Freitag, 2. Februar 2018; 08:00
NLA

Nach dem Gala-Dinner wieder Alltagskost

Von: Ruedi Gubser

Näfels ist nach dem Sieg über Karlovarsko als einziges Schweizer Männerteam europäisch noch vertreten und gehört im CEV Challenge Cup zu den acht besten Teams. Es gibt aber auch noch die Meisterschaft und Uni Bern.


Am Mittwoch erlebte die Näfelser Volleyballfamilie wieder einmal eines dieser Spiele, das lange in Erinnerung bleiben und später als einer der ganz speziellen Europacup-Abende in der Vereinsgeschichte auftauchen wird. Nicht allein der Sieg gegen ein tschechisches Spitzenteam war besonders, nicht, dass der Näfelser Trainer Dalibor Polak über seine Landsleute triumphierte, nicht, dass sogar die Näfelser Ersatzbank das Team aus Karlsbad in Schach halten konnte. Speziell war die Art und Weise, wie Biogas Volley Näfels vorgestern auftrat.

Kein bisschen nervös
Ruhig, abgeklärt, nervenstark, homogen und äusserst cool stellten sie sich der Herausforderung und boten den eher stärker eingestuften Tschechen mehr als nur Paroli. Näfels zeichnete sich auch durch sein variables Spiel und sehr gute Blockarbeit aus. Polaks Akteure punkteten mit Einerblocks (Formela/Giger), mit einer Zwei-Mann- Abwehr oder einem Dreier-Bollwerk. Es erstaunte deshalb nicht, dass mit Thomas Brändli (fünf erfolgreiche Abwehren) ein Näfelser die Block-Statistik anführte – zusammen mit Karlovarskos Henri Treial. Und im Angriff machten Martinez (16 Punkte), Formela (13) und Radomski (10) die Musik. Dieses Trio wurde von Passeur Giger auch mustergültig eingesetzt. Giger wurde am Schluss des Spiels nicht nur als bester Akteur ausgezeichnet, er erhielt von seinem Trainer Dalibor Polak noch ein Sonderlob. «Die Wende im dritten Satz vom 11:14 zum 20:14 haben wir Reto Giger zu verdanken.In dieser Phase spielte er hervorragend.» Die europäische Reise geht für Näfels somit weiter und führt im Rückspiel der Viertelfinals im Challenge Cup ins westliche Sibirien nach Surgut. Zuerst haben die Näfelser jedoch Heimrecht, und sie empfangen das russische Team übernächste Woche in der Lintharena. Gazprom Surgut liegt in der 14 Teams umfassenden russischen Liga derzeit auf dem 10.Platz.

Zwei 3:0-Siege gegen Uni Bern
Neben dem Europacup gibt es für Näfels auch noch das heimische Schaffen mit den Qualifikationsrunden in der Meisterschaft und dem Endspurt im Schweizer Cup. In der Meisterschaft treffen die Näfelser am kommenden Sonntag um 17 Uhr auswärts auf Uni Bern. Wer den Vierten der tschechischen Topliga zweimal schlägt, sollte mit dem Zweitletzten der Nationalliga A eigentlich keine Mühe haben. Ganz so einfach ist es mit solchen Vergleichen jedoch nicht. Die beiden bisherigen Begegnungen gegen die Berner gewann Volley Näfels jeweils mit 3:0 Sätzen. Von den sechs gespielten Durchgängen ging es in fünf Sätzen aber eher eng zu und her (25:20, 26:24, 25:17 – 25:23, 25:23, 25:20).

Qua­li­fi­ka­ti­on: 19. Spiel­tag

VBC Uni Bern - Bio­gas Vol­ley Nä­fels

Sporthalle ZSSW, Bern, Sonntag, 04. Februar 2018, 17:00 h

Abwehrstark: Thomas Brändli und Joel Roos fangen einen Angriff ab