Samstag, 15. Juli 2017; 07:00
NLA

Zwei Spieler aus einer der stärksten Ligen der Welt für Näfels

Von: Köbi Hefti

Biogas Volley Näfels hat sein Team für die neue Saison zusammen. Mit vielen Schweizern, drei wiederkehrenden Ausländern und einem neuen Mann aus Polen will Näfels auch in der kommenden Saison den Final in Cup und Meisterschaft ins Visier nehmen.


Auf den ersten Blick erinnert die Mannschaft von Biogas Volley Näfels sehr stark an die erfolgreiche Equipe der letzten Saison. „Ich muss nicht wie letzte Saison praktisch mit einem neuen Team beginnen“, meint ein zufriedener Dalibor Polak dazu. Beim genaueren Hinschauen aber fallen zwei Veränderungen auf, die dem Team ein anderes Gesicht verleihen werden. Einerseits ist mit Marco Gygli der umsichtige Denker und Lenker nach zwölf Jahren durch seinen Rücktritt (siehe Südostschweiz am Wochenende vom 9. Juli) nicht mehr dabei, anderseits konnte Marko Vukasinovic, der Power Man aus Montenegro, primär aus finanziellen Gründen nicht gehalten werden. Daneben stehen auch Roosewelt de Oliveira und Pascal Wunderle, welcher im kommenden Jahr bei Einsiedeln spielen wird, nicht mehr auf der Lohnliste der Glarner.

Bewährtes Team
Mit Passeur Reto Giger, Libero Manuel Sutter, den Mittelblockern Samuel Ehrat und Marc Walzer, den Annahmespielern Dominik Fořt und Kuba Radomski sowie Diagonalangreifer  Fabian Martinez werden sieben Stammspieler auch in der kommenden Saison mit Näfels auflaufen. Fast alle diese Spieler entschieden sich unmittelbar nach der Saison in Näfels zu bleiben. Nur Kuba Radomski gönnte sich etwas mehr Bedenkzeit. „Ich habe die letzte Saison genossen, die Jungs aus dem Team waren toll und ich mochte auch die Leute im Verein und dessen Umfeld. Mir gefällt auch die Gegend im Glarnerland. Deshalb wusste ich rasch, dass ich eigentlich in Näfels bleiben wollte, obwohl ich auch lose Gespräche mit einigen französischen Teams führte“, begründet er seinen Entscheid.

Praktisch unverändert bleibt auch der Betreuerstab. Trainer Dalibor Polak kann weiterhin auf die Dienste seines Assistenten Mani Müller zählen und bekommt mit Marc Müller einen Mann, der für die Athletik sorgen wird. Markus Stadelmann als Physio und Kevin Jöhl als Statistiker komplettieren das Team.

Zwei Nationalspieler wechseln zu Näfels
Die Vision von Präsident Martin Landolt, einmal in einer randvollen Halle mit lauter Spielern aus dem eigenen Nachwuchs den Meistertitel zu feiern, bezeichnet er zwar selber als nicht ganz realistischen Traum. Doch für die kommende Saison machen zwei Spieler aus dem eigenen Nachwuchs den Schritt in diese Richtung. Kai Aebli als Zuspieler und Nico Süess auf Annahme/Aussen werden vollständig in das NLA-Team integriert werden. Zuwachs kommt aber auch von den beiden Ostschweizer NLA Teams Amriswil und Jona. Die Nationalspieler Thomas Brändli als Mittelblocker und Diagonalangreifer Joel Roos komplettieren das Schweizer Oktett bei den Glarnern.

Konrad Formela – ein polnischer Allrounder
Teammanager Ruedi Gygli musste somit noch einen Annahmespieler finden. Möglichst gut sollte dieser sein und trotzdem in den finanziellen Rahmen passen. Und wieder einmal zahlte sich sein weltumspannendes Netzwerk aus. Ein Bekannter, welcher Ruedi Gygli kennenlernte als er vor Jahren den langjährigen Captain Rafa einmal in Polen besuchte, empfahl ihm Konrad Formela, einen 22 jährigen, 1.94 Meter grossen Polen. Ruedi Gygli erklärt: „Konrad Formela hat die grundsolide polnische Volleyballschule absolviert, vier Jahre in der Weltklasseliga Polens gespielt und bringt gute Referenzen mit.“ Das Angebot der Glarner gefiel dem jungen Polen. Nachdem er sich mit seinem Landsmann Kuba Radomski über Näfels als Verein und dessen Umgebung unterhalten hatte, unterzeichnete er den Vertrag. Konrad Formela sagt über sich, dass er ein Allrounder sei, sich im letzten Jahr vor allem in der Annahme verbesserte und dies seine momentane Stärke sei. Trotzdem sieht er sich keineswegs als Annahmespezialist und ergänzt: „Egal ob Service, Annahme, Verteidigung, Angriff oder Block, ich mache alles sehr gern, habe in den letzten Jahren sehr viel an all diesen Fähigkeiten gearbeitet.“

Damit ist das Team für die neue Saison vollständig. Zwölf Spieler stehen im Kader und erlauben einen guten Trainingsbetrieb. Martin Landolt beschreibt in seinem Newsletter die Mannschaft folgendermassen: „Wir haben ein durchaus schlagkräftiges Team, das es wiederum weit nach vorne schaffen kann. Zudem dürften wir - insbesondere unter den Top-Mannschaften - dasjenige Team mit den meisten Schweizer Spielern sein.“

Titelbild

Fabian (links), Sämi (rechts)

Manu (mitte)

Reto und Marc

...und auch Kuba kann die Bälle wieder Richtung Fotographen schmeissen

Dominik (rechts)