Montag, 8. März 2021; 06:50
NLA

Biogas Volley Näfels wird von Luzern deklassiert

Von: Kai Aebli

Nach dem Ausscheiden aus den Playoffs zeigte Näfels weder Selbstvertrauen noch Kampfgeist und wurde von Luzern wegserviert. Bei der Glarner Mannschaft schien nichts wie gewohnt zu funktionieren. Näfels - Luzern: 0:3 (14:25, 17:25, 14:25)


«Bitte vergebt uns. Wir werden unser Bestes geben, um solch ein Spiel nicht zu wiederholen.», dies waren die Worte von Coach Kaczmarczyk nach dem Spiel, die bereits alles über den Spielverlauf aussagen.

Die Glarner Volleyballer starteten mit derselben Startaufstellung wie in den Playoffs gegen Lausanne. Napiorkowski als Diagonal-Angreifer, Gygli als Passeur, Ronkainen und Süess auf Aussen, Hudzik und Porkka als Mittelblocker und Flück als Libero. Was im Playoff-Viertelfinale gegen Lausanne nicht wie gewünscht funktionierte, sollte nun Früchte tragen.

Zu Beginn spielte Näfels gut mit dem letztplatzierten der Qualifikation mit. Die Luzerner zeigten in den Playoffs gegen Amriswil bereits gute Leistungen, konnten jedoch kein Spiel für sich entscheiden. Doch die erste Serviceserie vom Ex-Näfelser Fort brachte die Luzerner mit 13:7 in Vorsprung. Wie bereits in den Playoffs strauchelte die Näfelser Annahme mit den Float-Services der Gegner. So hatte Luzern ein leichtes Spiel in Block und Verteidigung und konnte die Führung weiter ausbauen. Beim 19:11 hatte Näfels Coach Kaczmarczyk bereits kein Timeout mehr zur Verfügung und wechselte David Aebli für Nico Süess ein. Später kam noch Plizga für Ronkainen aufs Feld, doch die gewünschte Wirkung blieb aus. Luzern entschied den Satz deutlich mit 25:14 für sich.

Im zweiten Durchgang wollten die Näfelser sich steigern. Es galt mehr Stabilität in die Annahme zu bringen und mehr Druck am Service zu machen, um die Luzerner Annahme aus dem Konzept zu bringen. Beim 10:13 kam der Näfelser Doppelwechsel zu Zug – Martinez und Kai Aebli kamen für Napiorkowski und Gygli aufs Feld. Doch die Luzerner machten weiter Druck und bauten Ihre Führung aus. Näfels hatte beim 10:15 erneut beide Timeouts aufgebraucht und fand nicht die passenden Lösungen. Die Mannschaft wirkte kampflos und zeigte weder Siegeswillen noch Selbstvertrauen. Es schien nichts zu funktionieren, während Luzern leichtes Spiel hatte und so auch den zweiten Satz ins trockene brachte.

Nun wurde es auch auf er Näfelser Trainerbank laut. Verständlicherweise bezeichnete Kaczmarczyk die Leistung als inakzeptabel und forderte seine Spieler dazu auf, zu kämpfen und sich nicht einschüchtern zu lassen, durch einen 0:2 Rückstand. Die Reaktion seiner Mannschaft blieb jedoch aus. 16:9 lautete der Spielstand beim ersten Technical Timeout. Mit vielen Wechseln versuchten die Näfelser wieder auf die richtige Bahn zu gelangen. So kam Best Player David Aebli aufs Feld, verwertete zwei von zwei Bällen und entschärfte die Luzerner Services geschickt. Für eine Wende reichte es dennoch bei Weitem nicht. Luzern deklassierte Näfels in allen Belangen und gewann das Spiel mit 3:0 Sätzen.

Die Statistik zeigt 10 Service-Fehler und zwei Asse auf Seiten von Näfels und 11 Fehler zu 10 Assen für die Gäste. Mit einer Annahme Quote von 30% zu 50% konnte Näfels im Angriff nicht wie gewohnt variantenreich spielen und die Zuspiele waren zu oft zu ungenau. So resultierte auch eine Angriffsquote von 39% zu 59% zu Gunsten von Luzern. Die Zahlen zeigen, dass Luzern den Glarnern in allen Belangen überlegen war.

Nun gilt es für die junge Näfelser Mannschaft wieder Selbstvertrauen aufzubauen und die Blamage im nächsten Spiel wett zu machen, um die Best-Of-Three Serie ins dritte und entscheidende Spiel zu bringen. Dafür müssen sie sich aber in allen Bereichen deutlich steigern.



Matchtelegramm:


Biogas Volley Näfels – Lindaren Volley Luzern: 0:3 (14:25, 17:25, 14:25)

Kantonsschule, Glarus. – Spieldauer: 67 Minuten. – 0 Zuschauer.

SR: Hefti, Zindel


Biogas Volley Näfels:

Startformation: Gygli (Passeur), (1 Punkt), Flück (Libero), Napiorkowski (7), Süess (1), Hudzik (8), Ronkainen (6), Porkka (5)
Einwechslungen: Aebli K. (Passeur, Captain), (0 Punkte), Küng (Libero), Plizga (2), Martinez (1), Aebli D. (2)

Headcoach: Oskar Kaczmarczyk
Assistant Coach: Błażej Kuśmierz


Lindaren Volley Luzern:
Startformation: Neubert (Passeur, Captain), (0 Punkte), Gautschi (Libero), Berggren (6), Hensler (6), Wilmsen (15), Köpfli (16), Fort (9)
Einwechslungen: Amstutz (0 Punkte)

Headcoach: Jorge Garcia Perez
Assistant: Markus Egger

Einziger Lichtblick: Dave Aebli wurde zum Best Player von Näfels gewählt, obwohl er nur zu kurzen Teilzeiteinsätzen kam

Düsterer Blick: Die Darbietung seines Teams missfiel nicht nur Trainer Kaczmarczyk, sondern allen, die Näfels spielen sahen, egal ob in der Halle oder im Stream

Völlig losgelöst: Näfelser Chaos überall

Keine Durchschlagskraft: Nur jeder dritte Balle wurde von den Diagonal- und den Aussenangreifern versenkt (17 bei 52 Angriffen), in der Mitte sah es dagegen besser aus (11 Punkte aus 18 Angriffen)

Clevere Luzerner: Dominik Fořt und seine Kollegen nutzten Näfels Schwäche konsequent aus

Bilder sagen mehr als tausend Worte: Teammanager Ruedi Gygli und Präsident Martin Landolt

Enthusiasmus pur: Luzern lebte vor, was Begeisterung auf dem Spielfeld heisst

Kampf und Wille: Wenn etwas nicht gelang, so ärgerten sich die Luzerner, wie auf dem Bild Libero Jörg Gautschi, nachdem er bei einer Abwehr einen Sekundenbruchteil zu spät dran war

Augen zu und durch: Keine erfolgversprechende Variante beim Netzkampf…

Grosser Jubel: Luzern demontierte Näfels völlig und freute sich riesig über den glasklaren Sieg