Montag, 16. November 2020; 07:00
NLA

Biogas Volley Näfels bringt drei Punkte aus einem umkämpften Derby in Jona ins Glarnerland

Von: Kai Aebli

Nach einer Corona bedingten Spielpause für Näfels und sogar drei Wochen ohne Wettkampf-Spiel für Jona stand das Derby-Spiel an. In einer knappen Schlussphase konnte Näfels das Spiel nach vier Sätzen für sich entscheiden – Jona – Näfels: 1:3 (21:25, 22:25, 25:18, 26:28)

 


Nach mehreren Spielpausen, bedingt durch Corona-Fälle in verschiedenen Teams, war ein Spiel zu erwarten, das dem Derby-Ruf gerecht wird. Beide Teams waren hungrig auf den Sieg, doch der fehlende Rhythmus mit wöchentlichen Ernstkämpfen machte sich ebenfalls bemerkbar.

Die Gastgeber vom Zürichsee liefen mit Habr als Passeur, Strugar als Diagonal-Angreifer, Margot und Brändli als Mittelangreifer und N. Beeler und Caviezel als Aussen auf. Riedi komplettierte das Team als Libero. Die Glarner starteten mit der gewohnten Startaufstellung. K. Aebli als Passeur, Martinez als Diagonal-Angreifer, Süess und Ronkainen auf Aussen, Hudzik und Porkka in der Mitte und Flück als Libero.

Zu Beginn entwickelte sich ein fehlerhaftes Spiel. Jona konnte die Annahme nicht stabilisieren und machte zu viele direkt Fehler im Angriff. Näfels musste kaum Risiko eingehen beim Service und hielt die Fehlerquote tief. Die Differenz der Fehler macht den Unterschied in den ersten beiden Sätzen aus. Beide gingen auf die Seite der Glarner. Doch es zeigte sich schnell, dass die Gastgeber dieses Spiel noch lange nicht als vorbei betrachteten.

Im dritten Satz startete Beeler L. anstelle von Caviezel für Jona. Die Annahmeriege von Jona konnte sich stabilisieren und die Bälle genauer zum Zuspieler bringen. Zugleich fing Jona an mehr Druck am Service aufzubauen und brachte damit die Näfelser Annahme ins Wanken. Dies zeigt sich auch in der Statistik. Jona 55% positive Annahmen zu Näfels 37%.

Schon zu Beginn des dritten Satzes zeigten die Veränderungen ihre Wirkung. Jona ging rasch mit 5 zu 0 in Führung. Kaczmarczyk reagierte mit einem Timeout und wollte seine Spieler besser auf die stärker spielenden Joner einstellen. Näfels kämpfte sich mit einzelnen Break-Punkten langsam zurück, bis Jonas Ex-Näfelser Nico Beeler gleich fünf Mal in Folge Servierte. Ein acht Punkte Rückstand war für Näfels auch mit der Einwechslung von Gygli und Napiorkowski nicht mehr aufzuholen. Jona entschied den dritten Satz mit 25:18 für sich.

Im vierten Satz war es Ex-Näfelser Brändli, der Jona mit einer Service-Serie zum 6:3 Vorsprung brachte. Näfels machte in dieser Phase zu viele Fehler und blieb bis zum 9:12 im Rückstand. Der Näfelser Coach reagierte erneut mit einem Timeout. Direkt danach kam Gygli für Aebli K. aufs Feld. Der ehemalige Nationalspieler dirigierte die Näfelser Angreifer ausgezeichnet. Dennoch konnte Jona die Führung bis zum 20:17 aufrechterhalten. Es folgte eine spannende und hektische Schlussphase. Die ersten beiden Näfelser Matchbälle konnte Jona abwehren, glichen direkt darauf zum 26:26 aus, ehe Martinez mit einem Angriffspunkt den Vorteil wieder auf die Seite der Gäste brachte. Symbolisch für das Spiel, war es ein Fehler der Joner, der das Spiel zu Gunsten von Volley Näfels entschied.

