Freitag, 1. März 2019; 08:37
NLA

Der wundersame Wandel von Biogas Volley Näfels

Von: Köbi Hefti

Nach Monaten des Suchens hat Biogas Volley Näfels den Tritt gefunden und zuletzt mit starken Leistungen überzeugt. Alle sind überzeugt, dass sie für die entscheidende Phase der Meisterschaft bereit sind.


Wenn Biogas Volley Näfels am Samstag in der drittletzten Qualifikationsrunde auf das punktgleiche Chênois trifft, so verspricht dies eine spannende Affiche zu werden. Ein Blick auf die vergangenen Wochen zeigt jedoch, dass die Formkurven der beiden Teams unterschiedlich verlaufen. Der Erzrivale kämpft seit Januar mit seiner Form, nicht zuletzt wegen der verletzungsbedingten Absenz seines Top-Stars Luca Babic.

Biogas Volley Näfels hingegen fand den Tritt immer besser. Die Glarner verloren zwar den Cup-Krimi am Sonntag gegen Überflieger Amriswil knapp, doch die gezeigte Leistung beeindruckte und fand viel Anerkennung. Der Trainer und die Mannschaft dürfen stolz auf das Gezeigte sein und das Finale der Qualifikation mit Selbstvertrauen in Angriff nehmen. Mit einem klaren Sieg gegen Chênois könnte Näfels den fünften Rang festigen und sich eine gute Ausganglage verschaffen, um im Play-off-Viertelfinale nicht gegen Lausanne oder Schönenwerd antreten zu müssen. Viel lieber würde Näfels dort Luzern herausfordern.

Team ist zusammengewachsen
Eine Umfrage bei den Näfelser Teamverantwortlichen bestätigt, dass die Zuversicht zurückgekehrt ist. Auf die Frage, was ihm zuletzt besonders gefiel, antwortet Teammanager Ruedi Gygli: „Mich hat der Kampfgeist beeindruckt, aber auch, dass die Spieler als Team gewachsen sind.“ Trotz der positiven Entwicklung, sieht er aber auch die Probleme, welche Näfels bei der Verwertung hochkarätiger Chancen hat. Er sagt: „Die Schwäche bei den entscheidenden Punkten kennen wir eigentlich schon die ganze Saison. Es fehlt der Killer. Ob wir diesen noch kreieren können, ist offen. Teils fehlt die Routine oder einfach die Klasse. Hoffen kann man immer noch.“

Auch Trainer Dalibor Polak zeigt sich von der positiven Seite. Er betonte immer wieder, dass sein Team im Training gut gearbeitet hätte. Er sagt: „Ich habe immer an die Jungs geglaubt und daran, dass sie das schaffen werden.“ Entsprechend optimistisch schaut er auf den Abschluss der Qualifikation gegen Chênois und Bern daheim und das Auswärtsspiel in Amriswil: „Ich erwarte sechs Punkte. Wenn wir die gleiche Leistung wie im Halbfinal gegen Amriswil bringen, sollte dies klappen.“

Klares Zeichen wirkte
Dass Näfels eine Wandlung ins Positive machte, hat viel dem Entscheid der Vereinsleitung von Anfang Februar zu tun, als man die Zusammenarbeit mit Lucas Yoder beendete. Nominell wurde dadurch das Kader zwar geschwächt, doch das Team reagierte darauf positiv. Präsident Martin Landolt erläutert: „Wir haben damit ein klares Zeichen gesetzt, dass wir ein gemeinsam kämpfendes Team sehen wollen und nicht eine Zweckgemeinschaft aus Individualisten. Es ist inzwischen offensichtlich, dass dadurch der gewünschte Ruck durch die Mannschaft ging, und jeder Einzelne nun massiv mehr Verantwortung übernimmt.“

Spiele geniessen
Captain Nikolas Papangelopoulos ist erleichtert, dass es seinem Team jetzt läuft. Dass es dafür Monate brauchte, überraschte ihn nicht. Er erklärt: „Das Sprichwort ‘Aller Anfang ist schwer‘ beschreibt unser Team ziemlich gut. Neun von zwölf Spielern waren neu, kannten sich nicht. Wir brauchten viel Zeit um unseren Zusammenhalt zu finden und zu beweisen, was wir können.“

Auf die Frage, wie er die Entwicklung seines Teams erlebte, antwortet der Captain: „Wenn Spiele so verloren gehen wie zu Beginn, verletzt dies unseren Stolz. Es war unmöglich nicht auf diese Niederlagen zu reagieren. Wir haben viele Gespräche geführt um herauszufinden, was los ist und wie wir doch noch den richtigen Weg finden.“ Wie sich zeigt, hat die „Papa-Truppe“ diesen Weg gefunden. Der Captain selber sagt, dass sie jetzt frei, ohne irgendwelche Angst und kämpferisch aufspielen könnten und dadurch jedes Spiel geniessen würden. Für den weiteren Verlauf der Meisterschaft ist er deshalb sehr zuversichtlich. Er sagt: „Ich glaube dass dies reicht, damit wir jedem Gegner gefährlich werden können, denn wir werden bis zum Ende kämpfen und geniessen.“



Qualifikation: 19. Spieltag

Biogas Volley Näfels - Chênois Genève Volleyball

Lintharena SGU, Näfels, Samstag, 2. März 2019, 18:00 h

Tritt gefunden: Biogas Volley Näfels ist als Team zusammengewachsen

Mit Freude ins Saisonfinale: Kämpfen und geniessen lautet das Motto

Viel geredet: Captain Niki Papangelopoulos sagt, dass sie viel mit einander gesprochen hätten um den Knoten zu lösen

Auf der Suche: Noch lässt Näfels gute Chancen aus, doch Ruedi Gygli hofft, dass auch dieses Manko und der Killerinstinkt sich verbessert

Jung und Alt: Die Routiniers unterstützen die Jungen und freuen sich gemeinsam

Emotionen: Das wollen wir sehen