Samstag, 29. Februar 2020; 08:39
NLA

Entwarnung bei Volley Näfels: Grippig, aber kein Coronavirus

Von: Ruedi Gubser

Acht mussten zum Arzt, drei zum Coronavirus-Test: Nun sind die Näfelser wieder fit und wollen Luzern besiegen.


Das Thema Grippe und Virus hält die Welt derzeit in Atem. Kein Tag vergeht ohne dutzendweise neue Fälle und Meldungen dazu. Das Thema Grippe beschäftigt auch die Volleyballer von Näfels. Zur dritten Play-off Viertelfinalpartie mussten sie am Mittwoch in Luzern mit fünf kranken Spielern antreten. Taavi Noomistu, Michal Godlewski, Thanos Maroulis, Nikolas  Papangelopoulos und Kai Aebli kämpften mit der Grippe und mit dem Fieber. In dieser Verfassung waren sie im Kampf um den Halbfinaleinzug gegen das Team der Stunde, Luzern hat in diesem Jahr erst einmal verloren – gegen Näfels, zu sehr handicapiert. Die Konsequenz daraus war eine 0:3-Niederlage. Diese wäre aber zu verhindern gewesen, weil auch Luzern verletzungs- und krankheitsbedingt dezimiert angetreten war. So fehlten bei den Innerschweizern mit Passeur Mathis Jucker und Mittelblocker Nick Amstutz zwei Teamstützen. «Aufgrund dieser Absenzen sahen unsere Spieler wohl die grosse Chance, Luzern zu schlagen, und wollten zu viel. Diese Verkrampfung in Kombination mit der Schwächung durch die Grippe verhinderte schliesslich ein Erfolgserlebnis», sagt Assistenztrainer Marco Gygli rückblickend. Einer war am Mittwoch bei Luzern leider nicht krank: Der Lette Edvarts Buivids schlug die Näfelser praktisch im Alleingang. 

Entwarnung in Näfels
Neben der normalen Grippe waren die Näfelser  Volleyballer aber auch direkt vom Coronavirus betroffen. Weil Thanos Maroulis, Nikolas  Papangelopoulos und Michal Godlewski vor knapp drei  Wochen das Mailänder Fussball-Derby zwischen der AC Milan und Inter besucht hatten und nun krank geworden sind, mussten sie sich auf das  Virus «COVID-19» testen lassen. Am Donnerstagabend erhielten sie die positive Nachricht eines negativen Tests. Das Trio  war mit einem blauen Auge und einer normalen Grippe glimpflich davongekommen. Wären Maroulis, Papangelopoulos und Godlewski am Coronavirus erkrankt, hätten die Näfelser Volleyballer unter Umständen in die Quarantäne müssen. Und mit ihnen ihre Gegner von Volley Luzern. Schliesslich war der Kontakt der Spieler von beiden Mannschaften am Netz, beim Shake-Hands und durch die Ballübergaben relativ eng. Gemäss Bundesamt für Gesundheit ist der Kontakt eng, wenn der Abstand von weniger als zwei Metern während mehr als 15 Minuten gegeben ist.

So weit ist es nun glücklicherweise nicht gekommen. Mit den Folgen der normalen Grippe haben die Näfelser aber nach wie vor zu kämpfen. Insgesamt mussten acht Teammitglieder von Biogas Volley Näfels wegen Grippesymptomen zum Arzt. Bis auf Kai Aebli und Papangelopoulos ging es gestern allen wieder so gut, dass sie sich fit genug  fühlen, um die hoffentlich zwei Spiele vom Wochenende gegen Luzern bestreiten zu können. «Am schlimmsten erwischte es Trainer Oskar Kaczmarczyk. Nachdem er den Mittwoch überlebt hat, sollten die nächsten Einsätze kein Problem mehr sein», bemerkte Teammanager Ruedi Gygli trocken. Wären mindestens fünf Näfelser Spieler vom Arzt wegen der gleichen Symptome krankgeschrieben worden, hätte Näfels beim Schweizer Volleyballverband eine Spielverschiebung beantragt. Dass es dazu nicht kommt, beurteilt Ruedi Gygli als positiv. «Eine Terminverschiebung hätte gleichzeitig die Suche nach einer Halle bedeutet. Und das wäre sowohl für uns als auch für Luzern nicht einfach geworden», so Ruedi Gygli. 

Marco Gygli Trainingsleiter
Die Trainings in den letzten  Tagen wurden von Marco Gygli geleitet. Er ist überzeugt, dass Näfels neben dem vierten Playoff-Spiel heute gegen Luzern morgen Sonntag ein fünftes wird bestreiten können. «Wir haben am vergangenen Samstag gezeigt, dass wir die Luzerner schlagen können. Mit diesen Gedanken gehen wir ins Heimspiel. Damit wir erfolgreich sein können, müssen wir die Lockerheit zurückgewinnen und die vielen Fehler vom vergangenen Mittwoch vermeiden», so  Marco Gygli. «Und wenn wir heute gewinnen, ist alles offen.» Um doch noch in die Play-off-Halbfinals vorzustossen, brauche es von allen eine Leistungssteigerung, betont Ruedi Gygli.

Spielbetrieb ist gesichert
Der Spielbetrieb in der Volleyballmeisterschaft ist gesichert. Die Veranstalter der Spiele der nationalen Ligen müssten das Risiko einer Durchführung mit oder ohne Publikum zusammen mit den kantonalen Behörden einschätzen, heisst es in einer Meldung von Swiss Volley. Das Spiel heute in Näfels kann mit Zuschauern stattfinden, weil sich der Kanton Glarus an die Vorgabe des Bundes hält,  wonach die Durchführung von Anlässen mit mehr als 1000 Personen verboten ist. Die Gefahr, diese Zahl zu erreichen, ist bei Volley Näfels aber gering.


Play-off Viertelfinal: Spiel 4 (Best-of-5)

Biogas Volley Näfels - LINDAREN Volley Luzern

Linthhalle, Näfels, Samstag, 29. Februar 2020, 18:00 h

Thanos Maroulis

Nikolas Papangelopoulos

Michal Godlewski