Donnerstag, 19. April 2018; 07:07
NLA

Näfelser Volleyballer haben im Final nur Auswärtsspiele

Von: Paul Hösli (Bilder: Köbi Hefti)

Die erste Partie im Play-off-Final verliert Volley Näfels in Lausanne überraschend deutlich. Heute wollen die Näfelser zu Hause ausgleichen. Wobei es kein Heimspiel ist, die Partie findet in der Kanti in Glarus statt.


Sämtliche Partien in der laufenden Saison zwischen Lausanne UC und Volley Näfels hat jeweils das Heimteam gewonnen. Sei es in der Qualifikation, dem Cup oder die erste Partie am vergangenen Sonntag im Play-off-Final. Somit blieb es bei der Norm, der Gast musste die weite Heimreise mit einer Niederlage im Gepäck antreten. Der Heimvorteil scheint in dieser Serie das Zünglein an der Waage zu sein.


Just in der wichtigsten Phase der Meisterschaft können die Volleyballer aus Näfels aber nicht wie gewohnt in der heimischen Lintharena antreten, sondern müssen in die Kantiturnhalle nach Glarus ausweichen. «Es ist schade, dass wir ausgerechnet den Play-off-Final nicht im gewohnten Umfeld austragen können. Ein Heimspiel, aber trotzdem auswärts», bedauert Teammanager Ruedi Gygli die Situation.


Letztlich bleibe Näfels laut Gygli nichts anderes übrig, als sich damit zurechtzufinden und «das Beste daraus zu machen». Wenigstens konnten die Spieler am Dienstag noch ein Training in der Kantiturnhalle absolvieren. «Auch nur, weil uns der Badmintonclub entgegengekommen ist. Sie hätten Training gehabt, haben aber für uns darauf verzichtet. Dafür dürfen sie nun gratis ans Spiel kommen», sagt Gygli und lacht.


Alles ist anders
Ansonsten bringt die Spielortverschiebung laut Gygli nur Nachteile mit sich. Nicht nur, dass die Volleyballer in einer fremden Halle antreten müssen, sie hat auch die geringere Zuschauerkapazität, die Dimensionen sind anders, und das Licht unterscheidet sich. «Die Lintharena kennen wir, in Glarus ist alles anders.» Zudem sei das Ganze mit Umtrieben verbunden, sei es finanzieller oder organisatorischer Natur. Auch für das so wichtige Publikum sei es nicht dasselbe. «Wir haben in Glarus viel weniger Sitzplätze, da wir unsere Tribünen nicht in die Halle bringen. Wir müssen mit den kleinen von Glaronia vorliebnehmen.»


Dass der Heimvorteil zwischen LUC und Näfels wichtig ist, ist nach den bisherigen Duellen nicht von der Hand zu weisen. Weshalb dem so ist, dafür hat Ruedi Gygli keine Erklärung. «Das ist schwierig zu beurteilen. In der gewohnten Umgebung mit den eigenen Fans im Rücken fällt es oft leichter als auf fremden Terrain.» Fakt ist, Näfels kann nur dann seinen zehnten Meistertitel feiern, wenn sie auswärts gewinnen. Sei dies nun in Lausanne wie auch in Glarus.


Auch wenn die jüngsten Vorkommnisse für leichte Spannungen gesorgt haben, das Verhältnis zwischen Volley Näfels und der Lintharena ist ein gutes, betonen Gygli und Oliver Galliker, Geschäftsführer der Lintharena, unisono. Bei Ruedi Gygli schwingt dennoch Enttäuschung mit. «Ich empfinde die Situation als unglücklich. Denn sie wissen, dass wir um diese Zeit wichtige Spiele haben, und ich finde es schade, dass sie mit uns keine Rücksprache genommen haben.» Sauer sei er aber nicht, denn er wisse ja um die Situation der Lintharena. «Ein Kongress bringt halt mehr Geld als ein Volleyballspiel.» Galliker bestreitet vehement, dass es eine Geldfrage sei.


Live im Internet
Trotz der ungewohnten Umstände, den Teufel an die Wand malen will Ruedi Gygli nicht. «Die zwei Mannschaften begegnen sich grundsätzlich auf Augenhöhe. Lausanne hat im ersten Spiel eine Topleistung abgeliefert, wir leider nur phasenweise», so seine Einschätzung. «Wenn wir ebenfalls über die gesamte Spielzeit auf hohem Niveau agieren können und keinen Einbruch haben, stehen unsere Chancen gut.» Die Vorfreude auf die zweite Finalpartie ist auf jeden Fall gross, auch deshalb, weil das Schweizer Fernsehen die Partie live im Internet überträgt. Mit ein Grund, weshalb Näfels in der Kanti spielt, die favorisierte Halle im Buchholz genügte den Licht-Ansprüchen der Fernsehleuten nicht. «Und nach Jona, wie auch schon, wollten wir nicht», so Gygli


Dies wiederum freut Peter Aebli, Rektor der Kantonsschule. Es sei schon eine Ehre, dieses Spiel austragen zu dürfen. «Die Hauptsache ist, dass die Partie im Glarnerland stattfindet.»




Play-off-Final (Best-of-5) Spiel 2

Biogas Volley Näfels - Lausanne UC

Kanti, Glarus, Donnerstag, 19. April 2016, 19:30 h




Weitere Spiele:

Sonntag, 22. April, 14:30, Centre Sportif Unil SOS II Dorigny

Ev. Donnerstag, 26. April, 19:30, Kantonsschule Glarus

Ev. Samstag, 28. April, 17:30, Centre Sportif Unil SOS II Dorigny

 

Auswärts daheim: Der Play-off-Final in der Kanti-Halle ist für Näfels ein schwieriger Hosenlupf und nicht der grosse Heimvorteil, welcher bisher bei allen Spielen zwischen Näfels und LUC den Ausschlag gab

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Kongress: Freunde aus der ganzen Welt werden in Näfels erwartet

Auf welche Seite fällt der Ball: Die Begegnungen zwischen Näfels und Lausanne UC waren alle eng, selbst im ersten Spiel des Finals war das bis kurz vor Ende des zweiten Satzes der Fall

Gute Erinnerungen: Näfels gewann den Cup-Achtelfinal gegen Lausanne – in Glarus

Vergessene Mitte: Im ersten Finalspiel kamen die Mittelangreifer zu selten zum Zug

Block-Defense: Findet Näfels in dieser Sparte wieder die Form aus den Halbfinal-Partien ?