Freitag, 18. November 2016; 15:47
NLA

Dalibor Polak fordert sein Team und Jona heraus

Von: Köbi Hefti

Nach der Blamage von Volley Näfels gegen Luzern weiss Trainer Dalibor, was im heutigen Derby gegen Jona bei seinem Team ändern muss. Ein Sieg ist Pflicht, will der Trainer nicht noch mehr unter Druck geraten.


Mit Dalibor Polak sprach Köbi Hefti  

Sie haben zusammen mit dem Team das Ende des zweiten Satzes gegen Luzern angeschaut, welcher Näfels nach einer 20:15 Führung noch verlor. Welches waren die Erkenntnisse?

Dalibor Polak:
Ich habe damit angefangen, dass – nachdem wir wegen Reklamierens eine Rote Karte kassierten, wir in Zukunft die Entscheide der Schiedsrichter akzeptieren. Mehr noch, ich möchte dass jeder Spieler nach dem Pfiff des Schiedsrichters anzeigt, dass der Pfiff zurecht erfolgte, weil er den Ball oder das Netz berührte. Ich verspreche mir, dass das Team dadurch ruhiger wird. In Luzern war es genau eine solche Situation, die den Untergang einläutete. Nachdem ein Spieler beim Blocken das Netz touchierte, was der Schiedsrichter sah und zurecht abpfiff, reklamierte dieser, obwohl er später selber zugab, dass er wirklich einen Netzfehler beging. Darauf verloren wir den Fokus und Punkt um Punkt, weil dieser vermeintlich falsche Entscheid immer noch für Aufregung sorgte. Hätte der Spieler den Fehler sofort zugegeben, wären wir nicht in diese Situation gekommen.

Bestimmt haben sie aber auch das Angriffsverhalten thematisiert?

Dalibor Polak:
Die Statistik zeigt klar auf, dass wir jeweils bis zum zweiten Time-out mehr oder weniger gut unterwegs waren, da machten wir die Punkte. Danach aber fällt die Bilanz von Fořt, Martinez, Radomski und Vukasinovic negativ aus. Alle sind im Minus. So geht das nicht. Die Spieler sahen dies ebenso, akzeptierten die Kritik. Bei Marko Vukasinovic brauchte ich aber etwas mehr Video-Sequenzen um ihm dies glaubhaft machen zu können.

Sie sprechen den gerne diskutierenden Marko Vukasinovic an. Er zeigte bisher, dass er viel Power hat. Aber was sagen Sie zu seinem Verhalten?

Dalibor Polak:
Ein Aussen- oder Diagonalangreifer muss etwas egoistisch sein. Er muss die Bälle fordern. Wenn er sie dann auch macht, ist dies positiver Egoismus, der dem ganzen Team hilft. Er ist noch jung, muss noch viel lernen, bis er dort ankommt, wo beispielsweise Kyle Friend stand. Dieser war ein Teamplayer, der sein Team immer unterstützte - auch wenn er draussen stand.

In dieser Woche hat Marko Vukasinovic auf die Kritik aber sehr gut reagiert. Im Training ging er voll und war der klar erfolgreichste Angreifer. Er wird für uns in den nächsten Spielen ein sehr wichtiger Spieler sein.

Von aussen betrachtet liess der Teamgeist besonders in schwierigen Situation zu wünschen übrig. Wie sehen Sie dies?

Dalibor Polak:
Ich lege viel Wert darauf, dass wir als Team spielen, jeder den anderen unterstützt. Und wenn einer einen Punkt macht, muss er diesen feiern und so positive Energie reinbringen. Die Spieler müssen mit Freude spielen und Spass haben. Das heisst aber nicht, dass man untereinander nicht kritisch sein darf, wenn einer einen ganz dummen Fehler macht.

Kann die gegenseitige Unterstützung überhaupt trainiert werden?

Dalibor Polak:
Ja, das geht schon – mit Übungen, bei denen man nur gewinnen kann, wenn man sich gegenseitig unterstützt. Aber das Entscheidende ist, dass der Wille da ist, sich gegenseitig zu helfen.

Jona steht im heutigen Spiel gegen Ihr Team genauso unter Druck. Für beide Mannschaften geht es nach dem harzigen Start um sehr viel. Ein Nervenspiel?

Dalibor Polak:
Jona ist in der jetzigen Situation ein optimaler Gegner, da das Team von Urs Winteler auch sehr kämpferisch ist wie Luzern. Ich hoffe, dass so auch bei uns der Kampfgeist wieder zurückkommt. Das Training in dieser Woche stimmt mich zuversichtlich. Vor dem Spiel werde ich das Thema Schiedsrichter nochmals in Erinnerung rufen, damit wir im Spiel keine unnötige Energie verpuffen.

Gingen Ihnen auch schon Gedanken durch den Kopf, dass nach dem bisher gezeigten Ihr Job in Gefahr sein könnte?

Dalibor Polak:
Ich spüre Druck, trage die Verantwortung für die Ergebnisse. Wir haben jetzt zwei Spiele gegen Teams, die wir schlagen müssen. Ich zähle auf mein Team, vertraue ihm und bin überzeugt, dass die richtige Reaktion kommt. Sollten wir dies jedoch nicht schaffen weiss ich nicht, was passiert.

Qualifikation: 6. Spieltag
Burgerstein Vitamine Volley Jona - Biogas Volley Näfels
Grünfeld, Jona, Samstag, 19 November 2016, 18:00 Uhr

Gegen Jona müssen sich die Spieler von Biogas Volley richtig strecken um zurück auf den richtigen Weg zu finden.