Donnerstag, 9. Januar 2020; 12:09
NLA

Biogas Volley Näfels in Meisterschaft und Cup im Einsatz

Von: Köbi Hefti

Nach der dreiwöchigen Pause greift Biogas Volley Näfels wieder ins Wettkampfgeschehen ein. Am Samstag kommt es zum Derby gegen TSV Jona Volleyball in Näfels, am Sonntag gastieren die Glarner im Cup Achtelfinal bei Pallavolo Kreuzlingen.


Die missglückten Auftritte mit fünf Niederlagen in Folge vor Weihnachten waren für Teammanager Ruedi Gygli in seiner über zwanzig-jährigen Tätigkeit als Vorstandsmitglied etwas, das er noch nie erlebte. So gesehen kamen die Weihnachtstage für die Spieler zum goldrichtigen Zeitpunkt um zu vergessen, sich zu regenerieren, damit sie mit vollen Batterien am 29. Dezember den Trainingsbetrieb wieder aufnehmen konnten. Weil Näfels am vergangenen Wochenende spielfrei war, stand der Kaczmarczyk-Truppe eine Woche mehr zur Verfügung, um sich auf die finale Phase der Qualifikation und die bevorstehenden Cup-Einsätze vorzubereiten.


Gut bis zu einem gewissen Punk
Ob mit dem neuen Jahr auch neue Hoffnung aufkommt, wird sich zeigen. Immer wieder sprach der Trainer davon, dass sein Team in der entscheidenden Phase bereit sein würde. Bisher vermochte Näfels nur selten während eines ganzen Satzes, geschweige während eines ganzen Spiels, zu überzeugen. Auf die Frage, woran es mangle, antwortet Teammanager Ruedi Gygli: „Es fehlen Cleverness und Durchschlagskraft in entscheidenden Momenten. Ich habe das mit 0:3 verlorene Spiel in Luzern analysiert. Wir spielten in allen Sätzen anfänglich gut, waren zu Beginn überlegen, zwangen den Gegner zu Fehlern. Aber dann kam der Punkt, als es damit vorbei war. Alle hatten Angst, riskierten nichts und spielten nicht mehr voll. Vielleicht zeigt sich in diesen Momenten auch, dass wir Schwachstellen haben, wie beispielsweise in der Annahme mit Nico Süess sowie im Angriff mit Taavi Nõmmistu und Colin Fraser, die sich bisher in entscheidenden Momenten nicht auszeichnen konnten.“ Dazu ergänzt er, dass die genannten Spieler in dieser Saison schon bessere Zeiten gehabt hätten. In besonderem Mass treffe dies auf Nico Süess zu, der in der Nationalmannschaft und zu Beginn der Qualifikation deutlich besser gespielt hätte, sagt Ruedi Gygli. Er vermutet, dass der Druck, der auf ihm und auch auf Kai Aebli laste sich negativ auf deren Leistung auswirken würde.

Eine Prestigesache
Im Training seien alle Spieler sehr motiviert und die Stimmung sei gut, vielleicht fast zu gut, da sich die Spieler wie in einer Komfortzone bewegen, berichtet der Teammanager. Seine Erwartung im Hinblick auf die kommenden drei Meisterschaftsspiele (Jona, Basel, Lutry) und den bevorstehenden Cup-Achtelfinal gegen Kreuzlingen ist klar – vier Siege sind das Ziel. Er relativiert jedoch sogleich und ergänzt, dass ihn Jona im Spiel gegen Lausanne UC beeindruckt hätte. „Das Derby am Samstag wird ein ganz harter Fight werden“, prophezeit er und ergänzt: „Es ist auch ein Prestige-Spiel. Wenn wir gewinnen, bleiben wir die Nummer eins in der Region, was mir schon sehr am Herzen liegt.“

Ruedi Gygli weist aber auch darauf hin, dass es in dieser Saison in der Tat so sei, dass die Meisterschaft viel ausgeglichener sei als in den letzten Jahren, was Näfels nicht in die Hände spiele. Er erklärt: „Amriswil ist die klare Nummer eins, gefolgt von Schönenwerd. Dahinter gibt es zwei Verfolger-Trios mit Chênois/LUC/Luzern und Basel/Jona/Näfels. So gesehen ist ein guter Rang im Hinblick auf die Play-offs nicht mehr realistisch.“ So wird der Gegner im Viertelfinal ein sehr starker sein, einer, der bisher klar erfolgreicher war als Näfels. Ruedi Gygli möchte derzeit aber nicht rechnen und spekulieren. Auf die Frage, ob er an die Trendwende und das Erreichen des Halbfinals glaube, zeigt er sich zurückhaltend, ergänzt nur: „Die Hoffnung stirbt zuletzt. Bisher hatten wir oft auch Pech, vieles lief gegen uns. Wir brauchen jetzt auch einmal einen guten Tag, an welchem es für uns läuft und wir daraus positive Energie mitnehmen können.“


Alte Bekannte
Einen ersten Schritt in diese Richtung kann die Aebli-Truppe an diesem Wochenende machen. Am Samstag trifft sie in der Lintharena im Derby auf Jona und somit auf den langjährigen Näfelser-Trainer Dalibor Polak. Am Sonntag greift Näfels ins Cup-Geschehen ein. Im Achtelfinal muss es auswärts (14:00 h, Turnhalle Remisberg) gegen Pallovolo Kreuzlingen antreten. Auch gegen die Thurgauer treffen die Näfelser auf einen ehemaligen Näfelser, Marco Bär, den Meister-Passeur des Jahres 2007. Gegen den Zweitletzten der NLB-Ostgruppe gilt gemäss Teammanager Gygli nur eines: „Ein Sieg ist Pflicht.“


Qualifikation: 12. Spieltag

Biogas Volley Näfels - TSV Jona Volleyball

Lintharena SGU, Näfels, Samstag, 11. Januar 2020, 17:00 h



Mobiliar Volley Cup: Achtelfinal

Pallavolo Kreuzlingen (NLB) - Biogas Volley Näfels

Turnhalle Remisberg, Kreuzlingen. Sonntag, 12. Januar 2020, 14:00 h

Teammanager Ruedi Gygli: „Die Hoffnung stirbt zuletzt - wir brauchen jetzt auch einmal einen guten Tag, an welchem es für uns läuft und wir daraus positive Energie mitnehmen können.“

Neues Jahr – neue Energie: Die Stimmung ist weiterhin gut, vielleicht gar zu gut, so dass sich die Spieler in einer Komfortzone fühlen

Klare Vorgabe des Trainers: Oskar Kaczmarczyk betonte immer wieder, dass erst in den Play-offs die Bestform erreicht sein muss

Unter Druck: In der Vorsaison und zu Beginn der Qualifikation war Nico Süess in guter Verfassung. Mittlerweile glänzt er primär nur noch beim Service, da er gemäss Teammanager Gygli wohl einen grossen Druck verspürt

Fehlende Durchschlagskraft: Colin Frasers Effizienz im Angriff sackte im Dezember in den Keller, was für Näfels zu einer grossen Hypothek wurde.

Mangelnde Cleverness: Als Diagonalangreifer müsste Taavi Nõmmistu die Lebensversicherung sein, doch davon war auch er in letzter Zeit weit entfernt

Vorgabe: Ruedi Gyglis Erwartung ist, dass sein Näfels mit einem Sieg wie im Hinrunden-Derby die regionale Nummer eins bleibt.