Montag, 22. März 2021; 07:30
NLA

Biogas Volley Näfels gewinnt die Best of Three Serie gegen Luzern

Von: Kai Aebli

Nach dem Kaltstart in die Spiel-Serie, die entschied, wer um Platz 5-6 und wer um Platz 7-8 spielt, konnte Näfels das entscheidende Spiel nach fast zwei Stunden gewinnen. Die Gastgeber starteten gut in das Spiel und kontrollierten ihr Sideout, um die Innerschweizer zu bezwingen. Näfels - Luzern: 3:1 (25:20, 22:25, 25:23, 25:23)


Die Näfelser starteten mit derselben Startaufstellung, die im letzten Spiel erfolgreich war. Naiporkowski als Diagonal, Aebli Kai als Passeur, Hudzik und Porkka als Mittelblocker, Plizga und Topscorer Ronkainen auf Aussen und Flück als Libero standen in der Starting Six.

Anders als am vergangenen Samstag am Vierwaldstättersee startete Näfels besser in die Partie und zeigte, dass es nicht um die letzten beiden Plätze kämpfen will. Doch auch Luzern zeigte Siegeswillen, so entwickelte sich ein ausgeglichenes Sideout-Spiel beider Seiten. Erst nach dem zweiten Technical-Timeout beim Spielstand von 16:13 konnte sich Näfels entscheidend in Führung spielen. Zwei Service Asse vom Finnen Porkka und gute Verteidigungsarbeit brachten Näfels zum 19:13 Vorsprung. Doch starke Aufschläge von Fort und zwei Fehlentscheide der Unparteiischen brachten die Luzerner zurück ins Spiel. So konnten die Gäste nach einem Rückstand von 17:24 nochmals Mut tanken und zum 20:24 aufholen, ehe Ronkainen den Satz für die Hausherren entschied.

Auch im zweiten Durchgang zeigten beide Teams viel Kampfgeist und spielten spannendes und spielerisch starkes Volleyball. Bis zum Spielstand von 20:20 lieferten sich die beiden Mannschaften einen regelrechten Schlagabtausch – kein Team konnte sich bis dahin mit mehr als zwei Punkten absetzen. Eine Aufschlagserie des Luzerner Diagonals führte die Luzerner dann zum 25:22 Satzausgleich.

So starteten die Gäste mit frischem Wind in den dritten Satz. Doch Näfels zeigte sich unbeeindruckt und verwertete seine Chancen bedingungslos. Beim ersten Technical Timeout lautete der Spielstand 8:3 für Näfels. Diese Führung wollte Kaczmarczyks Truppe natürlich nicht mehr hingeben und behielt sie auch bis zum 14:9. Danach war es erneut Luzerns Diagonal Wilmsen, der mit viel Wucht im Aufschlag die Luzerner zurück ins Spiel brachte. Kaczmarczyk reagierte mit mehreren Wechseln. Süess kam für Plizga ins Spiel und Gygli und Martinez ersetzten Aebli Kai und Napiorkowski, welche wenig später beim Stand von 20:19 zurück aufs Feld kamen. Beim 23:22 spielte Aebli Kai zwei Mal Süess an, der die Bälle kompromisslos ins Luzerner Feld hämmerte und die Glarner mit 2:1 Sätzen in Führung brachte.

Vom 1:2 Satzrückstand liessen sich die Innerschweizer nicht unterkriegen. Luzern kämpfte weiter um jeden Ball und hielt sich konstant im Spiel. Auf Näfels Seite stand nun Süess anstelle von Plizga in der Starting Six. Doch nach 5 gespielten punkte musste Süess verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Plizga kam zurück aufs Feld und überzeugte mit soliden Annahmen und viel Energie auf dem Feld. So konnte Luzern zu Beginn des Entscheidungssatzes in Führung gehen, doch die Näfelser Mittelblocker Hudzik und Porkka waren für die Gäste nicht zu stoppen. Immer wieder wurden Sie am Netz von den Zuspielern Aebli Kai und Gygli gesucht und verwerteten Ihre Bälle konstant (71% und 75% im Angriff). Beim 21:19 kamen Gygli und Martinez erneut aufs Feld. Luzern drehte nochmals auf, doch Plizga glänzte mit einem smarten Angriffsschlag und einem Ass, bevor Hudzik den Matchball verwertete und Näfels das Spiel mit 3:1 gewann.

