Montag, 5. November 2018; 06:30
NLA

Näfels rennt gegen Schöni stets hinterher

Von: Joel Roos

Weil bisher noch keine Punkte, ja nicht einmal ein Satzgewinn auf dem Konto der Näfelser zu finden waren, lag die Favoritenrolle in dieser noch jungen Saison klar bei Schönenwerd. Die Solothurner treten auch mit einem komplett umgebauten Team auf, die Abstimmung passt dennoch bereits viel besser als bei Näfels.


Im zweiten Heimspiel, welches Näfels in Glarus im Buchholz austragen musste, liess Tabellenführer Schönenwerd den Glarnern nicht viele Chancen. Im ersten Satz spielte Näfels zwar munter mit, liess sich von einem 4:8 Rückstand nicht entmutigen und konnte diesen bis zur Satzmitte tilgen. Dann verlor Näfels jedoch die Nerven aufgrund zweier strittiger Schiedsrichterentscheide und musste wieder mit vier Punkten Rückstand bei 12:16 vom Feld. Die Gäste, welche Näfels zuvor während rund 2 Jahren nie schlagen konnten, hatten nun Blut geleckt. Mit diversen Blocks entschieden sie den ersten Durchgang für sich, 25:17 lautete die brutale Score.

Trainer Polak war nicht zufrieden. Er hatte im Vorfeld eine klare Linie zu Beginn der Sätze gefordert, um nicht wie bisher fast immer bereits von Anfang an einem Rückstand hinterher zu rennen. Leider konnte Schönenwerd mit dem Service deutlich mehr Druck erzielen als die Gastgeber, Näfels Annahme wackelte und fiel teils. Auch im Angriff konnte sich Näfels weniger einfach durchsetzen, die Punkteverwertung besonders nach schlechter Annahme war mit 27% enorm tief (gegenüber Schönenwerd mit 59%). Das Aufbäumen kam erst Ende Satz nach deutlichem Rückstand von 9:16: Näfels kämpfte sich, unterdessen mit dem späteren MVP Aebli am Pass, noch einmal auf drei Punkte heran, konnte dann jedoch bei 20:24 den schönsten Ballwechsel des Spiels nicht für sich entscheiden. Nach rund 7 Netzüberquerungen stand der Schönenwerd-Block stabil.

Eine feurige Rede von Polak sollte beim Team sowohl die Emotionen wie auch die Spieler selber wecken. Der Effekt war zunächst jedoch sehr gegenteilig, mit unglaublichen 2:12 lag Näfels hinten bei Aufschlag Fifer. Das Spiel eigentlich schon gelaufen, aber bitte kein Auseinanderbrechen wie zuletzt in Luzern. Tatsächlich konnte Näfels sich nach diesem katastrophalen Fehlstart etwas erholen und wieder anständig mitspielen, doch auch mit diversen Wechseln gab es nichts mehr zu holen.

Näfels sieht sich nach vier Partien weiterhin am Ende der Rangliste mit null Punkten und ebenso vielen gewonnenen Sätzen. Am Samstag sah sich die Mannschaft einem Gegner gegenüber, der in absolut allem die Nase vorne hatte und somit trotz eigener Unkonzentriertheiten zu einem deutlichen Sieg in Glarus kam. Die Bälle waren bei Schönenwerd besser verteilt und Ex-Näfelser Ehrat punktete in der Mitte zuverlässig, genau wie seine Aussenangreifer Ulrich und Ernastowicz (MVP). Bei Näfels lief indes fast alles über Diagonal Roos, welcher aber je länger je mehr Mühe hatte, sich gegen die gut eingestellte Verteidigung der Solothurner durchzusetzen.

Die Chance auf erste Punkte bietet sich diesen Samstag in der Lintharena, wenn Bern zu Gast kommt. Spielbeginn um 18 Uhr.

Biogas Volley Näfels – Volley Schönenwerd:  0:3 (17:25, 20:25, 14:25)

Buchholz Glarus.– 200 Zuschauer. – Spieldauer: 70 Minuten.

SR: Sikanjic, Bärtsch


Biogas Volley Näfels:
Startformation: Harksen(Passeur, 0 Punkte), Hagenbuch(Libero), Canazza (2), Süess(2), Hudzik(1), Roos(10), Mantekas (5)

Einwechslungen: Yoder (5), Papangelopoulos (Captain,3), Aebli (1), Wetzel (1)

Headcoach: Dalibor Polak
Assistant Coach: Mani Müller


Volley Schönenwerd:
Startformation: Fifer(Passeur, 5 Punkte), Ehrat (Captain, 10), Fischer (Libero), Frame (8), Rocamora (5), Ulrich (13), Ernastowicz (13)

Einwechslungen: Roth (2), Mika (0), Jucker (0)

Headcoach: Bujar Dervisaj
Assistant Coach: Lukasz Motyka

 

Service: Näfels mit 9 Fehlern und nur 1 Ass, Schönenwerd zwar mit einem Fehler mehr, aber 7 Assen

Annahme: Beiden Teams mit Annahmeschwächen. Nur 45% der Näfelser Annahmen wurden positiv taxiert, bei Schönenwerd waren es 49%.

Block: 4 Killerblocks der Glarner stehen 13 von Schönenwerd gegenüber

Angriff: 35% der Näfelser Angriff wurden zum Punkt verwertet, bei Schönenwerd waren es 49%

Kein Wettkampfglück: Kai Aebli wehrt spektakulär, doch der Ball geht danach trotz dieser Rettungsaktion verloren

Schwierige Lage: Die Mimik der Spieler verrät einiges