Montag, 18. Oktober 2021; 14:06
NLA

Biogas Volley Näfels holt auch gegen Schönenwerd keine Punkte

Von: Kai Aebli

Die Glarner zogen mit drei Punkten als Ziel nach Solothurn, resultiert sind deren null. Zu wenig passte im Spiel der Näfelser um eine Bedrohung für Schönenwerd darzustellen – Schönenwerd – Näfels: 3:0 (25:19, 25:22, 25:22).


«Mit Ausnahme des letzten Satzes drängte uns Schönenwerd konstant in die Ecke. Sie taten genau das, was wir tun wollten.», meinte der neue Näfelser Coach Honza Vaclavik zur enttäuschenden Leistung seiner Mannschaft.

Mit dem neuen Diagonalangreifer Strugar, dem letztjährigen Topscorer der gesamten Liga, reisten die Glarner verstärkt und mit grossen Zielen nach Solothurn. Captain Ehrat meinte vor dem Spiel, dass das Ziel drei Punkte seien. Gygli als Passeur, Goldrin und Zvicer als Aussenangreifer, Strugar auf der Diagonal-Position, Ehrat und Nikolov in der Mitte und Küng als Libero sollten die Aufgabe richten. Mit mangelnder Effizient am Service und im Angriff reichte es letztlich für keinen Punkt.

Den Gegner mit druckvollen Aufschlägen vom schnellen Spiel abhalten – so lautete das Ziel der Näfelser vor dem Spiel, doch die Gäste waren nicht darauf vorbereitet, dass die Hausherren eben das mit Ihnen machten. Mit einem starken Start zog Schönenwerd kompromisslos mit 11:7 in Führung. Besonders Ex-Beacher Gerson punktete immer wieder erfolgreich für die Gastgeber in dieser Phase und zwang Näfels Coach Vaclavik zu zwei Timeouts, doch Schöni zog weiter davon, baute die Führung zum 14:9 aus und entschied den Satz mit 25:19 für sich.

Zu kurzes Aufflackern
Auch im zweiten Durchgang fanden die Näfelser nicht ins Spiel. Beim Rückstand von 9:13 hatte der Coach der Glarner erneut beide Timeouts eingesetzt und konnte nur noch mit Wechseln reagieren. Beim 15:22 kam schliesslich Süess für Goldrin aufs Feld, welcher nach seiner Verletzungspause eine gute Falle machte. Mit druckvollen Aufschlägen brachte er seine Truppe zurück ins Spiel und Näfels kam nochmals auf 21:23 ran. Beim 22:24 kam Lienhard für Strugar an den Service, doch Diagonalangreifer Penrose wollte das Spiel nicht in die Länge ziehen und sicherte Schöni auch den zweiten Satz.

Im dritten Satz begannen die Näfelser mit Süess und starteten erstmals besser ins Spiel, gingen gar mit 10:8 in Führung. Jedoch waren es erneut die druckvollen Aufschläge der stark spielenden Schönenwerder, die das Leben von Näfels Zuspieler Gygli schwer machten. Mit wenigen Optionen ein Angriffsspiel aufzuziehen, wurde er immer wieder zu Notlösungen gezwungen. So legte Beeler eine Service-Serie hin, die Schönenwerd von einem zwei Punkte Rückstand zu einem fünf Punkte Vorsprung brachten. Beim 15:10 für Schöni hatte Vaclavik erneut beide Timeouts verwendet und Goldrin stand wieder für Süess auf dem Feld.

Der Wechsel trug aber nicht die gewünschten Früchte und so kam beim 12:17 auch noch Lienhard für Strugar rein. Die Näfelser holten nochmals auf, Thuner kam für Gygli an den Block und trumpfte, Lienhard skorte erfolgreich und so lautete der Spielstand kurz darauf 22:23.  Schönis Coach Verstappen nutzte ein Timeout und fand offenbar die richtigen Worte. Leitzke und Gerson beendeten das Spiel zum 3:0 für Schönenwerd.

