Montag, 11. Juli 2016; 09:10
NLA

Volley Näfels lässt die Katze aus dem Sack und präsentiert sein neues Team

Von: Köbi Hefti

Biogas Volley Näfels setzt in der kommenden Saison auf die bisherige Schweizerqualität. Alle Eidgenossen bleiben in Näfels. Neu zum Team gehört Passeur Reto Giger. In der ausländischen Profi-Fraktion dagegen verbleibt nur Fabian Martinez - drei Neue und ein Rückkehrer kommen dazu.

„Wir würden wirklich sehr gerne wieder einmal den Play-off Final erreichen“, sagt Teammanager Ruedi Gygli zu den Zielen von Biogas Volley Näfels für die Saison 2016/17. Auch das Erreichen des Cupfinals ist für den aktuellen Titelhalter erneut zum Ziel gesetzt worden. Die Konkurrenz ist aber auch in der kommenden Saison sehr gross. Primär Meister Volley Amriswil und Lausanne UC haben sehr starke Teams zusammengestellt. Ob auch die Dragons Lugano zu den Favoriten zählen, scheint aus heutiger Sicht fraglich, wurde doch den Tessinern bisher die Lizenz verweigert.

Wie stets war es für Teammanager Ruedi Gygli eine knifflige Aufgabe im Rahmen der vorhanden Ressourcen ein schlagkräftiges Team zusammenzustellen. Trotzdem, die Glarner Unterländer wollen in der kommenden Spielzeit mit den starken Gegnern aus der Ost- und Westschweiz mithalten. Die Vereinsleitung entschied sich wie letztes Jahr mit einem grossen und ausgeglichenen Kader in die neue Saison zu steigen. Elf Spieler werden Trainer Dalibor Polak zur Verfügung stehen. Damit bleibt einerseits Spielraum, dass eigene und hoffnungsvolle Talente im Training und auch bei den Meisterschaftspartien dabei sein können. Anderseits könnte Volley Näfels im Januar erneut reagieren und eine Verstärkung holen, falls es die Situation erfordert.

Den guten Angeboten der Konkurrenz widerstanden
Das Team von Biogas Volley Näfels wird auf der einen Seite sehr ähnlich sein wie letzte Saison. Ruedi Gygli erklärt: „Es ist wichtig, dass wir möglichst viele Schweizer haben. Es freut mich, dass wir alle Bisherigen wieder engagieren konnten, obwohl einzelne Spieler wie Samuel Ehrat sehr gute Angebote erhielten.“ Dass es gelang Samuel Ehrat, Marco Gygli, Manuel Sutter, Marc Walzer und Pascal Wunderle eine weitere Saison zu halten, ist auch der Verdienst des ganzen Vereins, welcher sehr gut zu seinen „Angestellten“ schaut. Neu zur Schweizer Fraktion gehört Reto Giger von Volley Schönenwerd und damit ein zusätzlicher Passeur mit dem LAS-Status (lokal ausgebildeter Spieler). Dieses Engagement hat einen längerfristigen Hintergrund, wird doch die kommende Saison für Captain Marco Gygli die letzte sein. Reto Giger freut sich sehr über seinen Wechsel zu Volley Näfels: „Dieser Verein ist mir sehr sympathisch. Ich habe zu vielen Spielern einen guten Draht. Auch die Art und Weise wie Dalibor Polak das Team führt, imponierte mir schon immer. Ich denke für mich ist dieser Wechsel eine grosse Chance.“

Grosser Defensivkünstler
Bei den Ausländern dagegen bleibt fast kein Stein auf dem anderen. Nur Fabian Martinez (VEN) ist vom letztjährigen Team weiter dabei. Er ist Näfels‘ alleiniger Diagonalangreifer. Doch Trainer Dalibor Polak wie auch der Teammanager sind zuversichtlich, dass er diese Chance packt, kann er sich doch erstmals voll auf diese Position konzentrieren und entsprechend trainieren.

Um das Kader zu vervollständigen, waren dem Teammanager wegen der restriktiven Handhabe mit den Arbeitsbewilligungen von Non-EU/EFTA-Personen die Hände gebunden. Deshalb legte er bei der Suche den Fokus primär auf europäische Spieler. Fündig wurde er im östlichen Teil Europas. Dominik Fort aus Tschechien (Jahrgang 1989, 190 cm) wurde von Marek Tomas, dem Näfelser Annahmespezialisten der Saison 2011/12, empfohlen. Trainer Polaks Landsmann wird auf Annahme/Aussen spielen, notfalls kann er aber auch auf der Diagonalen eingesetzt werden. Aus Polen kommt Jakub Radomski (1988, 203 cm) zu Biogas Volley Näfels. Auch er ist Aussenangreifer. Trotz seiner Grösse von mehr als zwei Metern liegt die Stärke des Polen im defensiven Bereich. Diese Stabilität hätten sie gesucht, begründet Ruedi Gygli die Wahl. Jakub Radomski überlegte nicht lange, nahm die Offerte von Näfels sofort an und ergänzt: „Ich will in einer ausländischen Liga neue Erfahrungen sammeln. Die Schweiz ist ein schönes Land und Näfels ein sehr bemerkenswerter Verein.“

Von Näfels über Griechenland nach Näfels
Mehr Durchschlagskraft auf der Aussenposition erhofft man sich vom dritten neu verpflichteten Mann. Dabei gibt es ein Wiedersehen nach einem Jahr Unterbruch mit Marko Vukasinovic aus Montenegro (1993, 195 cm). Der junge Mann aus Südosteuropa spielte eine starke letzte Saison in Griechenland. Daneben war er erneut mit dem Nationalteam in der World-League unterwegs. Zu seiner Rückkehr sagt er: „Ich bin wirklich glücklich wieder Teil der Familie von Biogas Volley Näfels zu sein. Ich hatte finanziell bessere Angebote, aber ich glaube, dass ich wieder hierhin gehöre.“

Jardel Rodrigo Alves dos Santos aus Brasilien (1981, 200 cm) komplettiert das Team für die kommende Saison. Bereits im letzten Winter empfahl der ehemalige Näfels Captain Rafa de Souza diesen sehr erfahrenen und zuverlässigen Mittelblocker, welcher im Bedarfsfall auch auf der Diagonalen angreifen kann. In Brasilien wurde er auch wegen seiner starken Services sehr bekannt. Sein Engagement bei Näfels ist seine dritte Saison in Europa. Seine Wahl begründet er mit der Struktur des Teams und der Seriosität des Vereins. Auch er ist voller Zuversicht und sagt. „Ich bin überzeugt, dass es eine gute Saison wird und wir unseren Fans viel Freude bereiten.“

Nicht nur Näfels wird ein stark verändertes Gesicht haben. Auch der Meisterschaftsmodus wird anders aussehen. Nach drei Vollrunden, während derer von Oktober bis im März jeder gegen jeden spielt, kehrt man zu den traditionellen Play-offs zurück. Viertel- und Halbfinal werden im Best of 3, der Final wie bisher im Best of 5 Modus ausgetragen.

Neu bei Näfels: Reto Giger

der Rückkehrer: Marko Vukasinovic

Neu bei Näfels: Dominik Fořt

Neu bei Näfels: Rodrigo Alves dos Santos, genannt Jardel

Neu bei Näfels: Jakub Radomski