Das grosse Wechselbad der Gefühle bei SEAT Volley Näfels
Das Spiel der beiden in der Tabelle ex aequo auf dem dritten Rang klassierten Teams von SEAT Volley Näfels und Lausanne UC verlief zu Beginn sehr einseitig. LUC dominierte und schien auf dem Weg zu einem 3:0. Doch dann kam Näfels endlich ins Spiel und rettete sich ins Tie-Break, welches sie mit 13:15 knapp verloren.
Ein schlecht disponiertes Näfels liess zu Beginn des Spiels gegen das in der Tabelle ex aequo klassierte Lausanne UC vor allem seine Mängel aufblitzen. Annahme, Angriff, Block und Service versagten Mal für Mal. 2:7, 6:12 und 13:19 war auf der Anzeigetafel zu lesen. Dann endlich kam eine erste Reaktion der Gastgeber. Sie kamen bis 19:22 an LUC heran. Die Vaudois aber blieben cool und sicherten sich den ersten Satz mit 25:20.
Eine klare Antwort auf den missglückten ersten Satz gab die Carvalho-Truppe aber auch im zweiten Umgang nicht. Näfels hielt aber zumindest besser mit, liess sich nicht distanzieren. Beim technischen Time-out hiess es 7:8 für LUC. Auch die vom Trainer angeordneten Einwechslungen von Tchello und Joshua Klassen, einem neuen Annahme- und Aussenspieler aus Kanada, erhöhten die Qualität des Spiels von Näfels jedoch nicht. LUC dominierte, ohne selber besonders stark aufspielen zu müssen. Die grössere Anzahl an Fehlern und missglückten Annahmen, allen voran von Gaft, der einen schwarzen Tag einzog und später ausgewechselt wurde, gaben den Ausschlag. Auch der zweite Satz ging mit 25:21 an die Gäste.
Wo blieb der Siegeswille?
Nach der Pause ging es im gleichen Rhythmus weiter. LUC dominierte und Näfels fand keine Antwort auf den Druck der Gäste. Näfels' Annahmen kamen weiterhin nur selten so zu Passeur Bedrac um damit Überraschendes zu machen. Immerhin wirkte die Mannschaft nach der Rückkehr Roman Sutters aufs Feld deutlich lebendiger. Am Resultat indessen änderte sich nichts. 5:8, 7:12 hiess es und der Match schien entschieden zu sein. Ein empörter Zuschauer meinte: "Die wollen heute gar nicht gewinnen". Als ob die Spieler dies gehört hätten, reagierten sie. Nach vier Punkten in Serie dank variantenreicher Services Silvios ging Näfels gar 18:16 in Führung. Aber LUC kam erneut zum Ausgleich dank Fehlern von Bruno. Dieser war zwar erneut der beste Punktelieferant, schenkte Lausanne UC aber zu viele Punkte mit seinen Fehlangriffen und Servicefehlern. Am Ende war es aber dieser Spieler, der den zweiten Satzball zum 25:22 verwertete.
Fadenriss auch bei LUC
Dieser unerwartete und unnötige Satzverlust verunsicherte LUC zu Beginn des vierten Satzes völlig. Sie wussten nicht mehr, was sie mit den Services von Klassen und Bruno machen sollten. Das Spiel hatte gekippt. Näfels führte 8:2 ohne selber angreifen zu müssen. Den ersten Angriffspunkt von Näfels realisierte Klassen zum 11:4. Bis zum 23:19 hielt SEAT Volley Näfels diesen Vorsprung sicher, ehe der in jeder Hinsicht auffälligste Lausanner Opota mit seinen Serviceknallern Näfels beinahe zur Verzweiflung brachte und LUC zum 23:23 führte. Im sehr spannenden Finish kam Näfels zu vier Satzbällen, nutzte diese Chancen aber nicht. Dann hatten die Gäste gar einen Matchball, den aber Bruno mit seinem Angriff abwehrte. Den fünften Satzball nutzten die Glarner und glichen nach dem 30:28 in den Sätzen aus.
Näfels hievt LUC zum Sieg
Das Tie-Break begann für Näfels denkbar schlecht. Keine zwei Minuten waren gespielt und schon lagen sie nach drei Eigenfehlern 1:4 hinten. Nach einem Service-As Branders, er floatete den Ball auf die Grundlinie, hiess es aber 6:6. Das Spiel war nun auf Messers Schneide. Bis zum 12:12 war immer wieder Gleichstand. Eine nicht verwertete Chance von Silvio, der schon während des gesamten Spieles nur selten sein Können zeigte, brachte den Vorteil auf die Seite der Lausanner. Dies war die Vorentscheidung, ehe Näfels oder um ganz genau zu sein, Bruno das Unglück für die Glarner selber besiegelte mit einem Service- und Angriffsfehler. LUC jubelte nach dem 15:13 ausgiebig, während sonst in der Halle die grosse Ruhe einkehrte und sich eine riesige Enttäuschung breit machte.
Matchtelegramm
Glarus, Buchholz: 13.12.2008, 17:00
Spieldauer 113 Minuten
Zuschauer: 150
SEAT Volley Näfels - Lausanne UC 2:3 (20:25, 21:25, 25:22, 30:28,13:15)
SEAT Volley Näfelss: Bedrac (Passeur, Captain), Werner (Libero), Gaft, Silvio, Brander, Roman Sutter, Bruno; Gygli, Klassen, Pfister, Tchello Duarte; Verletzt: Andy Sutter; Trainer: Leo Carvalho
Lausanne UC: Chevallier (Passeur), Wiacek (Captain), Reyes (Libero), Rafaelli, Günthor, Opota, Bruschweiler; Reinmann; Trainer: Teun Buijs (HOL)
1.SR: Schürmann Philippe
2.SR: Tschumi Heinz