Donnerstag, 2. Juni 2022; 07:00
NLA

Ein Finne und ein Kolumbianer für Volley Näfels

Von: Köbi Hefti

Mit Antti Ropponen aus Finnland als Diagonalangreifer und dem Kolumbianer Leandro Mejía als Mittelblocker ist das Team von Volley Näfels komplett.


Schon vor zwei Jahren hatte Antti Ropponen bei Näfels einen Vertrag unterzeichnet. Doch im Sommer 2020 verletzte er sich im Kreise des finnischen Nationalteams schwer am Fuss und musste lange pausieren. Entsprechend kam es zum Leidwesen beider Seiten zur unvermeidbaren Vertragsauflösung. Doch die damalige Überzeugung, dass Ropponen und Näfels zusammenpassen würden, blieb in den Köpfen hängen. Ivan Bedrac erklärt: «Er spielte in Finnland wiederum eine starke Saison 2021/22. Ich bin der Meinung, dass seine Schnelligkeit gut in unser Spiel passen wird. Aber auch seine Servicestärke kann Freude bereiten.» Dies seien die auschlaggebenden Beweggründe gewesen, um sich für ihn zu entscheiden, begründet der Teamchef die Wahl. Ropponen selber sagt: «Ich bin dankbar, dass ich eine zweite Chance erhielt. Ich brauche neue Herausforderungen. Ich will in Näfels als ausländischer Spieler wahrgenommen werden.»
Der 26-jährige hat in seiner bisherigen Karriere stets in seinem Heimatland gespielt und dabei als Topscorer überzeugt. So war er in der Saison vor seiner Verletzung in der finnischen Liga der beste Angreifer und servierte am zweitbesten. Zur Frage, weshalb er so stark sei, obwohl er als Diagonalangreifer mit 1.94 cm im Vergleich eher klein sei, meint er: «Haha – für einen Dia bin ich nicht gross. Doch ich habe eine etwas andere Spielweise mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Power. Dazu war ich auch im Fitnessstudio...»

Ein Latino in der Mitte
Für die Position in der Mitte hat Näfels einen Spieler engagiert, den man in der letzten Saison noch im Dress von Luzern sah. Es ist Leandro Mejía. Der Kolumbianer ist 25 Jahre alt, zwei Meter gross und wusste im vergangenen Jahr bei Luzern zu gefallen. So war er in den Spielen gegen Näfels stets der erfolgreichste Blocker auf dem Feld und trug viel dazu bei, dass Näfels gegen die Luzerner zweimal tauchte. Bisher spielte der Nationalspieler Kolumbiens schon in Rumänien, Griechenland und Argentinien. Dass er erstmals zwei Saisons in Folge im selben Land spielt, begründet er damit, dass er neue Horizonte ausprobieren wollte. «Luzern hat mich sehr gut behandelt. Ich hatte eine tolle Zeit in der Zentralschweiz. Doch das Leben dreht sich und ich möchte jetzt einen anderen Weg ausprobieren.» Teammanager Bedrac hätte gerne einen Schweizer für diese Position gehabt, denn so wären mehr Optionen offen gestanden, um die LAS-Regel (es müssen immer zwei Schweizer auf dem Feld sein) zu erfüllen. Doch einheimische Mittelblocker waren nicht zu finden. Mit Mejía hat Näfels aber keinen Notnagel engagiert. Bedrac begründet die Wahl: «Mejía ist ein Spieler mit viel offensiver Power, aber auch am Block agierte er erfolgreich.» Einen Vorbehalt gibt es jedoch noch. Erst wenn die Arbeitsbewilligung Mejías vorliegt, ist die Verpflichtung des Südamerikaners ganz fix.

Harte Nüsse
Das Kader von Volley Näfels umfasst somit fünf Ausländer und sieben Schweizer. Im Gegensatz zum Vorjahr, als mit Ehrat in der Mitte, Aebli beziehungsweise Gygli als Zuspieler und Libero Küng drei Schweizer gesetzt waren, wird Näfels in der kommenden Saison etwas stärker von den Ausländern geprägt sein als zuletzt. Passeur Podleśny, die Mittelblocker Nikolov und Mejía, Goldrin als Annahme-/Aussenspieler und Dia Ropponen sind harte Nüsse für die Schweizer, um sie aus der Starting-6 zu verdrängen. Doch harte Konkurrenz kann auch dazu führen, dass Ehrgeiz und Motivation von Lienhard, Süess, Aebli & Co. gestärkt werden. Was damit erreicht werden kann, hat Robin Lienhard letzte Saison gezeigt. Er nutzte seine Chance und überraschte mit guten Leistungen, als er für den verletzten Strugar in die Bresche springen musste. Über Erwartungen und Ziele will man bei Näfels noch nicht sprechen, solange bei den Ligakonkurrenten vieles unklar und deren Stärke nicht einschätzbar ist. Doch eines darf jetzt schon prophezeit werden. Es könnte wieder eine kleine und feine Liga sein, in der es wie schon in der letzten Saison keine leichten Spiele mehr geben wird. Oder um es mit den Worten des neuen Näfels Hauptangreifers Antti Ropponen auszudrücken: «Ich glaube, dass unsere Saison gut und interessant wird. Bald heisst es – auf an die Arbeit!»

Antti Ropponen

Antti Ropponen

Antti Ropponen

Leandro Mejía

Leandro Mejía