Viel Arbeit wartet
«Wir waren heute überhaupt nicht gefährlich im Angriff und wir servierten nicht so, wie wir wollten. Wir müssen viel verbessern, besonders unsere Angriffs-Effizienz muss in den nächsten Spielen besser sein. Es gab auch ein paar gute Dinge, doch nach so einer Niederlage ist schwierig über gute Dinge zu sprechen. Wir haben viel Arbeit vor uns, denn nächstes Wochenende stehen zwei Heimspiele an.», meinte der tschechische Coach der Glarner Volleyballer.

Der Baselbieter und Captain Ehrat ergänzte: «Wir schafften es nicht Schönenwerd mit dem Service unter Druck zu setzen. So konnten sie konstant ein schnelles Spiel am Netz aufziehen. Zudem haben die Solothurner ein sehr starkes Spiel gezeigt. Wir wissen aber woran wir zu arbeiten haben – jetzt heisst es Augen auf das Doppelwochenende in Glarus.»

Matchtelegramm

Volley Schönenwerd – Biogas Volley Näfels: 3:0 (25:19, 25:22, 25:22)

Betoncoupe Arena, Schönenwerd. – Spieldauer: 83 Minuten. – 150 Zuschauer. 

SR: Simonovic, Auricht

Biogas Volley Näfels:
Startformation: Gygli (Passeur), (2 Punkte), Küng (Libero), Zvicer (12), Goldrin (4), Strugar (10), Ehrat (5), Nikolov (5)
Einwechslungen: Süess (4), Thuner (1), Lienhard (1)

Headcoach: Jan Vaclavik
Assistant Coach: Manuel Stadtmann

Bemerkungen: 
Kai Aebli (rekonvaleszent)


Volley Schönenwerd:
Startformation: Giger (Passeur), (0 Punkte), Fischer (Libero), Leitzke (10), Uruena (8), Beeler (7), Gerson (14), Penrose (17)
Einwechslungen: Müller (1), Häfliger L. (0), Jucker (0)

Headcoach: Johan Verstappen
Assistant: Frank Hörster

Captain Beeler: Der ehemalige Beach Profi und Näfelser freute sich, dass er die Captain Pflichten vor dem Spiel zusammen mit seinem ehemaligen Teamkollegen Sämi Ehrat vollziehen konnte. Im Spiel hatte Beeler dann mehr zu lachen als sein Gegenüber

In Rücklage gedrängt: Schönenwerds Services waren oft sehr druckvoll und brachten Näfels Annahme in Bedrängnis

Auf dem Feld aber nicht im Spiel: Bojan Strugar konnte bei seinem ersten Spiel mit Näfels nicht überzeugen und war noch nicht jene Verstärkung, die sich alle vom letztjährigen Liga- Topscorer erhofften

Chance genutzt: Robin Lienhard kam erneut zu einigen Teileinsätzen anstelle Strugars und wusste mit seiner Unbekümmertheit zu gefallen

Nachschauen: Weil Näfels mit seinen Services kaum Druck erzeugte, konnte Schönenwerd oft sehr schnell spielen, sodass dem Näfelser Block nur noch das Zuschauen blieb

Chancentod: So wie dem immerhin erfolgreichsten Näfelser Angreifer Ivan Zvicer erging es dem ganzen Team – beste Chancen wurde nicht genutzt

Lichtblick: Nico Süess weckte mit seinen kräftigen Services Hoffnungen und brachte Schönenwerd immerhin ins Wanken

Schwerarbeiter: Passeur Gygli musste sehr viel arbeiten, er konnte sich weder auf konstante Annahmen noch auf effiziente Angreifer verlassen

Erfolgreicher Kurzeinsatz: Gian Luca Thuner blockt den Olympioniken Mirco Gerson und löst viel Applaus aus, denn…(siehe nächstes Bild)

Sehr lautstarke Fans: Gian Luca und Näfels wurden von diesen Fans aus dem Sarganserland lautstark unterstützt. Ihre positive Stimmung und der Glaube an die Wende gehörten zu den wenigen Näfelser Lichtblicken