Montag, 15. April 2019; 07:17
NLA

Biogas Volley Näfels gewinnt den Play-out-Final gegen Chênois dramatisch

Von: Köbi Hefti

Nach dem Sieg am Samstag in Genf und dem dramatischen Sieg im Tie-Break am Sonntag im SGU klassiert sich Näfels auf dem fünften Rang. Das letzte Spiel von Dalibor Polak als Näfels Coach ist ein versöhnliches Ende einer schwierigen Saison.


Näfels war mit dem klaren Ziel nach Genf gereist, um Spiel-1 im Play-out-Final gegen Chênois Genève Volleyball zu gewinnen, damit es die Saison am Sonntag daheim im SGU mit einem weiteren Sieg und dem fünften Rang beenden kann. Im ersten Satz sah es für die Glarner zunächst nicht rosig aus. Sie rannten ständig einem kleinen Rückstand hinterher, den sie nicht wettmachen konnten. Gegen Satzende drückten sie aber aufs Gaspedal. Bei 21:21 war der Ausgleich geschafft. Es folgte die aufregendste und spannendste Phase des ganzen Spiels vor fast leeren Rängen aber mit fünf sehr lautstarken Glarner-Fans. Immer wieder hatte Näfels Satzball, doch das Side-out der Genfer folgte sogleich. Beim vierten Satzball klappte es. Näfels sicherte sich den Satz mit 28:26. Im zweiten startete Chênois erneut besser und führte beim ersten Time-out 8:6. Danach aber war es das Team von Dalibor Polak, das erfolgreicher agierte und sich einen beruhigenden 22:18 Vorsprung erarbeitete. Näfels gab sich keine Blösse mehr, und sicherte sich den zweiten Satz mit 25:21. Die 2:0 Satzführung war die Vorentscheidung in diesem Spiel. Der dritte Satz war weit weniger umstritten. Näfels lag stets in Front und sicherte sich mit dem 25:20 den Sieg in Genf. Herausragender Mann und Best Player bei Näfels bei diesem so wichtigen Auswärtssieg war Ioannis Mantekas. Teammanager Ruedi Gygli dazu: „Er hat wohl die Kritik über ihn in der Zeitung gelesen und mit einer Superleistung darauf reagiert.“


Die Fehlerhexe dreht ihre Runden

Mit diesem Break in Genf richtete das Papangelopoulos-Team alles an, um am Sonntag mit einem zweiten Sieg gegen Chênois für einen versöhnlichen Abschluss einer insgesamt verkorksten Saison zu sorgen. Es sollte ein Erfolgserlebnis fürs Team, den scheidenden Trainer Dalibor Polak, die Verantwortlichen und alle Anhänger werden. Im ersten Satz sah es dann auch gut aus. Die Hausherren begannen konzentriert, machten kaum Fehler. Ganz anders die Gäste, welche ein Dutzend Fehler produzierten und so das Leben für Näfels leicht machten. Mit 25:12 dominierte Näfels den Satz. Im zweiten Umgang riskierte Chênois beim Service sehr viel. Dies bereitete einerseits Näfels zwar Mühe in der Annahme, anderseits profitierte es von den vielen Servicefehlern der Gäste. Beim zweiten Time-out führte Näfels 16:11 – nicht zuletzt dank sieben Genfer Services, die das Ziel verfehlten. Doch dann riss bei Näfels der Faden. Annahme, Spielaufbau und Angriffe passten nicht mehr zusammen. Chênois kam richtig gut in Schuss und der Satz kippte. Die Gäste verwandelten den 19:21 Rückstand dank vier Näfelser Geschenken zum kaum erwarteten 22:25 Satzausgleich.


Alberto Canazzas krönender Abschluss

Nach der Pause ging es sehr spannend und mit grossen Emotionen weiter. Für beste Stimmung und Unterhaltung war gesorgt. Wie schon im zweiten Satz strauchelte Näfels nach der 16:13 Führung auch im dritten Satz am Ende. Die Gäste holten sich den Satz mit 25:22. Im gleichen Stil und mit einem Auf-und-Ab beider Teams ging‘s weiter. In vierten Satz, in welchem die Führung immer wieder wechselte, behielt Näfels das bessere Ende für sich. Ein umstrittener Angriffsball brachte den Glarnern den 25:23 Satzausgleich.

