Montag, 19. November 2018; 06:30
NLA

Näfels setzt in Amriswil ein Ausrufezeichen

Von: Joel Roos

Zwar gelingt es den angeschlagenen Glarnern nicht, Punkte aus Amriswil zu entführen. Trotzdem darf die Leistung als nächste Station der konstanten Leistungssteigerung angesehen werden, denn so nah an einem Punktgewinn gegen die Thurgauer war in der bisherigen Saison noch kein Team.


Der erste Sieg vor Wochenfrist hat bei Näfels definitiv neue Kräfte freigesetzt. Die Gäste starten im Amriswiler Tellenfeld fulminant in den ersten Satz, zeigen mit drei Killblocks und gelungenen Verteidigungsaktionen die Marschrichtung auf. Gleich mit 8:2 geht es in die erste technische Auszeit. Die Thurgauer, obwohl sichtlich geschockt, lassen in der Folge immer wieder ihre grosse Klasse aufblitzen, finden langsam in dieses Spiel. Näfels spielt den Vorsprung jedoch scheinbar mit viel Selbstbewusstsein ins Trockene – bis bei 20:15 plötzlich 5 Sideouts in Folge missraten. In dieser enorm wichtigen Phase bäumt sich Näfels aber nochmals ganz stark auf und punktet dreimal in Folge, gewinnt den Durchgang doch noch mit 25:22.

Den Start in Satz 2 hingegen verschläft Näfels komplett. Nun lautet das Score 3:8, und Amriswil zeigt keine Schwächephasen analog zu den Glarnern im ersten. Obwohl Näfels nie aufgibt, kommt die Equipe nie auf mehr als drei Punkte an die Gastgeber heran. Amriswil weiss es, einen Vorsprung herunterzuspielen – schlussendlich folgt mit 21:25 der Ausgleich.

Nach der verlängerten Pause ist es zunächst ein Spiel auf Messers Schneide. Kein Team mag sich absetzen, das Resultat widerspiegelt dies exakt. Erst umstrittene Entscheide und hitzige Diskussionen ab Satzmitte bringen den Gastgeber in Front. Näfels kann sich fangen, muss aber nun wieder aufholen. Wie bereits im zweiten kann Amriswil mit dem Aufschlag mehr Druck erzeugen: sobald die Thurgauer leicht in Front liegen, gelingt beim Service fast alles. Damit und einem überragenden Gommans über Aussen gelingt die Führung zum 2:1.

Näfels steckt nicht auf, kann die ersten zwei Punkte im vierten Satz verbuchen. Dann aber schlägt Amriswil zurück, zieht gleich mit 8:4 davon. Diesmal gelingt es jedoch nicht, den Vorsprung zu halten, denn Näfels scheint überzeugt, hier Punkte mitnehmen zu können. Bei Satzmitte ist das Score bereits wieder ausgeglichen, dann aber nimmt Amriswil erst ein Geschenk der Näfelser, dann eines der Schiedsrichter an und geht mit 16:14 in die zweite technische Auszeit. Die Glarner bleiben dran, doch bei 21:18 für Amriswil gelingen Topscorer Zass erst zwei Asse, dann ein weiterer Punkt. Näfels kann nur noch zwei Matchbälle abwehren, muss dann trotzdem ohne Zählbares die Heimreise antreten.

Trotz Niederlage zeigt Näfels ein ganz anderes Gesicht als zu Saisonbeginn, kämpft um jeden Ball und spielt mit Selbstvertrauen. Wie bereits gegen Bern zeigen erneut Yoder (Topcscorer) und Hudzik (Bester Spieler) eine ganz starke Partie, unterdessen läuft es Geburtstagskind Papangelopoulos und Diagonalspieler Roos nicht wie gewünscht. Näfels zeigt jedoch weiter eine Leistungssteigerung und deutet an, dass mit einer homogeneren Teamleistung selbst gegen Leader Amriswil Punkte oder ein Sieg in Reichweite liegen. In einer Woche folgt zum Abschluss der ersten Runde das Spiel gegen Jona (Grünfeld, Sonntag um 18 Uhr).



Lindaren Volley Amriswil – Biogas Volley 3:1 (22:25, 25:21, 25:20, 25:20)

Tellenfeld Amriswil.– 524 Zuschauer. – Spieldauer: 100 Minuten.

SR: Grieder, Wiederkehr


Biogas Volley Näfels:

Startformation: Harksen(Passeur, 2 Punkte), Hagenbuch(Libero), Papangelopoulos (Captain, 3), Yoder (20), Hudzik(11), Roos(11), Mantekas (8)

Einwechslungen: Süess (2), Canazza (3), Aebli (0), Wetzel (0)

Headcoach: Dalibor Polak
Assistant Coach: Mani Müller



Volley Amriswil:
Startformation: Howatson(Passeur, 5 Punkte), Zass (22), Daniel (Libero), Brändli (7), Kamnik (7), Djokic (11), Gommans (MVP, 20)

Einwechslungen: Ljubucic (Captain, 3), Fort (0)

Headcoach: Marko Klok
Assistant Coach: Dario Balsamo