Samstag, 6. März 2021; 08:34
NLA

Die Gesundheit ist bei den Näfelsern ein zentrales Thema

Von: Ruedi Gubser

Zu Beginn der Volleyballsaison hatte Biogas Volley Näfels hart mit eigenen Verletzungssorgen zu kämpfen, in den Play-off-Viertelfinals werden die Näfelser von Corona bei Gegner Lausanne UC ausgebremst.


Das Ende der Träume der Näfelser Volleyballer von einem Medaillengewinn in dieser Saison passt ins Bild der gesamten Spielzeit. Sie war begleitet von Umständen, die nicht voraussehbar und am Schluss ärgerlich sind.

Verletzungssorgen
Im Herbst waren die Näfelser aussergewöhnlich hart von Verletzungen getroffen worden. Die neu verpflichteten Finnen Antti Ropponen und Miro Määtänen mussten wegen ihren Blessuren in die Heimat zurückkehren, ohne ein einziges Meisterschaftsspiel für Näfels bestritten zu haben. Und die polnische Fraktion wurde durch Verletzungen zurückgeworfen. Sowohl Damian Hudzik als auch Patryk Napiorkowski – er fiel zwei Monate aus – konnten nicht die gesamte Vorbereitung bestreiten. All diese Verletzungen verhinderten eine zielgerichtete Vorbereitung, weil verschiedene Spieler auf anderen als ihren angestammten Positionen eingesetzt werden mussten. Und als sie wieder auf ihren normalen Plätzen spielen konnten, brauchten sie eine gewisse Angewöhnungszeit wie beispielsweise Nico Süess oder Lorenz Küng. Mit diesen Vorzeichen war ein schwieriger Start in die Saison vorgezeichnet gewesen, zumal die ersten beiden Gegner mit Amriswil und Schönenwerd zwei der heissesten Anwärter auf den Meistertitel hiessen. Nun meinte es auch noch der Spielplan nicht gut mit Biogas Volley Näfels. Aber die Glarner trotzten der Unbill und kämpften sich zwischenzeitlich auf den 3. Platz in der Qualifikation nach vorne.

Und dann kam Lausanne UC. Die Waadtländer spielten schliesslich Schicksal, ob die Näfelser auf eine erfolgreiche, genügende oder schlechte Saison zurückblicken werden können. Die Lausanner rächten sich für die klare 0:3-Niederlage im Dezember in Glarus am 31. Januar mit einem fast ebenso deutlichen Sieg in den Cup-Viertelfinals (3: 1), und die 2: 3-Heimniederlage im ersten Spiel der Play-off-Viertelfinals beantworteten sie mit einem 3: 0-Sieg im zweiten Play-off-Spiel. Und aus war der Traum für die Näfelser Volleyballer. Dieses Ende kam plötzlich, unerwartet. Denn dass nach diesem zweiten Spiel in einer best-of-five-vorgesehenen Serie bereits Schluss ist, hat nicht erwartet werden können.Aber gerade dies passt zur schwierigen Situation der Näfelser in dieser Saison. Weil im Umfeld von Lausanne UC ein Coronafall auftrat – nicht bei den Spielern oder Trainern – mussten die Waadtländer in die Quarantäne, und deshalb wurde der Best-of-five-Modus vom Verband in die Europacupformel umgewandelt. Das hiess: Wer aus zwei Spielen das bessere Satzresultat aufweist, kommt weiter. Das erwies sich schliesslich als grosser Vorteil für Lausanne. Aus der Quarantäne zurück fegten sie die Glarner mit 3:0 vom Platz und zogen in die Play-off-Halbfinals ein. Somit wurde Näfels bestraft. In einer best-of-5-Serie hätte das Team von Oskar Kaczmarczyk wohl die besseren Chancen gehabt, sich für die Halbfinals zu qualifizieren.

Hektik in der Schlussphase
«Das waren nun mal die Regeln, die vom Verband festgelegt worden sind», sagt der Präsident von Biogas Volley Näfels, Martin Landolt, dazu. «Diese Regel war zwar ärgerlich für uns, aber allein deswegen sind wir gegen Lausanne nicht ausgeschieden.» Ein Diskussionspunkt generell sei die Entscheidungsperiode in der Meisterschaft, führte Landolt weiter aus. «Ich habe das Gefühl, dass die Qualifikation für die Play-offs mehr Bedeutung hat als die Play-offs selbst. In der wichtigsten Phase der Meisterschaft tritt plötzlich Hektik auf. Auf einmal gibt es da Samstags- und Sonntagsspiele, und auch während der Woche werden Partien angesetzt. Diese Hektik ist für mich nicht nachvollziehbar und völlig überflüssig», so Landolt.

Mit der Saison ist der Präsident von Volley Näfels grundsätzlich zufrieden. «Wir waren im Rennen um den 3. Platz in der Qualifikation bis zuletzt dabei. Lausanne verunmöglichte uns dann eine bessere Klassierung.» Wieder dieses Lausanne. Nun geht es für Näfels um den 5. Platz – und um die Vorherrschaft im Linthgebiet. Das hatte sich Näfels bestimmt anders vorgestellt.



Playout ½-Finale : Spiel #1

Biogas Volley Näfels – Lindaren Volley Luzern

Kanti, Glarus, Samstag, 06. März 2021, 18:00 h

 

Lausanne UC ist in dieser Saison der grosse Spielverderber der Näfelser. Bild: Köbi Hefti