Samstag, 28. November 2009; 19:55
Allgemein

GM Capital Challenge Cup Men: Am Mittwoch um 19.30 Uhr gegen die Belgier von Puurs

Von: Rolando K. Küng

Nach einem Jahr Unterbruch in den Europäischen Klubwettbewerben nimmt SEAT Volley Näfels diese Saison wieder am Challenge Cup teil. Gastmannschaft ist am Mittwoch der VC Argex Duvel Puurs. Damit trifft der Sechste der Belgischen Meisterschaft auf den Leader der NLA.

Durch den Teilnahmeverzicht des VBC Münsingen (Dritter der letzten Meisterschaft) hat SEAT Volley Näfels die Chance genutzt, wieder auf das europäische Parkett zurückzukehren. Der Challenge Cup ist nach dem CEV Cup und der Champions League der dritte Wettbewerb, organisiert durch den Europäischen Volleyballverband. Während 15 Jahren standen die Näfelser Volleyballer ununterbrochen als Vertreter der Schweiz in einem der drei Wettbewerbe, wobei die einmalige Teilnahme an der Champions League in der Saison 1999/00 der absolute Höhepunkt war.

 

 

Plattform für Sprung nach Europa

 

Immer war diese Teilnahme gegen Europäische Gegner vor allem für die Ausländer in den Reihen von Volley Näfels ein besonderer Anreiz. Nicht selten kamen so sehr gute Spieler ins Glarnerland, welche ohne diese internationalen Einsätze wohl nicht gekommen wären. Für die Volleyball-Profis bilden diese Wettbewerbe eine ausgezeichnete Plattform, sich einem grösseren Kreis an Fachleuten im Volleyball zu präsentieren. Nicht selten fanden so ehemalige Profis aus Näfels den Weg zu Europäischen Spitzenvereinen und spielen zum Teil bis heute dort. Dalibor Polak dürfte diese Gelegenheit eher als Trainer denn als Spieler interessant finden. Gustavo Meyer scheint ja ebenfalls beruflich und privat auf die Schweiz fokussiert. Bleibt Mittelblocker Bruno Benetti. Der brasilianische Zwei-Meter-Mann hat bisher mehrheitlich ausgezeichnete Leistungen abgegeben. Mit seinen 25 Jahren wäre er der klassische Fall eines Spielers, welcher mit gutem Spiel die Aufmerksamkeit der Scouts auf sich ziehen könnte.

 

 

Puurs Leader der zweiten Tabellenhälfte

 

Dass ihm dies in lediglich zwei Spielen gegen die Belgier gelingt, ist allerdings fraglich. Doch so schlecht stehen die Chancen von SEAT Volley Näfels bestimmt nicht, ihren Gegner über zwei Spiele mit wenigstens einem Satz zu distanzieren. Bei je einem Sieg und Satzgleichstand wird ein Golden Set auf 15 Punkte gespielt. Der Nachteil wäre dann, dass dieser Satz auswärts in Belgien gewonnen werden müsste. Aber vielleicht legt ja die Polak-Truppe schon in Näfels den Grundstein zu einem komfortablen Weiterkommen in die nächste Runde. Die Belgische Meisterschaft ist seit Jahren auf einem höheren Niveau als diejenige der Schweiz. Wobei sich dies immer nur auf die ersten drei Mannschaften bezieht. Seit Jahen stehen Maaseik und Roeselare an der Spitze. Aktuell steht Lennik auf Platz drei. Vor drei Jahren besiegten die Näfelser auch schon dieses Team. Puurs hat aus bisher acht Spielen deren drei gewonnen. Alle drei Siege kamen gegen Teams zustande, welche in der Tabelle hinter Puurs liegen. Gegen die Spitzenklubs gab es nur Niederlagen, wobei diejenige gegen Maaseik mit 2:3 nur sehr knapp ausfiel. Das letzte Meisterschaftsspiel gegen den Vorletzten der Tabelle aus Waasland konnte Puurs mit 3:1 gewinnen. Im Team der Belgier stehen nebst Einheimischen der Holländer Kristian Van der Wel und der Spanier Cristian Martin Corrales, beides Annahmespieler. Das Durchschnittsalter beträgt 25 Jahre und die Grösse 1.94 im Schnitt. Viel wichtiger als Zahlen wird aber sein, wie gross der Siegeswille und das Selbstvertrauen ist. Trainer Polak, mit seinen Connections überall in Europa, wird sicher auch schon die passende Taktik gegen die Belgier bereit haben. Die Chance dass sich SEAT Volley Näfels wieder dermassen überrumpeln lässt wie beim Start gegen Münsingen ist eher klein. Alle werden topmotiviert sein und Mittelblocker Benetti vielleicht noch ein bisschen mehr. Ziel muss es sein, diesen Gegner nicht nur zu schlagen, sondern dies auch noch möglichst ohne Verlustsatz zu tun. Gelingt dies, ist ein Weiterkommen in die nächste Runde und damit ein weiteres Heimspiel in der 3. Runde im sgu absolut möglich. Läuft es nicht so rund muss Volley Näfels seine Haut so teuer als möglich verkaufen um dann in einer Woche in Belgien auf das Glück zu hoffen.