Montag, 13. Januar 2020; 06:18
NLA

Im Derby zwischen Näfels und Jona fehlte der Pfeffer

Von: Köbi Hefti

Biogas Volley Näfels dominierte das Derby gegen TSV Jona Volleyball klar. Die Gäste vom See spielten nervös und mit der Fortdauer des Spiels immer ratloser, was sich auch im Resultat von 3:0 (25:22, 25:20, 25:18) widerspiegelt.


Nach nur 74 Minuten Spielzeit war das Derby zwischen Näfels und Jona vorbei. Es endete mit einem nie gefährdeten 3:0 Sieg für die Glarner. Dabei war Näfels‘ Trainer Oskar Kaczmarczyk schon vor der Partie gefordert, konnte doch Nico Süess wegen Kniebeschwerden nicht auf seiner angestammten Position als Annahme/Aussen spielen. Diese übernahm Ernest Plizga, der am Ende gar zum Best Player gewählt wurde, während Süess als zweiter Libero agierte. Als Passeur setzte der Trainer auf seinen Captain Kai Aebli. Auf diese Weise war die LAS-Regel, welche verlangt, dass immer zwei Schweizer auf dem Feld sein müssen, eingehalten. Passeur Aebli machte seine Sache gut, verteilte die Bälle gut und oft auch raffiniert. Entsprechend zufrieden war er nach dem Spiel und meinte: „Es ist der erste 3:0 Sieg der Saison, das fühlt sich gut an. Wir hatten heute viel Energie auf dem Feld. Auch wenn wir zwischendurch mal Punkte in Serie kassierten, zogen wir unser Spiel durch.“


Gewankt, aber nicht gefallen
Auch Jona hatte personelle Sorgen, musste auf den verletzten Mittelblocker Overman verzichten. An seiner Stelle kam Altmeister Florian Heidrich, der 1. Liga Mittelblocker, zum Einsatz. An ihm lag es jedoch nicht, dass Jona nicht in die Gänge kam. „Er war unser bester Spieler heute“, meinte Dalibor Polak und ergänzte: „Gegen Näfels spielten wir unsere bisher zwei schwächsten Spiele der Saison“.

Näfels gelang der Start ins Spiel nicht optimal, aber deutlich besser als den Gästen, welche nervös und fehlerhaft auftraten. Gegen Satzmitte konnte sich Jona stabilisieren und den Rückstand auf einen Punkt verkürzen. Kurz vor Satzende waren die Gäste dank vier Näfelser Geschenken mit 21:22 erneut nahe dran. Wenig später, dank des fünften Monsterblocks, hatte Näfels drei Satzbälle. Den zweiten nutzte es, bezeichnenderweise nach einem weiteren Joner Fehlangriff zum 25:22.


Glückliche Polen
Im zweiten Umgang standen die Gäste trotz einiger Näfelser Durchhänger erneut auf verlorenem Posten. Vor allem nach der klaren 10:4 Führung kam die Kaczmarczyk-Truppe nach fünf sehr guten Services von Passeur Habr bedenklich ins Wanken, fiel diesmal jedoch nicht. Im Gegenteil, sie reagierte gelassen und so wie sich dies Näfels‘ Trainer vorstellte. Er sagte: „Besonders glücklich macht mich heute, dass mein Team auch dann nicht aus dem Tritt geriet, wenn es Punkte in Folge verlor. In den letzten Partien wurden wir in solchen Situationen nervös, nicht so heute.“ Die Platzherren erspielten sich einen 5-Punkte Vorsprung, ehe sie erneut schwächelten. Der Coach brachte deshalb Michał Godlewski ins Spiel. Und der junge Pole setzte dem zweiten Satz mit seinen vier Hammerangriffen innert kurzer Zeit den Stempel auf. Am Ende ging der Satz mit 25:20 an Näfels. Der dritte Satz ist kaum der Rede wert. Es war ein einseitiger Kampf, geprägt von vielen Fehlern und ohne jede Spannung. 25:18 lautete das Score zum Schluss.

Damit war das Derby, das nicht der vom Teammanager Gygli erwartet harte Fight war, Geschichte, ohne dass je richtige Derbystimmung aufkam. Ruedi Gygli war trotzdem zufrieden. Er sagte: Beide Teams waren nervös, Jona noch mehr als wir. Wir hatten uns aber schneller unter Kontrolle. Das 3:0 ist das Wichtigste. Wir bleiben noch immer die regionale Nummer eins.“



Matchtelegramm

Biogas Volley Näfels – TSV Jona Volleyball: 3:0 (25:22, 25:205, 25:18)

Linthalle, Näfels. - 220 Zuschauer. - Spieldauer: 74 Minuten.

SR: Schürmann, Häderli



Biogas Volley Näfels:
Startformation: Aebli (Passeur, Captain, 3 Punkte), Hagenbuch (Libero), Nõmmistu (7), Hudzik (9), Fraser (10), Papangelopoulos (8), Plizga (5)
Einwechslungen:  Süess (Libero), Maroulis (Passeur), Godlewski (7), Gygli

Headcoach: Oskar Kaczmarczyk



TSV Jona Volleyball:
Startformation: Habr (Passeur, 3 Punkte), Blaser (Libero), Brander (4), Heidrich (6), Caviezel (8), Beal (5), Birchler (4)
Einwechslungen: Riedi (Captain, 6), Kasper, Spahr, Mäder (Passeur)

Headcoach: Dalibor Polak

Polen-Wand: an Damian Hudzik und Ernest Plizga ist für den 205-Riesen Linus Birchler das Vorbeikommen schwierig

Cleverness: Ernest Plizga, der Best Player, spediert den Ball via des generischen Blocks ins Out

Schlecht eingestelltes Visier: Der in der bisherigen Meisterschaft oft überzeugende Jona-Topscorer Roman Caviezel kommt gegen Näfels nicht auf Touren. Sein Angriff landet neben der Linie

Endlich: Die Pipes von Näfels waren meist sehenswert und erfolgreich, wie diese von Colin Fraser

Monsterblocks: 11 Punkte sicherte sich Näfels in dieser Sparte, Jona nicht einmal die Hälfte davon

Retten, was zu retten ist: Nach einem Näfelser Dreierblock versucht Jonas Libero Blaser den Ball im Spiel zu halten

Altmeister Heidrich: Er ersetzte den angeschlagenen Grayson Overman und war gemäss Trainer Polak der beste Joner, die Wende schaffte er aber auch nicht, da das Joner Team als Ganzes den Rhythmus nie fand

Eindrücklich: Immer wieder stellte Michał Godlewski Jonas Netzabwehr mit seiner gewaltigen Höhe vor unlösbare Aufgaben