«Nach dem Warm-Up und den ersten zehn Minuten des Spiels sagte ich zu meinem Assistant-Coach, dass unsere Mannschaft so motiviert und fokussiert ist, dass ich nichts sagen müsste und Sie ihr Ding machen sollten. Es war eines unserer besten Spiele in dieser Saison – es sah nicht wie ein Play-Out-Spiel aus. Auch die Luzerner spielten ihr bestes Volleyball, so war es ein Spiel des Kampfes und ein super Volleyball-Spiel, in dem wir bereit waren zu gewinnen. Ich bin glücklich, dass meine Spieler verstanden haben, dass Siegen eine Einstellung ist und wir jetzt um den fünften Rang spielen können.», kommentierte Näfels Coach Kaczmarczyk das Spiel.

Für Kaczmarczyk ist diese die letzte Saison in grün. Seinen Weggang hat er dem Vorstand vor zwei Wochen mitgeteilt. Präsident Martin Landolt meinte zum Ende der Zusammenarbeit mit dem Polen: «Oskar Kaczmarczyk hat uns vor zwei Wochen mitgeteilt, dass er nach dieser Saison nicht mehr bei uns arbeiten möchte. Dies hat uns insofern überrascht, als dass er noch wenige Wochen zuvor andere Signale ausgesendet hat. Zudem hätten wir uns gewünscht, dass die Mannschaft nicht während der laufenden Saison mit solchen Neuigkeiten konfrontiert wird.»

So spielt Näfels am Samstag den 3. April das erste Spiel der letzten Best of Three Serie des Jahres gegen Cupfinalist Jona. Das Ostschweizer Derby verspricht viel Spannung und Volleyball-Action pur.


Matchtelegramm:

Biogas Volley Näfels – Lindaren Volley Luzern: 3:1 (25:20, 22:25, 25:23, 25:23)

Kantonsschule, Glarus. – Spieldauer: 107 Minuten. – 0 Zuschauer.

SR: Wüthrich, Hefti


Biogas Volley Näfels:
Startformation: Aebli K. (Passeur, Captain), (1 Punkt), Flück (Libero), Napiorkowski (12), Hudzik (14), Ronkainen (18), Plizga (7), Porkka (17)
Einwechslungen:  Gygli (Passeur), (0 Punkte), Süess (3), Martinez (1)

Headcoach: Oskar Kaczmarczyk
Assistant Coach: Błażej Kuśmierz



Lindaren Volley Luzern:
Startformation: Neubert (Passeur, Captain), (2 Punkte), Gautschi (Libero), Berggren (9), Hensler (11), Wilmsen (15), Köpfli (15), Fort (16)
Einwechslungen: keine

Headcoach: Jorge Garcia Perez
Assistant: Markus Egger                                                             

Strittige Szene: Henrik Porkka kassiert im Netzduell fast einen Briefkasten

…kämpft und fixiert den Ball,

bringt seine Arme aber noch unter den Ball

und hält den Ball im Spiel. Am Ende geht der Punkt an Näfels und löst bei den Luzernern heftige Proteste aus

Matchball: Andrin Flück mit guter Annahme

Marco Gygli lanciert seine Mitte

Damian Hudzik steigt in gewohnter Manier in die Lüfte

lässt sich vom Luzerner Block nicht beeindrucken

hämmert den Ball ins Feld zum Sieg

und löst bei Näfels viel Freude aus