Der nötige Entscheidungssatz war das Dessert dieses Spiels. Immer wieder war das Score ausgeglichen, bis Näfels drei Punkte in Folge buchte und so zu zwei Matchbällen kam. Doch Chênois wehrte diese ab. Im dritten Anlauf aber klappte es: Dank des Servicewinners von Alberto Canazza, dem Näfelser Best Player, welcher sein letztes Spiel in der NLA bestritt, ging der Satz mit 16:14 und damit das Spiel und der Final um den fünften Rang an Näfels.



Matchtelegramm

Chênois Genève Volleyball - Biogas Volley Näfels: 0:3 (26:28, 21:25, 20:25)


Centre Sportif Sous-Moulin, Thônex. – 70 Zuschauer. – Spieldauer: 81 Minuten.

SR: Milos, Mordasini



Chênois Genève Volleyball:

Startformation: Sormaz (Passeur), Stépan Abramov (Captain, 2 Punkte), Prönnecke (Libero), Dustinac (10), Viron (15), Zeller (13), Denis Abramov (3), Zeller (13)
Einwechslungen: Rey (1), Dos Santos (1), Botas dos Santos (5),  Kapur


Headcoach: Carlos Carreño Cejudo



Biogas Volley Näfels:
Startformation: Aebli (Passeur, 2), Papangelopoulos (Captain, 10), Hagenbuch(Libero), Canazza (8), Süess (12), Roos(13), Mantekas (11)
Einwechslungen: Küng, Harksen(Passeur, 2), Hudzik

Headcoach: Dalibor Polak
Assistant Coach: Mani Müller






Biogas Volley Näfels - Chênois Genève Volleyball: 3:2 (25:12, 22:25, 22:25, 25:23, 16:14)

Linthhalle SGU, Näfels.- 250 Zuschauer. – Spieldauer: 123 Minuten.

SR: Wüthrich, Sieber



Biogas Volley Näfels:
Startformation: Aebli (Passeur, 1 Punkt), Papangelopoulos (Captain, 5), Hagenbuch (Libero), Canazza (10), Süess (9), Roos (18), Mantekas (9)
Einwechslungen: Küng (3), Harksen(Passeur), Hudzik (11)



Headcoach: Dalibor Polak
Assistant Coach: Mani Müller




Chênois Genève Volleyball:
Startformation: Sormaz (Passeur), Kapur (Libero), Dustinac (11), Zeller (4), Viron (24), Botas dos Santos (1), Denis Abramov (11)
Einwechslungen: Stépan Abramov (Captain, 5) Rey, Dos Santos (1), Babic, Prönnecke

Headcoach: Carlos Carreño Cejudo

 

SM-Finalisten: In der Pause werden die Silber-Jungs und die SM-Finalistinnen von Näfels geehrt

Am Boden: Libero Etienne Hagenbuch kann es nicht fassen, dass Chênois den zweiten Matchball derartig glücklich abwehrt

Freudensprung: Wieder Satzball

In Lauerstellung: So sah man Dalibor an der Seitenlinie nicht oft wie bei diesem Matchball

Geschafft: Alberto Canazza sichert Näfels mit einem Servicewinner den Sieg

Mitte im Mittelpunkt: Damian Hudzik hievt Matchwinner Alberto Canazza

Grosser Dank: Teammanager Ruedi Gygli verabschiedet Dalibor Polak nach zehn Jahren toller Arbeit in Näfels nicht ganz ohne Emotionen.

Süsser Dalibor: Auch die vier treuesten Näfelser Fans bedanken sich beim langjährigen Coach

Zehn Jahre: Kai Aebli bedankt sich auch im Namen von Nico Süess und Lorenz Küng bei Dalibor Polak für zehn Jahre beste Förderung vom Junior zum NLA-Spieler