Montag, 23. Dezember 2019; 08:30
NLA

Biogas Volley Näfels macht sich kein Weihnachtsgeschenk

Von: Köbi Hefti

Die Volleyballer aus Näfels erfüllen auch in Luzern die Erwartungen nicht und verlieren klar mit 0:3. Gegen die clever spielenden Luzerner konnten sie nichts ausrichten und fanden kein Rezept.


Näfels sorgte bereits vor dem Start des Spiels für eine grosse Überraschung. Thanos Maroulis, der Passeur, stand nicht im Aufgebot – aus disziplinarischen Gründen, wie Coach Kaczmarczyk sagte. An seiner Stelle kam der ehemalige Captain und heutige Assistenztrainer Marco Gygli zum Einsatz. Ebenfalls erstmals im Team stand der 18-jährige Gabriel Dimitrov, ein hoffnungsvolles Talent aus Bulgarien, das seit vier Jahren in Italien das Volleyball-Handwerk lernt.

Ein Kaltstart der Gastgeber brachte Näfels zu Beginn eine 5:1 Führung ein. Diesen Vorsprung verteidigten die Glarner mit viel Müh und Not und dank der Eigenfehler der Luzerner. Selber waren die Glarner aber nicht fähig, ihre Angriffe in Punkte zu verwandeln. Trotz dessen führte Näfels 19:16. Dann aber beendete Luzerns Captain Amstutz mit sechs Services in Folge Näfels Träume vom Satzgewinn. 21:25 hiess es am Ende.

Guter Start - schwaches Ende
Zu Beginn des zweiten Umgangs war bei Näfels eine deutliche Leistungssteigerung zu sehen. Endlich gelang es den Angreifern, allen voran Nico Süess, die Bälle im Feld des Gegners zu versorgen. So entwickelte sich ein spannendes und recht gutes Spiel, welches den Glarnern eine verdiente 12:8 Führung eintrug. Doch die kämpferischen Luzerner liess das unbeeindruckt, im Gegenteil, sie steigerten sich und machten noch mehr Druck. Immer wieder fanden sie auch in schwierigen Situationen clevere Lösungen und waren wieder zurück im Spiel. Es wurde eng, sehr eng. Vom 12:12 bis zum 24:24 stand es immer wieder unentschieden. Doch als die Entscheidung nahte, zeigte Näfels beim Service eklatante Schwächen mit Fehlern in Serie. Damit lässt sich kein Satz gewinnen, auch nicht gestern. Luzern holt sich mit 27:25 auch den zweiten Satz.

Keine Chance
Nichts Neues im dritten Satz. Näfels kam nicht in die Gänge. Egal wer auf dem Feld stand, die Luzerner waren einfach immer einen Schritt weiter. Dass es so nichts zu holen gab, wurde immer klarer. Luzern sicherte sich ohne einmal zu wanken den dritten Satz und kam so zu einem klaren 3:0 Sieg.

Coach Oskar Kaczmarczyk kennt den Grund, der klaren Niederlage: „Auch in schwierigen Momenten wollte Luzern unbedingt punkten – wir nicht. Das war heute unser Problem.“ Enttäuscht zeigt sich auch Teammanager Ruedi Gygli nach dem Spiel. Er sagt: „Wir hatten keine Lösungen, spielten nur phasenweise gut. Wir nutzten die Gratisbälle nicht, ganz im Gegensatz zu Luzern, das solche Chancen super verwertete“


Matchtelegramm

Lindaren Volley Luzern - Biogas Volley Näfels: 3:0 (25:21, 27:25, 25:20)

Bahnhofhalle, Luzern. – 300  Zuschauer. – Spieldauer: 80 Minuten.

SR: Enkerli, Auricht



Biogas Volley Näfels:
Startformation: Aebli (Passeur, Captain), Hagenbuch (Libero), Nõmmistu (10), Süess (7), Hudzik  (8), Fraser (5), Papangelopoulos (7)
Einwechslungen:  Küng (0), Godlewski (5), Plizga (8), Gygli, Dimitrov (1)

Bemerkungen: Thanos Maroulis nicht in Aufgebot, Gabriel Dimitrov (Mitte, 18-jährig, ITA/BULG) und Marco Gygli (Pass) erstmals im Kader

Headcoach: Oskar Kaczmarczyk


Lindaren Volley Luzern:
Startformation: Jucker (Passeur, 2 Punkte), Amstutz (Captain, 9), Gautschi (Libero), Köpfli (16), Fořt (12), Hepburn (7), Buivids (14)
Einwechslungen: DöösTraagstad

Headcoach: Liam Sketcher

Trotz Krankheit: Damian Hudzik war einer der positiv auffallenden Offensiv-Spieler bei Näfels

Eine Ehemaliger zeigt‘s: Dominik Fořt wurde im Spiel gegen sein ehemaliges Team zum Best Player gewählt

Clevere Luzerner: Immer wieder spielten die Luzerner Angreifer den Näfelser Block sehr geschickt an, wie hier, als der Ball von Taavi Nõmmistu nach der Blockberührung an die Antenne klatscht

Zum Verzweifeln: Während Luzern immer wieder Lösungen fand um zu punkten, machte sich bei Näfels immer mehr Verzweiflung breit

Status quo: Gegen Luzern kassierte Biogas Volley Näfels die fünfte Niederlage in Folge – die Weihnachtspause kommt deshalb wie gewünscht um Abstand zu gewinnen und Kräfte zu tanken. Am 11. Januar geht es daheim gegen die Polak-Truppe weiter.