Was brachte die Entscheidung im harten Fight im vierten Satz wurde Oskar Kaczmarczyk gefragt. «
Mit der Einwechslung von Marco Gygli kam Ruhe ins Spiel. Er brachte seine ganze Erfahrung aufs Feld, so wie ich dies erwartet hatte. Aber nicht nur er, alle glaubten daran, dass wir gewinnen können. Dazu punkteten wir in den entscheidenden Momenten, was unserem Gegner nicht gelang. Dies war der Unterschied zu den drei Spielen, die wir verloren. Wir hatten heute keine Angst und das stimmt mich sehr glücklich.», meinte der Pole.

Dalibor Polak und Nico Beeler waren sich einig, dass der fehlende Rhythmus und die lange Pause ohne Spiele eine grosse Rolle spielten. «Vor allem zu Beginn merkten wir, dass wir nach der vierwöchigen Pause nicht im Rhythmus waren. Danach war das Glück zuerst eher auf Näfelser, im dritten Satz dann auf unserer Seite. Im vierten Satz waren wir meist in Führung, kamen aber nicht weg, obwohl wir die Chancen dazu hatten. Dies war am Ende entscheidend.», meinte Jonas Best-Player Nico Beeler.


Matchtelegramm

TSV Jona Volleyball – Biogas Volley Näfels: 1:3 (21:25, 22:25, 25:18,26:28)

Grünfeld, Jona. – Spieldauer: 111 Minuten. – 0 Zuschauer.

SR: Danuser, Bühler

 

Biogas Volley Näfels:
Startformation: Aebli K. (Passeur, Captain), (1 Punkt), Flück (Libero), Süess (1), Hudzik (8), Ronkainen (14), Martinez (15), Porkka (4)
Einwechslungen:  Gygli (Passeur), (2 Punkte), Küng (Libero), Napiorkowski (4), Plizga (5)

Headcoach: Oskar Kaczmarczyk
Assistant Coach: Błażej Kuśmierz



TSV Jona Volleyball:
Startformation: Habr (Passeur, Captain), (4 Punkte), Riedi (Libero), Beeler N. (17), Caviezel (5), Margot (15), Strugar (13), Brändli (5)
Einwechslungen: Conconi (0 Punkte), Kistler (0), Beeler L. (11), Birchler (1)

Headcoach: Dalibor Polak
Assistant: Urs Winteler

Schon wieder: Antti Ronkainen wurde erneut zum Best Player von Biogas Volley Näfels gekürt – im Bild bei einer herrlichen Pipe

Emotionen: Nico Beeler, Best Player bei Jona verrät nach dem Spiel: Es war sehr speziell, dies vor allem deshalb, weil auf der anderen Seite Marco Gygli stand. Wir verstehen uns extrem gut und so musste ich immer wieder mal rüberschmunzeln.

Enge Kiste: Das Lokalderby war besonders im vierten Satz sehr umkämpft wie dieses Netzduell der beiden Best Players - mit dem besseren und glücklicheren Ende für Näfels

In Nöten: Jonas Topscorer Bojan Strugar musste viel versuchen um zu punkten, wie hier mit diesem Briefkastenpunkt. Nur die Hälfte seiner Angriffe führte zum Punkt für Jona.

Hellwach: Auf den Aussenpositionen war Näfels Block oft zur Stelle um die Bälle zumindest zu entschärfen. In der Mitte sah es weniger positiv aus, Simon Margot versorgte 13 von 14 Bällen, Thomas Brändli 6 von 7

Mit vereinten Kräften: Nicht in Schulbuch-Manier, aber mit viel Herzblut parieren Antti Ronkainen (vorn) und Andrin Flück ein Joner Servicegeschoss.

Wieder Einsatzbereit: Patryk Napiorkowski ist nach seiner im September erlittenen Fussverletzung wieder fit, doch die Spielpraxis fehlt ihm noch

Geschafft: Die Näfelser freuen sich riesig, dass sie das Derby gegen Jona ohne Punktverlust für sich entschieden