Freitag, 30. November 2018; 07:37
NLA

Näfels verschenkt die angepeilten zwei Sätze

Von: Joel Roos

Die Mannschaft von Biogas Volley Näfels musste gestern mit einer nach Sätzen klaren Niederlage die Busfahrt nach Hause antreten. In Kamnik hätten die Glarner die angepeilten zwei Sätze jedoch holen können, ja müssen.

Die Emotionen beim Näfelser Team sowie den Fans fuhren an diesem Abend Achterbahn. In der spärlich besuchten Sportna Dvorana im slowenischen Kamnik gingen Höhenflüge und Abtaucher Hand in Hand, am Ende des Abends gab es jedoch nur noch die Enttäuschung über die verpassten Chancen.

Im ersten Satz nämlich startete Näfels hervorragend, spielte die Slowenen bis zum 13:6 regelrecht an die Wand – der Startschuss für eine durchgehend überzeugende Leistung und einen klaren Sieg? Nein, denn die Gastgeber fingen sich, auch begünstigt durch Ungenauigkeiten der Schweizer, und kamen Punkt für Punkt an Näfels heran. Vom 16:11 zum 20:21 liessen die Näfelser die Konzentration schleifen, weder Polaks zweites Timeout noch Wechsel konnten in dieser Phase helfen. Im Anschluss zeigte sich Calcit Kamnik dann plötzlich äusserst souverän im Sideout und verwertete auch die erste Chance zum knappen 23:25 in einem Satz, welcher niemals mehr hätte eine knappe Affiche werden dürfen.

Näfels wollte sich zu Beginn des zweiten Durchgangs nichts anmerken lassen, bis zum 4:4 zeigten sich beide Teams sehr souverän in der Verwertung ihrer Chancen. Dann jedoch schockten die Slowenen ihre Gäste mit fünf Punkten in Serie – Näfels schien kurzfristig aufzustecken. Dies ermöglichte es Kamnik, die Führung kontinuierlich auszubauen. Vernichtend die Zwischenresultate: 4:8, 8:16, 11:21. Schlussendlich gelangen den Glarnern gerademal 13 Punkte in diesem Satz zum Abschreiben.

Auch der Beginn in den möglicherweise entscheidenden dritten Satz missriet, drei Punkte lag Näfels bei 4:7 bereits zurück. Dann konnte man das Ruder jedoch noch einmal herumreissen. Die bereits zuvor eingewechselten Süess und Canazza glänzten und blieben im ganzen Satz fehlerlos – Näfels spielte in dieser Phase wieder wie ganz zu Beginn, legte mit 16:10 vor. Ein Missverständnis verhinderte dies jedoch und hinterliess Spuren. Kamnik kam mit zwei kurz aufeinanderfolgenden Miniserien wieder an den Gegner heran, der Schiedsrichter glich mit einer roten Karte gegen Trainer Polak (zweite Spielverzögerung durch inkorrekten Wechsel) das Spiel zum 18:18 aus. Nach jeweils vier sauber verwerteten Sideouts auf beiden Seiten griff der Unparteiische dann noch einmal entscheidend ein, wertete eine Abwehraktion der Gäste als Fehler und brachte dem Heimteam zwei Chancen zum Vollerfolg. Trotz Abwehr der ersten und einem Aufschlagsgeschoss von Süess gelang es den Slowenen, auch den dritten Satz für sich zu entscheiden.

Damit reist die slowenische Equipe mit einem Polster zum Rückspiel, welches kommenden Mittwoch in der Lintharena stattfinden wird. Näfels braucht einen Sieg in drei oder vier Sätzen, dann käme es zu einem entscheidenden «Golden Set». Vorerst gilt es jedoch, den Start in die zweite Quali-Runde der Meisterschaft zu meistern, am Sonntag um 17 Uhr kommt Chênois Genève zu Besuch. Die Glarner haben vom Saisonauftakt noch eine Rechnung mit den Westschweizern offen und werden voll angreifen, um in der Tabelle einen Sprung nach vorne zu machen.


Matchtelegramm

Calcit Kamnik – Biogas Volley Näfels: 3:0 (25:23, 25:13, 25:23)

Sportna Dvorona, Kamnik. – 150 Zuschauer. – Spieldauer: 79 Minuten.

SR: Nikolic (BHI), Yanakiev (BUL)


Biogas Volley Näfels:
Startformation: Harksen (Passeur, 0) Papangelopoulos (Captain, 1), Hagenbuch (Libero), Hudzik (10), Mantekas (3), Yoder (5), Roos (10)

Einwechslungen: Aebli (0), Süess (7), Canazza (4)

Nicht im Einsatz: Wetzel, Küng

Headcoach: Dalibor Polak


Calcit Kamnik:
Startformation: Jereb (Passeur, 2), Hribar (Libero), Pereira (9), Bregar (6), Vidmar (10), Stalekar (12), Kotnik (7)

Einwechslungen: Ratek (0), Lakner (1), Rotar (0)

Headcoach: Hribar

 

Auf Augenhöhe: Näfels hält im Hinspiel des Challenge Cup mit dem slowenischen Vertreter Kamnik gut mit, wird für die gute Leistung aber nicht belohnt.