näfels 3:1 (25:23, 17:25, 27:25, 25:22)

Grünfeld. – SR: Nadine Hefti / Martin Auricht.


TSV Jona:
Habr (Passeur/7 Punkte), Blaser (Libero), Nico Beeler (17), Strugar (18), Brändli (6), Birchler (11); Mäder (Passeur/1), Riedi (Libero), Kistler (3), Peter (1)

Biogas Volley Näfels:
Marco Gygli (Passeur/1), Flück (Libero), Napiorkowski (23), Hudzik (11), Porkka (13), Ronkainen (8), Plizga (4); David Aebli (2), Süess (3), Martinez, Küng (Libero)

Kein Durchkommen: Die Näfelser, hier mit Antti Ronkainen, ziehen gegen Jona in der Serie um Platz fünf den Kürzeren. (Bild; Andreas Eisenring)