Harter Kampf um Pflichtsieg für Näfels
Nach der Hälfte der Qualifikation führt Näfels das Spitzentrio der NLA an. Doch Amriswil und Lausanne lauern direkt dahinter, weshalb gegen Schlusslicht Einsiedeln drei Punkte natürlich Pflicht waren.
Headcoach Dalibor Polak beschwor die Mannschaft vor dem Spiel, früh den Unterschied auszumachen – bei Näfels weiss man um die legendäre Kampfstärke der Einsiedler, man wollte das Spiel früh in die richtigen Bahnen lenken. Trotz verletzungsbedingten Absenzen der Stammspieler Martinez und Radomski gelang dies kurz nach Beginn hervorragend. Die Gäste fanden ihre Angriffe spätestens in der Verteidigung pariert, während Näfels leicht zu punkten vermochte. Vorentscheidend lag Näfels mit 10:3 in Front und gab den frühen Vorsprung nicht mehr ab. Mit dem 25:14 machten die Glarner dort weiter, wo sie im Auswärtsspiel in Einsiedeln aufgehört hatten.
Im zweiten Durchgang wurde Näfels dann jedoch bereits hart auf die Probe gestellt. Einsiedeln spielte, erst jetzt mit Topscorer und Leader Stiel auf dem Feld, deutlich besser, riskierte mehr und beging trotzdem wenige Fehler. Näfels konnte am Block nicht überzeugen, zu oft kamen die Innerschweizer über die Linie zu einfachen Punkten. Der Satz verlief ausgeglichen, Einsiedeln lag aber teilweise mit 3 Punkten in Front. Näfels kämpfte ebenfalls und blieb dran, lange Ballwechsel sorgten für Spannung und beide Teams mussten Satzbälle abwehren. Näfels zuerst bei 23:24, danach dreimal die Gäste. Den vierten Versuch nutzte Näfels, endlich, mit einem Block zum 29:27 und zur 2:0 Satzführung.
Trotzdem war Polak gar nicht zufrieden mit der Leistung des Teams in diesem Satz: «Wir setzten unsere Taktik am Block nicht um, verpassten es, dem Gegner den einfachsten Angriff wegzunehmen. Auch die Attitude auf dem Feld war sehr schlecht in dieser Phase». Die harten Worte in der Pause brachte die Mannschaft dazu, wieder mehr Kampfgeist zu zeigen auf dem Feld, auf der anderen Seite wirkte das Geschehen weiterhin verkrampft. Befreit spielte nur der Gegner auf, der spätestens jetzt gar nichts mehr zu verlieren hatte. Bei Näfels lief wenig, auch eine Umstellung am Pass von Giger zu Aebli brachte zunächst nichts. Die Kontrahenten lieferten sich einen grossen Fight, Näfels fand den letzten Zacken am Angriff aber zu selten. Entsprechend zog Einsiedeln davon, bei 24:19 resultierten ganze fünf Satzbälle. Näfels wehrte noch dreimal ab, doch beim vierten Versuch blieben die Glarner nach gelungener Verteidigung am Block hängen – 2:1 nur noch.
Näfels musste nun dringend etwas ändern, um nach dem Satz nicht noch Punkte abzugeben. Mit mehr Entschlossenheit gelang dies gegen Mitte Satz immer besser, Näfels konnte sich leicht, doch nicht vorentscheidend absetzen. Einsiedeln setzte immer wieder Nadelstiche und blieb so näher an den Glarnern dran, als diesen lieb war. Erst kurz nach der zweiten technischen Auszeit gelang mit Formela am Aufschlag die Befreiung, sechs Punkte in Folge zum 23:14 entschieden die Partie.
Bei Näfels zeigte man sich nicht wirklich zufrieden, aber doch erleichtert darüber, doch noch die vollen drei Punkte geholt zu haben. Die Spieler wussten nach der Partie im Kollektiv: «Das war nicht überzeugend. Nächstes Wochenende muss eine Leistungssteigerung her!» Dann nämlich kommt am Samstag Titelverteidiger und Co-Leader Amriswil, am Sonntag Herausforderer Luzern, welcher auf Rang 5 lauert. Beide Spiele starten um 17 Uhr im SGU.
Matchtelegramm:
Biogas Volley Näfels – VBC Einsiedeln: 3:1 (25:14, 29:27, 22:25, 25:16)
Lintharena SGU, Näfels. – 150 Zuschauer. – Spieldauer: 110 Minuten.
Biogas Volley Näfels:
Startformation: Giger (Passeur) Ehrat (Captain), Sutter (Libero), Formela, Brändli, Fort, Roos
Einwechslungen: Walzer, Aebli, Süess
Headcoach: Dalibor Polak
Einsiedeln:
Startformation: Aebli (Passeur), Birchler (Libero), Doranth, Kälin, Wunderle, Wyss, Hensler
Einwechslungen: Stiel, Schnüriger, Ulrich
Headcoach: Matthias Bisiada