Montag, 26. Oktober 2020; 07:13
NLA

Biogas Volley Näfels kann in den entscheidenden Momenten erneut nicht trumpfen

Von: Kai Aebli

Den Näfelser Volleyballern war klar, dass Sie in Genf gegen eines der stärksten Teams in der aktuellen Spielzeit antraten. Erneut konnte der Favorit nur gekitzelt aber nicht bezwungen werden – Genf – Näfels: 0:3 (25:18, 26:24, 28:26).


Der neu zum Team gestossene Venezuelaner Fabian Martinez sollte den neuen, nötigen Schwung ins Team bringen, um in den entscheidenden Momenten den Sack zuzumachen. Dies war trotz guten Leistungen gegen Schönenwerd und Amriswil zum Saisonstart nicht gelungen.

Die Glarner Volleyballer starteten mit Fabian Martinez, frisch aus der Quarantäne, als Diagonal-Angreifer anstelle von Süess, der wieder wie gewohnt als Aussenangreifer antrat. Hudzik und Porkka als Mittelangreifer, Ronkainen als zweiter Aussenangreifer, Flück als Libero und Aebli K. als Passeur.

"Diese Saison wird für uns wie die Via-Glaralpina sein. wir müssen in jedem einzelnen Spiel kämpfen um zu gewinnen. Es wird keine leichten Spiele geben. Jedes Spiel wird ein neuer Kampf den Gipfel zu erklimmen.", dies waren die Worte von Coach Kaczmarczyk vor dem Spiel am Genfersee.

Die Gäste haben definitiv nicht damit gerechnet, dass sie direkt zum Spielbeginn von den Services der Genfer dermassen abgeschossen werden. Die Kanonen des Polen Urbanowicz konnten die Näfelser nicht entschärfen. Dieser brachte die Hausherren gleich mit 9:3 in Führung. Den Rückstand konnte Kaczmarczyks Truppe nicht mehr aufholen. So ging der erste Satz deutlich mit 25:18 in die Westschweiz.

Der zweite Satz entwickelte sich deutlich spannender als der Erste. Näfels konnte die Annahme stabilisieren und so mit viel Power über die Mittelangreifer Porkka und Hudzik eine Führung ausbauen. Coach Pavlicevic reagierte mit einem Timout. Doch Näfels spielte weiter konstant. Gegen Ende des Satzes folgte ein Doppelwechsel - Gygli und Napiorkowski kamen aufs Feld. Die beiden konnten eine drei Punkte Führung zum 23:20 für Näfels zur vermeintlichen Satzentscheidung aufbauen. Doch nach einem Sideout der Genfer war es erneut Urbanowicz am Service, der die Näfelser niederrang.

Im dritten Satz hinkte Näfels von Anfang an hinterher. Die Junge Mannschaft zeigte allerdings grossen Kampfgeist und gab keinen Punkt umsonst Preis. Beim Rückstand von 5 Punkten kam Gygli für Aebli K. ins Spiel und kurz darauf folgte die Einwechslung von Plizga für Süess und Küng für Flück. Mit neuem Schwung im Spiel kämpften sich die Gäste zurück. Der Schluss des Spiels war ein wahrhaftiger Volleyball-Krimi. Erst beim 28:26 konnten sich die Genfer mit einem Service-Ass durchsetzen. Dieser Punkt war aussagend für das ganze Spiel. Die 10 Asse der sehr stark servierenden Genfer zu 4 Assen von Näfels machten den Unterschied.

"Sie haben uns am Service unter Druck gesetzt, besonders in wichtigen Momenten. Wir wissen, dass wir erneut nah dran waren. Wir sind ein junges Team, das mit vielen Problem zu kämpfen hatte und haben immer hart gekämpft. Das stimmt mich zufrieden. Schon bald werden wir bereit für solche Spiele sein.", analysierte Kaczmarczyk die Niederlage.



Matchtelegramm:

Chênois Genève Volleyball – Biogas Volley Näfels: 3:0 (25:18, 26:24, 28:26)

C.S. Sous-Moulin, Thônex. – Spieldauer: 73 Minuten. – 100 Zuschauer.

SR: Enkerli, Sigrist

Biogas Volley Näfels:
Startformation: Aebli K. (Passeur, Captain), (0 Punkte), Flück (Libero), Süess (3), Hudzik (10), Ronkainen (7), Martinez (12), Porkka (11) 
Einwechslungen:  Gygli (Passeur), (1 Punkt), Küng (Libero), Napiorkowski (2), Plizga (2)

Headcoach: Oskar Kaczmarczyk
Assistant Coach: Błażej Kuśmierz

Chênois Genève Volleyball:
Startformation: Rey (Passeur), (2 Punkte), Prönnecke (Libero), Radic (6), Zerika (2), Urbanowicz (15), Brzakovic (15), Djokic (14) 
Einwechslungen: Caporiondo (Passeur) (0 Punkte)

Headcoach: Ratko Pavlicevic
Assistant: Gaëtan Fetter             

Starker Mittelblocker und -angreifer Henrik Porkka: Der Finne sorgte für elf Näfelser Punkte

Unter Beschuss: Chênois servierte sehr stark und brachte Näfels Annahme immer wieder in Bedrängnis, so auch am Ende des zweiten Satzes, als Näfels kurz vor dem Satzgewinn stand, dann jedoch abserviert wurde

Vorteil Näfels: Trotz acht zu fünf Blockpunkten für Näfels reichte es in Genf nicht für einen Satzgewinn

Fintenreich: Die Genfer fanden immer wieder erfolgreiche Lösungen – beispielsweise mit vielen Finten die in Näfels‘ Feld fielen

Solides Comeback: Fabian Martinez spielte gut, doch nach einer Woche Training spürte man, dass es noch Zeit braucht, bis das neue Näfels dort ist, wo es der Trainer haben will.