Donnerstag, 28. April 2022; 12:30
NLA

Interview mit Samuel Ehrat, Volleyballspieler bei Biogas Volley Näfels

Von: Neva Feuz

Hallo zusammen   Ich heisse Neva Feuz, bin 10 Jahre alt und wohne mit meinen Eltern, Monika und Marco und mit meinen älteren Brüdern Noah und Nevin in Oberurnen. Meine Hobbys sind Volleyball, Jugi, Tanzen und Blauring. In der Schule hatten wir die Möglichkeit ein Lernatelier zu besuchen. In diesem konnten wir über mehrere Wochen an einem Projekt arbeiten. Für mich war relativ schnell klar, dass ich ein Interview machen will. Ich entschied mich für Samuel Ehrat, den Captain meines Volleyballvereins. Das Interview habe ich am 9.03.2022 mit ihm geführt. Viel Spass beim Lesen.


Wie bist du zum Volleyball gekommen?
Ich habe recht jung angefangen. Mein Nachbar damals hat Volleyball gespielt und ich fand das cool. Ich ging einmal mit ihm mit ins Training und habe so angefangen.

Wie alt warst du als du Volleyball spielen angefangen hast?
Das war Ende Primarschule in der 5.Klasse, also im Alter von 11 oder 12.

In wie vielen Vereinen hast du schon gespielt?
Ich habe in Bubendorf angefangen zu spielen, dann ging ich für eine Saison nach Liestal. Anschliessend wechselte ich für 2-3 Saisons nach Gelterkinden. Später folgten Jona, Näfels, Schönenwerd, Basel und jetzt wieder Näfels. Also in 7 verschiedenen Vereinen.

Wie viele Jahre bist du schon bei Biogas Volley Näfels?
Meine erste Saison war 2011/2012 bis 2018 also 7 Jahre und jetzt nochmals die Saison 2021/2022.

Warum bist du wieder nach Näfels zurückgekehrt?
Traktor Basel, mein letzter Verein und auch meine Heimatstadt, hat sich aus finanziellen Gründen aus der NLA zurückgezogen. Ich spielte dort 2 Jahre und musste nun einen neuen Verein suchen. Ich hatte mit ein paar Vereinen Kontakt aufgenommen und am Schluss blieben noch Schönenwerd und Näfels übrig. Ich kannte beide Vereine schon und so habe ich mich schlussendlich für Näfels entschieden. Ich habe hier so viele Freunde und finde auch den Verein cool. Es hat für mich gestimmt, auch sportlich hat es sehr vielversprechend ausgesehen. Ihr Ziel, auch jüngere Schweizer Spieler mitspielen zu lassen, hat mich überzeugt.

Wie viele Titel hast du schon gewonnen?
In der Nationalliga waren das zweimal den Cup.

Wievielmal hast du in der Woche Volleyball Training?
Es ist ein bisschen unterschiedlich. Normalerweise drei- bis viermal am Morgen. Da machen wir Krafttraining und gehen anschliessend in die Halle und machen noch ein kleines Volleyballtraining. Dieses dauert etwa eine Stunde: nur Service oder andere spezifische Sachen. Dazu kommen noch fünf Trainings am Abend. Normalerweise kommen wir auf acht Trainings pro Woche, plus einem Morgentraining vor einem Heimspiel. Dann sind es in der Woche neun Trainings.

Wieso macht Volleyball spielen Spass?
Grundsätzlich habe ich einfach sehr gerne Ballsportarten, also Spielsportarten. Bei mir muss es immer irgendein Spiel sein, auch immer ein Wettkampf, wo man sich messen kann. Teamsportarten finde ich super. Nach 10 Jahren in der Nationalliga A, finde ich es einfach immer noch das coolste mit einer Gruppe das ganze Jahr zusammen unterwegs zu sein. Es entstehen gute Freundschaften. Volleyball ist irgendwie auch eine schwierige Sportart zum Lernen, doch wenn du es einmal kannst, dann macht es Spass.

Würdest du lieber eine andere Position spielen?
Ich glaube, Passeur würde mir schon noch Spass machen, wenn ich ganz ehrlich bin (schmunzelt). In der Mitte hast du halt nicht viel Verantwortung, weil du nicht so viele Bälle berührst. Je nachdem gibt es auch Spiele, die einfach völlig an dir vorbei gehen. Das Spiel in der Mitte ist abhängig von guten Annahmen. Wenn die nicht kommen, kannst du beim Angriff praktisch nichts machen. Als Passeur berührst du eigentlich jeden 2. Ball und hast so viel mehr Ballkontakt. Das würde mir gefallen. Die Aussenposition ist auch toll. Für diese Position bin ich aber technisch zu schlecht, wenn ich ehrlich bin (lacht).

Ist dir beim Volleyball einmal etwas Lustiges passiert?
Ja, das war einmal an einem wichtigen Spiel. Eine dumme Angewohnheit von mir ist es, mit einem Kaugummi zu spielen. Ich habe das Gefühl, es hilft mir beim Konzentrieren, aber man sollte das natürlich nicht nachmachen. Im Spiel ist mir dann irgendwie beim Ballwechsel der Kaugummi rausgeflogen. Zum Glück hat dies niemand bemerkt und so konnte ich nach dem Ballwechsel ganz unauffällig den Kaugummi wieder aufnehmen und wegwerfen.

