Freitag, 18. Februar 2022; 09:15
NLA

Das Derby zwischen Näfels und Jona im Zeichen der roten Laterne

Von: Köbi Heft

Die tolle Ambiance im Cup-Fight gegen Amriswil vom Sonntag hallt noch immer nach. Im Derby gegen Jona will Biogas Volley Näfels auch ohne Tollhaus-Stimmung die Oberhand behalten.


Sechs Spiele stehen für Biogas Volley Näfels in dieser Saison noch an. Zwei zum Abschluss der Qualifikation mit dem morgigen Derby in Jona und dem Heimspiel gegen Lausanne UC eine Woche später. Danach starten die Teams auf den Rängen fünf bis sieben bei null und spielen jeder gegen jeden daheim und auswärts eine Klassierungsrunde. Für die mit Ambitionen in die Saison gestarteten Glarner gibt es - so könnte man meinen - in diesen Spielen nichts mehr zu gewinnen, aber auch nichts mehr zu verlieren. Doch davon wollen Trainer Vaclavik, Teammanager Bedrac und Präsident Landolt nichts wissen. Der Coach klärt auf: «Wenn wir die Klassierungsrunde gewinnen und am Ende den 5. Rang belegen, können wir eventuell im kommenden Jahr im Europacup spielen, denn die Schweiz bekommt vielleicht einen fünften Startplatz.» Auch der Teammanager schreibt die Saison noch nicht ab: «Der 5. Rang ist definitiv das Ziel, um die Saison noch einigermassen versöhnlich abschliessen zu können.»

Grosser Dank an die Fans
Doch vorerst geht es am Samstag um die rote Laterne nach der Qualifikation im Derby in Jona. Näfels hat zwei Punkte mehr auf dem Konto als die St. Galler. Mit einem Sieg kann es sich die Polak-Truppe vom Leib halten. Wenn Näfels mit derart grossem Engagement wie im denkwürdigen Cup-Halbfinal vom letzten Sonntag gegen Amriswil agiert, dürften die Glarner gute Karten in den Händen haben. Noch immer schwingen die Emotionen beim Trainer mit, wenn er an das Cup-Spiel denkt. Er schildert: «Die Atmosphäre war grossartig. Nie hätte ich erwartet, dass bei einem Volleyballspiel in der Schweiz eine derart verrückt gute Stimmung herrschen kann. Ich danke allen Fans ganz herzlich dafür. Ihre Unterstützungen war für uns ein riesiger Booster.» Dadurch hätte seine Mannschaft einen grossen Kampf abgeliefert und als Team mehr überzeugt als die Thurgauer, was er in dieser Form nicht erwartet hätte, so der Coach weiter. Doch er stellte auch fest, dass Amriswil individuell besser war, während seine Spieler ihr Potenzial nicht wunschgemäss abrufen konnten. Entsprechend kommt bei ihm etwas Bedauern auf: «Wir spielten schon deutlich besser Volleyball als in diesem Halbfinale – es fehlte uns die Qualität. Doch der Kampfgeist meines Teams war unglaublich. Das hat den Zuschauern sehr gefallen und zu diesem wirklich engen und begeisternden Spiel geführt.»

Die Pflicht der Profis
Obwohl die Begegnung zwischen Jona und Näfels am Samstag im Grünfeld eine Derby sein wird, eine Stimmung wie im Cup wird nicht aufkommen. Entsprechend wird die Motivation darunter leiden. Coach Vaclavik versucht alles, um seine Spieler für dieses Derby zu stimulieren und zu motivieren. «Ich will verhindern, dass meine Spieler jetzt sagen: wir spielen um nichts mehr. Mit dem Cuphalbfinal und einem fünften Rang wäre es ein besseres Resultat als das, was Näfels in den letzten zwei Jahren erreichte, etwas, das mir in meiner ersten Saison hier in Näfels wichtig ist», argumentiert Vaclavik. Dazu ergänzt er, dass sie Profi-Volleyballer und keine Hobby-Sportler seien, welche dafür bezahlt und somit verpflichtet seien, gut zu spielen. Entsprechend wird der Trainer am Samstag auf Experimente verzichten und seine stärkste Formation ins Derby schicken. Mit einem Sieg würde Näfels die Qualifikation definitiv vor Jona abschliessen. «Ich bin weder als Spieler noch Coach je auf dem letzten Rang gelandet - dies soll so bleiben», zeigt sich Vaclavik kämpferisch.

Qualifikation 17. Runde:

TSV Jona Volleyball - Biogas Volley Näfels, Grünfeld, Jona, Samstag, 19. Februar 2022, 18:00 h

 

 

Viel Emotionen: Im Cup-Halbfinal zeigte Näfels, was mit vollem Einsatz möglich ist und bewirkt werden kann

Teamgeist: Auch die Spieler aus der zweiten Reihe sind voll dabei

Energie: Ist Näfels im Derby auch wieder derart geladen?

Honza Vaclavik: Das Team motivieren