Mittwoch, 18. Dezember 2019; 13:00
NLA

Jetzt sind Taten statt Worte verlangt bei Biogas Volley Näfels

Von: Köbi Hefti

Die Volleyballer von Näfels krebsen in der Tabelle am hinteren Ende. Ein Sieg in Luzern am Sonntag gegen die punktgleichen Leuchten ist Pflicht, um den Anschluss ans Mittelfeld nicht zu verlieren.


 
„Im Sport wird der Sieg beziehungsweise das Resultat zu stark gewichtet. Das ist falsch. Um langfristig Erfolg zu haben, muss man dem Fortschritt die klare Priorität einräumen. Dann kommen auch die Siege“, dies sagte Trainer Oskar Kaczmarczyk nach Abschluss der Hinrunde der Qualifikation. In der Zwischenzeit sind zwei weitere Partien gespielt, doch bei der Kaczmarczyk-Truppe war der gewünschte Fortschritt nicht wirklich erkennbar. Das Team musste sich vor allem im Spiel gegen Lausanne UC Vorwürfe hinsichtlich Einstellung gefallen lassen. Aber auch spielerisch wusste das Team phasenweise nicht zu überzeugen. Es reihte wie zuletzt im Tie-Break gegen Chênois Fehler an Fehler. Besonders auffallend, dass hauptsächlich die nominellen Leistungsträger Taavi Nõmmistu und Colin Fraser die Hauptakteure in dieser Hinsicht waren. Teammanager Ruedi Gygli missfiel dies und er ärgerte sich vor allem darüber, dass die beiden genannten Spieler nach Fehlern und verlorenem Spiel kaum Emotionen und Ärger zeigten.


Fehlender Leader
Am Sonntag bietet sich Näfels in der Bahnhofhalle gegen Lindaren Volley Luzern die nächste Chance, das umzusetzen, wovon seit Monaten die Rede ist: Volleyball auf einem guten Level zu spielen und dies konstant während eines ganzen Matches. Diese Konstanz war zuletzt der grosse Mangel. Auf hervorragende Momente folgten unterirdische Phasen, in welchen sich die Glarner selber aus dem Spiel nahmen. In diesen Situationen war kaum jemand auf dem Feld, der als Leader auftrat und das Feuer schnell wieder entfachen konnte – auch nicht der Champions League erfahrene Passeur Thanos Maroulis, dem genau diese Qualitäten nachgesagt wurden, als er ins Glarnerland wechselte.

Groteske vermeiden
Ein Sieg gegen Luzern ist Pflicht, wenn Näfels zumindest die Chance aufrechterhalten will um in den Play-off Viertelfinals nicht schon auf eines der Top-Teams zu treffen. Der Trainer sagt, dass seit Saisonbeginn das Defensiv- und Offensiv-System viel besser geworden seien und zeigt sich optimistisch. Doch jetzt, sechs Runden vor Abschluss der Qualifikation, sind Taten statt Worte gefordert. Fans und Teammanager sind sich einig, was jetzt gilt: „Liefern statt lafern“. Mit einer weiteren Niederlage würden Aussagen wie „wir werden hart weiterarbeiten und uns bereits auf die Play-offs vorbereiten“ zu einer Groteske.

Hoffnung machen zumindest Spieler wie Nico Süess, Niki Papangelopoulos und Etienne Hagenbuch, welche in Genf gut spielten, nach dem Spiel auch Klartext sprachen und sich einig waren: Es braucht mehr Energie und Emotionen auf dem Spielfeld.


Qualifikation: 11. Spieltag

Lindaren Volley Luzern - Biogas Volley Näfels

Bahnhofhalle, Luzern, Sonntag, 22. Dezember 2019, 17:00

Emotionen und Feuer ins Spiel bringen: Die Auswechselspieler machen vor, was auch auf dem Feld passieren müsste

Sinneswandel: Negativen Situationen mit einer Trotzreaktion begegnen statt sie einfach hinzunehmen

Defensiv-System: Die Verteidigung von Näfels muss sich steigern, sonst wird das Ziel von Trainer Kaczmarczyk, Näfels zum besten Defensiv-Team der Liga zu machen, nicht erreicht.

Killerinstinkt: Solche Chancen gegen einer Einerblock müssen auf diesem Niveau einfach zum Punkt verwandelt werden