Freitag, 12. Januar 2018; 06:55
NLA

Revanchegelüste von LUC gegen Biogas Volley Näfels

Von: Köbi Hefti

Nach dem überzeugenden Sieg am letzten Sonntag im Cup trifft Näfels in der Meisterschaft erneut auf Lausanne. Näfels Defensivkünstler Dominik Fořt glaubt, dass dank guter Taktik auch am Genfersee etwas drin liegt.



„Schon wieder gegen Lausanne UC zu spielen ist witzig“, sagt Näfels‘ Defensivkünstler Dominik Fořt zum Spiel gegen jenen Gegner, den sein Team im Cup-Achtelfinal am letzten Sonntag 3:1 ausschaltete. Dass LUC sich dafür revanchieren will versteht sich von selbst. Doch der Mann des Cup-Spiels, Dominik Fořt, zeigt sich optimistisch und erklärt wie auch am Genfersee Punkte geholt werden können: „Der Cup ist Geschichte, daran dürfen wir nicht mehr denken. Es ist ein neues Spiel, in dem wir wieder gleich gut spielen müssen: Druckvolle Services, starke Defensive und etwas mehr Effizienz im Angriff.“ Dass die Waadtländer eine starke Truppe sind, bestätigt auch Fořt. LUC habe einen Passeur, der das Spiel sehr schnell mache und dessen Aussenangreifer sehr stark seien, meint er und ergänzt: „Wir haben eine gute Taktik gegen diesen Gegner und wir haben sie schon zweimal bezwungen, was ein Vorteil für uns ist.“



Hauptsache Sport
Der 28-jährige Fořt spielt seit gut zwanzig Jahren Volleyball. Als er sieben Jahre alt war, wurde in seinem Heimatdorf der Volleyballclub durch Bekannte seiner Familie gegründet. Der kleine Dominik war bei dieser Feier dabei und ab diesem Moment Volleyballer. Wie sein Vater, welcher ein ausgezeichneter Radfahrer war und sein Bruder, der Eishockey in der höchsten tschechischen Liga spielt, ist auch er ein sehr sportlicher Typ, spielte auch Hockey, Tennis und Fussball. Doch Volleyball blieb seine Nummer eins. „Hier sah ich die beste Möglichkeit um an die Spitze zu kommen“, erklärt er.



Vermisstes Pilsner
Am letzten Sonntag beim Cupspiel gelang es Dominik Fořt erstmals in dieser Saison, sein ganzes Können in die Waagschale zu werfen und das Spiel nachhaltig zu prägen. Vorher hinkte er seinen Teamkollegen etwas hinterher. Er erklärt: „Nach meiner Meniskusoperation im Sommer bin ich jetzt zu hundert Prozent fit und frei im Kopf. Ich habe keine Angst mehr wegen des Knies.“ Dies bewies der wieselflinke Tscheche am Sonntag eindrücklich, demonstrierte seine Stärke am Block und in der Verteidigung. Seine Stärke bei Block/Defense erklärt er so: „Ich bewahre die Ruhe, kann dadurch unaufgeregt die richtigen Entscheidungen treffen.“ Verbesserungspotenzial sieht er am Netz. „Es fehlt mir manchmal der Mut um voll draufzuhalten, doch dies wäre nötig. Auch am Block kann ich noch aggressiver sein“, so der Landsmann von Trainer Dalibor Polak. Es sei übrigens schön und auch ein Vorteil, dass der Trainer auch aus Tschechien sei. „So kann ich mich in meiner Muttersprache unterhalten. Das vereinfacht die Kommunikation. Vor allem während der Spiele ist es wichtig, dass man sich kurz und präzis austauschen kann“, so Dominik Fořt.

Ein Mann der grossen Worte ist er jedoch nicht. Er sei introvertiert, manchmal etwas scheu und meistens ruhig, sagt der Sportbegeisterte über sich selbst. So überrascht es nicht, dass ihm die Natur gefällt. Er liebt die schönen Bergpanoramen in der Schweiz, obwohl er Höhenangst hat und nie klettern könnte. Ebenso findet er es toll, dass hier im Gegensatz zu seiner Heimat alles seine Ordnung hat. Trotzdem kommt beim ihm in ruhigen Momenten manchmal Heimweh nach seiner Familie und Tschechien auf. „Da wäre ich gerne daheim“, sagt er. Und noch etwas vermisst er hier: „Das Bier aus Tschechien.“




Qualifikation: 16. Spieltag

Lausanne UC - Biogas Volley Näfels

Centre Sportif Unil SOS, Dorigny, Samstag, 13. Januar 2018, 17:30 h

Dominik Fořt: Meine Stärke ist die Verteidigung

Angreifer Fořt: In der Offensive sollte ich manchmal mehr Mut haben und richtig auf den Ball klopfen

Cleverness: Dominik löst schwierige Aufgaben am Netz mit Köpfchen

Teamsport: Das Kollektiv steht im Vergleich zu den persönlichen Ansprüchen bei Dominik Fořt klar im Vordergrund