Hast du dich beim Volleyball schon mal schlimm verletzt?
Also wirklich schlimm eigentlich nicht. Da hatte ich recht Glück. Einmal bei einem Europacup-Spiel war ich ein bisschen krank und fühlte mich nicht so gut. Ich musste aber trotzdem spielen und habe mir prompt die Bänder recht schlimm gerissen. Ich konnte anschliessend ein paar Wochen nicht mehr spielen. Sonst habe ich nur manchmal ein bisschen Knie- oder Rückenschmerzen, aber das ist ja fast normal und gehört dazu.

Was studierst du und wo studierst du?
Ich studiere Politikwissenschaften in Zürich.

Bist du in einer Beziehung?
Ja bin ich.

Spielt deine Partnerin auch Volleyball?
Ja sie spielt auch Volleyball. Wir haben uns auch durchs Volleyball kennengelernt.

Hast du Geschwister?
Ja ein älterer Bruder.

Wo bist du aufgewachsen?
Ich bin in Bubendorf aufgewachsen, das ist im Kanton Baselland.

Machst du auch eine andere Sportart?
Wenn ich Zeit finde, also vor allem nach der Saison im Sommer, spiele ich gerne mit Kollegen Tennis oder Badminton. Mit meiner Freundin gehe ich gerne Tischtennis spielen.

Was ist dein Lieblingsessen und Trinken?
Mein Lieblingsgetränk ist Fanta, das ändert bei mir aber auch wieder und Burgers mag ich wirklich sehr gerne.

Hast du einen Lieblingsort?
Ja meine Eltern haben eine Ferienwohnung im Tessin. Dort gehe ich immer wieder gerne hin, ich finde es sehr schön dort.

Wann hast du Geburtstag?
Am 20. April. 1992

Du wohnst in Oberurnen, was gefällt dir an unserem Dorf?
Also ich wohne in einer Wohnung, die dem Verein gehört. Ich kannte die Wohnung bereits, weil ich letztes Mal schon hier wohnte. Als ich zurückgekommen bin, habe ich gesagt, dass ich wieder in diese Wohnung in Oberurnen möchte. Sie ist ideal, da der Weg ins Training sehr kurz ist und ich zu Fuss oder mit dem Velo in die Turnhalle gehen kann. Oberurnen ist klein und herzig. Ich wohne gleich beim Volg und wenn du Einkaufen gehst, dann kennen dich die Leute, das ist schön. Die letzten Jahre wohnte ich in einer Stadt und dort kennt dich niemand, wenn du irgendwo einkaufen gehst.

Wie ich gehört habe hörst du auf mit Volleyball spielen. Warum?
Ich habe in den letzten 11 Jahren in der Nationalliga A Volleyball gespielt. Dies ist mit den vielen Trainings und Spielen ein sehr grosser Aufwand. Ich habe sehr wenig Zeit für anderes. Natürlich ist es auch schön mit dem Team zusammen zu sein und tolle Sachen zu erleben, aber ich habe einfach gemerkt, dass ich auch Lust habe, etwas anderes zu machen. Ich möchte meine Kollegen und meine Familie mehr sehen und mit ihnen mehr Zeit verbringen. Das kam in den letzten Jahren zu kurz. Auch mit meiner Freundin war es schwierig Zeit zu finden, weil sie in Bern wohnt und arbeitet und ich hier trainiere und am Wochenende an den Spielen bin. Grundsätzlich ist auch der Lohn eher bescheiden für diesen Aufwand, den wir betreiben. Schlussendlich muss ich auch die Ausbildung fertig machen und Volleyball spielen kann ich ja nicht, bis ich in Rente gehe.

Auf was freust du dich nach deiner Zeit als Spitzensportler?
Auf die Zeit mit meiner Freundin und das Zusammenziehen mit ihr. Auch freue ich mich, dass ich mehr Zeit fürs Fischen habe. Ich habe vor einem Jahr damit angefangen. Gitarre spielen ist ein weiteres Hobby von mir, in das ich gerne mehr Zeit investieren möchte. Das sind die drei grossen Sachen, auf die ich mich freue.

Du ziehst nach Bern warum?
Weil meine Freundin dort wohnt. Sie hat eine superschöne Wohnung und ich ziehe zu ihr. Ich finde Bern eine tolle Stadt und es gefällt mir sehr dort. Die Altstadt ist sehr schön und im Sommer liebe ich es auf der Aare zu “bööteln”. Auch die Berge sind nah.

Was wünschst du dir für Biogas Volley Näfels
Ich wünsche ihnen ganz viele junge Talente, die aus der Region kommen und es irgendwann in die 1. Mannschaft schaffen und so auch die Zukunft des Vereins sichern. Natürlich wünsche ich ihnen auch viel Erfolg. Es wäre schön, wenn sie wieder einmal einen Titel gewinnen würden.

Vielen Dank Samuel für das Interview.

Samuel Ehrat mit Neva Feuz