Freitag, 30. Oktober 2020; 07:00
NLA

Geisterspiele jetzt auch für die NLA Volleyballer von Näfels

Von: Köbi Hefti

Am Samstag trifft Biogas Volley Näfels auf das bisher punktelose Lindaren Volley Luzern. Zuschauer wird es bei diesem Spiel keine haben, nachdem Swiss Volley dies so verordnet hat.


Auf der Basis der neuen, schweizweit geltenden Vorgaben hat der Meisterschaftsausschuss von Swiss Volley entschieden, die Meisterschaft in der NLA bis auf weiteres fortzusetzen. Allerdings werden die Meisterschaftsspiele unabhängig von den bundesweiten Vorgaben immer ohne Zuschauerinnen und Zuschauer durchgeführt. Damit erfüllt sich zumindest der Wunsch von Teammanager Ruedi Gygli, dass weitergespielt werden darf. Freude darüber, dass aber gar keine Zuschauer zugelassen sind, kommt nicht auf. Zumindest in einer Halle könnten fünfzig Zuschauer für eine gute Stimmung sorgen und wahre Geisterspiele verhindern. Die Frage, ob dieser Entscheid des Verbandes nicht überhastet und ohne Notwendigkeit gefällt wurde, darf man sich stellen. Dies besonders in Anbetracht, dass bei Sportveranstaltungen mit guten Schutzkonzepten bisher Ansteckungen kein Thema waren.

Fokus neu ausrichten
Dazu erfolgte die Publikation des Entscheides vom Verband mit Verzögerung. So hatte Volley Näfels für das bevorstehende Heimspiel am Samstag bereits alles gemäss der erlassenen Massnahmen des Bundesrates aufgegleist und kommuniziert. Erst am Donnerstagvormittag kam dann aber die Meldung, welche die ganze Planung über den Haufen warf. „Neuer Tag, neue Regeln...“, kommentierte Präsident Martin Landolt diese unerwartete Planänderung. Trotzdem sieht er aber auch positive Punkte: „Wir sind froh, dass Trainings weiterhin möglich sind, wenn auch mit Einschränkungen. Wir haben deshalb unsere Trainer dahingehend instruiert, die Trainings dementsprechend zu gestalten. Da der Spielbetrieb – mit Ausnahme der Nationalliga A – unterbrochen ist, kann in den Trainings der Fokus eher wieder auf Athletik und Technik verlagert werden. Dies erleichtert die Einhaltung der Vorschriften.“

Duell gegen Supercupsieger
Wenn morgen Samstag Näfels und Luzern aufeinandertreffen, so kommen Erinnerungen an die Krimis auf, für welche sie beiden Kontrahenten zu Beginn des Jahres sorgten. Im Cup wie in den Play-offs sorgten sie für viel Spannung mit Salz und Pfeffer - mit dem jeweils besseren Ende für Luzern. Doch Luzern musste auf diese Saison einen argen Aderlass hinnehmen. Neben Erfolgstrainer Liam Sketcher verliessen auch Topscorer Edvarts Buivids, Passeur Mathis Jucker (beide Amriswil) und Mittelblocker Shonari Hepburn (Schönenwerd) die Zentralschweizer. Diese Erfolgsgaranten waren massgeblich beteiligt, dass Luzern zu Beginn des Jahres das Team der Stunde war und zu einem wahren Überflug ansetzte, unter anderem mit dem Sieg im Halbfinale des Cups gegen Amriswil nach 0:2 Satzrückstand. Auch zu Beginn dieser Saison ging es erfolgreich weiter. Luzern gewann im September den Supercup gegen Lausanne UC. Doch in der Meisterschaft lief es den Leuchten dann nicht mehr rund. Luzern verlor bisher alle vier Spiele. Wie bei Näfels waren aber einige der verlorenen Sätze enge Geschichten.

Der Ausgang der Partie zwischen Näfels und Luzern ist völlig offen. Nicht nur Luzern, auch Näfels ist noch zu wenig stabil. „Uns fehlt einfach die Konstanz“, sagte Luzerns Libero Jörg Gautschi. Dasselbe liesse sich - vor allem in der Money Time - auch von Näfels sagen, endeten doch sechs der neun verlorenen Sätze mit der Minimaldifferenz von zwei Punkten, einige davon, weil die Glarner zum Schluss Punkteserien kassierten.

Qualifikation: 5. Spieltag

Biogas Volley Näfels – Lindaren Volley Luzern

Kantonsschule, Glarus, Samstag, 31. Oktober 2020, 18:00 h


Spiel wird auf Live Stream übertragen:

https://www.facebook.com/VolleyNaefels

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