Mittwoch, 28. November 2018; 11:32
NLA

Überrascht Näfels nun in Europa?

Von: Joel Roos

Letztes Jahr spielte sich Biogas Volley Näfels neben konstant guten Leistungen in der Schweizer Meisterschaft auch ins Viertelfinale des CEV Challenge Cups. Nach dem schwierigen Saisonstart können die Glarner in Kamnik (SLO) frei aufspielen und mit einer Überraschung vielleicht endgültig die Kehrtwende herbeiführen.


Die Leistungskurve des letztjährigen Vizemeisters zeigt nach schwierigem Saisonstart aufwärts. Von den letzten drei Spielen konnte Näfels zwei für sich entscheiden und lieferte Leader Amriswil auswärts viel Widerstand bei der knappen 1:3 Niederlage. Trotzdem steht die Mannschaft auf dem vorletzten Rang und ist entsprechend nicht da, wo man beim Erfolgsclub hinmöchte.

Die eingeleitete Kehrtwende könnte mit einem guten Auftritt in Slowenien abgeschlossen werden. Näfels reiste gestern nach Kamnik, wo der heimische Club Calcit wartet. Die Slowenen gehören in der Liga einer Verfolgergruppe von drei Teams an, die Leader Ljubljana auf den Fersen bleibt. Der Saisonstart darf als geglückt bezeichnet werden, trotzdem sieht Näfels Trainer Polak nach erster Sichtung des Gegners keinen klaren Favoriten: «Calcit Kamnik ist eine starke Mannschaft, doch durchaus schlagbar für uns. Zudem ist der Heimvorteil im Rückspiel auf unserer Seite, letzte Saison war diese Konstellation immer siegreich für uns.» Sein Ziel ist klar, mindestens einen Punkt aus Slowenien zu entführen und mit einem Sieg zuhause dann eine Runde weiter zu kommen.

Sollte dies realisiert werden, würde Näfels definitiv den Aufwärtstrend der letzten Wochen bestätigen. Das im Sommer neu zusammengestellte Team wäre dann endgültig angekommen und dürfte auch in der zweiten Qualirunde auf deutlich mehr Punkte hoffen als bisher (nur zwei Siege aus sieben Spielen). Auch im Spielerlager herrscht erkennbar positive Stimmung. Drahtzieher Harksen empfindet das bevorstehende Spiel als «Gradmesser», möchte mit Spass am Volleyball auftreten und Schwung in die Meisterschaft mitnehmen: «Die Mannschaft findet endlich zueinander, wir haben uns noch nicht abgeschrieben – andere sollten dies auch nicht tun».

Tatsächlich verläuft die lange Reise locker. Bereits um 05.30 Uhr bei der Lintharena gestartet, vertreiben sich die Spieler ihre Zeit zuerst noch mit Schlafen, danach wahlweise mit Filmen, Büchern und Musik. Einige scherzen und diskutieren miteinander, während Captain Papangelopoulos fast die ganzen acht Stunden schläft und Canazza am Laptop arbeitet. Gegen drei Uhr kann das Hotel in Domzale bezogen werden, nach einer ersten Akklimatisierung mit Spaziergang folgt um sieben die Trainingseinheit in der lokalen Sportna Dvorana. Es geht darum, sich an die Dimensionen der Spielstätte zu gewöhnen – sie ist grösser und um einiges höher als die Lintharena. Wichtigster Programmpunkt: das prestigeträchtige «Baggergame», traditionell von der erfahreneren Mannschaftshälfte gewonnen.

Bis zur Partie noch zu absolvieren sind eine weitere, kurze Trainingseinheit heute Morgen, das Videostudium und taktische Einstellung auf den Gegner. Nach dem Mittag hat jeder Spieler noch einmal Zeit, sich individuell auf den ersten europäischen Auftritt einzustellen.


Calzit Volley Kamnik - Biogas Volley Näfels


Sportna Dvorana, Kamnik, Mittwoch, 28. November 2018, 20:00 h
 
Hier der Link zum Liveticker:  

Kamnik vs. Näfels

 

Die Halle, Sportna Dvorana von Kamnik