Montag, 15. Februar 2021; 07:14
NLA

Biogas Volley Näfels erkämpft sich den ersten Playoff-Sieg gegen Lausanne

Von: Kai Aebli

Nach einem zweistündigen Schlagabtausch gegen die Gastgeber vom Genfersee konnte Näfels - nach den vergangenen drei Niederlagen - das erste Spiel der Best-of-Five Serie gegen Lausanne UC für sich entscheiden – Lausanne – Näfels: 2:3 (22:25, 26:24, 23:25, 25:12, 11:15).


In den letzten drei Spielen traten die Glarner bereits zwei Mal gegen die Westschweizer an und mussten sich jeweils mit 1:3 und 0:3 geschlagen geben. Was der jungen Mannschaft dabei am meisten fehlte, war das Selbstvertrauen betonte auch deren Coach Oskar Kaczmarczyk.

Die Näfelser Volleyballer starteten diesmal mit Gygli anstelle von Kai Aebli als Passeur. Weiter standen Süess und Ronkainen als Aussenagreifer, Porkka und Hudzik als Mittelblocker, Martinez als Diagonalangreifer und Küng als Libero auf dem Feld. Lausanne UC startete mit derselben Starting-Six, mit der sie die letzten beiden Begegnungen gewinnen konnten.

Das Spiel entwickelte sich von Anfang an sehr ausgeglichen. Beide Teams starteten eher langsam und es gab noch einige Ungenauigkeiten, die bis zum zweiten Technical Timeout beim Spielstand von 16:14 für die Gäste aber komplett verschwanden. Näfels konnte sich weiter zum 18:15 absetzen, doch erneut war es Harksen, der die Lausanner danach mit einer Aufschlagserie zurück ins Spiel brachte. Beim 19:19 reagierte Kaczmarczyk mit dem Doppelwechsel – Napiorkowski und Kai Aebli kamen für Gygli und Martinez. In einer spannenden Schlussphase konnte Näfels die Oberhand behalten und entschied den Startsatz für sich.

Unglaubliche Aufholjagd
Im zweiten Satz startete die Glarner Mannschaft sehr langsam. Lausanne machte nun viel Druck am Service und zog mit 13:8 davon. Auch die Wiederholung des Doppelwechsels half nicht weiter. Während Lausanne viele Bälle verteidigte und diese kompromisslos verwertete, machte Näfels zu viele Eigenfehler. Beim 13:18 kamen Gygli und Martinez zurück aufs Feld und starteten eine unglaubliche Aufholjagd, wehrten zwei Satzbälle ab und glichen zum 24:24 aus. Danach war es ein Angriff Prevels und ein Missverständnis in der Näfelser Annahmeriege, das den Satz besiegelte.

Der dritte Durchgang war ein Ebenbild des Ersten. Ein Kopf an Kopf Rennen, in dem sich immer wieder mal ein Team etwas absetzen konnte, der Gegner den Vorsprung aber immer wieder einholte. Bei 20:20 trumpfte Hudzik mit einem Block gegen Lausannes Wojcik. Der Finne Porkka doppelte zwei Spielzüge später gegen denselben Angreifer nach und verwertete den ersten Satzball zum 25:23.

Der vierte Satz war ein totaler Reinfall für Näfels. Auf der Seite der Gäste funktionierte nicht mehr viel. Besonders im Sideout und im Service zeigte sich Näfels schwach. Die Trainerbank reagierte mit vier Wechseln. David Aebli, Plizga, Napiorkowski und Kai Aebli kamen aufs Feld, um den anderen Akteuren eine Pause zu geben. Doch Lausanne zog weiter und zwang Näfels mit 25:12 in die Knie.

Starkes Tie-break
«Wir fokussieren uns immer nur auf den nächsten Spielzug. Wir dürfen weder dem letzten Ball nachtrauern, noch überlegen was in der Zukunft passieren kann.», stellte Oskar Kaczmarczyk die junge Näfelser Mannschaft auf den Playoffstart ein. Und genauso agierte seine Mannschaft diesmal. In letzter Zeit traten die Glarner mit zu wenig Selbstvertrauen auf. Doch im Tie-Break zeigte sie nun ein erwachsenes Gesicht und skorte immer wieder einzelne Breakpunkte. So zog Näfels Ball für Ball weiter Richtung Spielgewinn und entschied das Tie-Break mit 15:11 für sich.

Kaczmarczyk, der Pole und Chefstratege der Näfelser meinte: «Es war nicht unser bestes Spiel aber das ganze Team war super fokussiert und hat unsere schwächen akzeptiert. Es freut mich wie Erwachsen wir waren, wir suchten nach Lösungen, änderten das Tempo des Spiels und haben den Ball respektiert. Wir feiern diesen Sieg, doch am Montag gehen wir wieder an die Arbeit, als wäre das nie passiert. Es steht immer noch 0-0.»

Matchtelegramm:

Lausanne UC – Biogas Volley Näfels: 2:3 (22:25, 26:24, 23:25, 25:12, 11:15)

Centre Sportif, Dorigny. – Spieldauer: 130 Minuten. – 0 Zuschauer.

SR: Enkerli, Troyon


Biogas Volley Näfels:
Startformation: Gygli (Passeur), (3 Punkte), Küng (Libero), Süess (15), Hudzik (13), Ronkainen (14), Martinez (8), Porkka (12)
Einwechslungen: Aebli K. (Passeur, Captain), (1 Punkt), Flück (Libero), Napiorkowski (3), Plizga (1), Aebli D. (1)

Headcoach: Oskar Kaczmarczyk
Assistant Coach: Błażej Kuśmierz


Lausanne UC:
Startformation: Harksen (Passeur), (2 Punkt), Ineichen (Libero), Rossatti (13), Wojcik (25), Musabegovic (3), Leeson (5), Prevel (Captain), (19)
Einwechslungen: Pfung (Passeur), (2 Punkte), Montavon (11), Sommer (6), Lin (0)

Headcoach: Massimiliano Giaccardi
Assistant: Pierre Berger                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       

 

 

Variantenreiches Spiel: Näfels (im Bild Antti Ronkainen) hat oft die richtigen Lösungen gefunden. (Bild Barbara Pfund)