Montag, 29. Oktober 2018; 07:12
NLA

Näfels’ Befreiungsschlag deutlich misslungen

Von: Joel Roos

Näfels wollte nach zwei deutlichen Niederlagen in der dritten Runde, auswärts in Luzern, die Kehrtwende einleiten. Trainer Polak forderte einen klaren Sieg und drei Punkte, was folgte war eine Ohrfeige für den letztjährigen Vizemeister.


Den Start vor zwei Wochen in Chênois noch als Ausrutscher angeschaut, beim ersten Heimspiel gegen Titelverteidiger Lausanne vor Wochenfrist zumindest Aufwärtstendenzen gezeigt. Weil auch die Trainingsleistungen stark nach oben zeigten, reiste Näfels mit grossen Vorsätzen und viel Zuversicht nach Luzern. Dort folgte jedoch die nächste und mit Sicherheit am schwierigsten zu verdauende Niederlage der bisherigen Saison. Notabene gegen einen Gegner, welcher ebenfalls noch mit null Punkten zu Buche stand und den man in der Vorbereitung überzeugend mit 4:0 geschlagen hatte.

Der erste Satz startete umkämpft. Näfels schien zunächst leicht im Vorteil, doch auch Luzern wirkte von Beginn weg gewillt, vom Tabellenende wegzukommen. Mit einem schönen Block gelang Näfels das Break zur ersten technischen Auszeit. Dann aber schenkte Näfels dem Gastgeber mit einigen Eigenfehlern die komfortable Führung von drei Punkten zur Satzmitte. Bis auf einen Punkt kamen die Glarner sogar noch einmal heran, mussten schlussendlich aber nach zwei erfolgreichen Blocks der Innerschweizer ebendiesen die Satzführung mit 21:25 überlassen.

Diesen vermeintlichen Ausrutscher wollte Näfels so schnell wie möglich korrigieren, verkrampfte sich dadurch aber und zeigte zu Beginn von Durchgang 2 einige Ungenauigkeiten im Spielaufbau. Weil den Glarnern ein Angreifer fehlte, welcher die oft aus Verlegenheit gespielten Pässe zuverlässig verwertete, resultierte schnell ein 5:8 Rückstand später zeichnete sich mit 9:16 gar eine Blamage ab. Näfels fing sich zwar, konnte den Gegner aber viel zu selten unter Druck setzen. Falls dies doch einmal gelang, konnten sich die Luzerner anders als Näfels in ebendiesen Situationen fast immer auf Aussenangreifer Saar sowie Topscorer Brzakovic (zum besten Spieler ausgezeichnet) verlassen. Dieser setzte mit der Führung im Rücken zur Kür an, setzte zwei Asse ins Feld und schickte die Gäste mit 14:25 in die Kabine.

Schlimmer konnte es aus Näfelser Sicht kaum mehr kommen, dies sollte der Wendepunkt der Partie und der bisherigen Saison sein. Doch was Näfels auch probierte, Luzern hatte die passende Antwort bereit. Es ging tatsächlich noch schlimmer, gleich mit 2:10 lag die Equipe zurück, und auch die diversen Wechsel bis Mitte Satz brachten die Glarner nicht zurück. Erneut 14:25 lautete das Resultat im dritten und letzten Satz, eine Erniedrigung für Näfels, welches den Innerschweizern in der ganzen letzten Saison keinen Punkt zugestanden hatte.

Näfels wartet also weiterhin auf die Wende. Die Aufgabe nächsten Samstag (18:00 Uhr im Buchholz Glarus) wird aber nicht wirklich einfacher: Schönenwerd steht am andern Ende der Tabelle (mit drei Siegen aus drei Spielen), und die Glarner müssen definitiv wieder ein anderes Gesicht zeigen als gestern.

Volley Luzern - Biogas Volley Näfels:  3:0 (25:21, 25:14, 25:14)

Bahnhofhalle, Luzern. – 100 Zuschauer. – Spieldauer: 80 Minuten.

– SR: Kälin, Sieber

 

Biogas Volley Näfels:

Startformation: Harksen (3)(Passeur), Canazza (2 Punkte), Hagenbuch(Libero), Yoder(4), Mantekas(4), Hudzik(4), Roos(6)

Einwechslungen: Papangelopoulos (2), Aebli , Wetzel (1),  Süess (3)

Headcoach: Dalibor Polak

Assistant Coach: Mani Müller

 

Wo ist die Wiggiswand: Der Näfelser Block war für Luzerns Angreifer kein grosses Hindernis

Pipe: Luzerns Saar war mit seinen Angriffen aus dem Rückraum eine Bank, insgesamt erzielte er 15 Punkte aus 18 Angriffen

Starker Topscorer: Brzakovic erzielte 22 Punkte und liess sich auch noch von einem Dreierblock beeindrucken

Bester Näfelser: Nico Süess kam spät ins Spiel und wurde zum besten Näfelser gekürt

Ohne Zuversicht: Die Abfuhr in Luzern widerspiegelt sich in den Gesichtern sehr deutlich