Samstag, 14. April 2018; 07:46
NLA

Marc Walzers letzter Play-off Final mit Biogas Volley Näfels

Von: Köbi Hefti

Ab morgen Sonntag duellieren sich Biogas Volley Näfels und Lausanne UC im Play-off-Final (best-of-5) um den Meistertitel. Fürs erste Spiel reist Näfels an den Genfersee.


Zum zweiten Mal in Folge spielt Biogas Volley Näfels im Play-off-Final. Gegner ist der Sieger der Qualifikation, Lausanne UC. Für einen Näfelser Spieler ist diese Best-of-5 Serie etwas Spezielles: Marc Walzer tritt nach zehn Jahren Profi-Volleyball zurück. Dass er in seiner letzten Saison mit Näfels nochmals im Final steht, sei cool, sagt er und ergänzt: „Einen Final spielen zu können ist nichts Alltägliches. Wir haben hart dafür gearbeitet und es verdient, im Final zu stehen. Ich freue mich unglaublich darauf.“

Freude auf neue Herausforderung
Dass es seine letzte Saison als Spitzenvolleyballer sei, schnalle er noch nicht ganz, sagt Marc Walzer. Er erklärt: „Es gibt schon einzelne Momente, während denen mir dies bewusst wird. Im Cup-Final wie auch im Halbfinal gegen Amriswil kamen während weniger Sekunden Gedanken auf, dass dies eines der letzten Spiele in diesem Setting und vor einer tollen Kulisse ist.“

Marc Walzer bereut es keineswegs, dass er trotz Wohnortwechsel nach St. Gallen noch ein Jahr NLA-Volleyball bei Näfels anhängte: „Ich wusste, dass wir eine tolle Gruppe mit vielen Schweizern zusammen haben, auch dank der Integration der Junioren Kai Aebli und Nico Süess sowie dem Zuzug von Thomas Brändli.“ Er erwähnt aber auch die Strapazen, welche das Pendeln und sein Tanz auf mehreren Hochzeiten mit sich brachte: „Es war strenger als erwartet - mit Arbeit, Studium und Volleyball. Ich war auf allen Ebenen tätig aber nirgends richtig. Das war eine Schlüsselerfahrung, welche mich störte. Deshalb freue ich mich, wenn ich mich nach dem Abschluss meines Studiums im Sommer und den eventuellen Einsätzen mit den Nationalteam danach ganz aufs Arbeiten konzentrieren und an diese neue Herausforderung herangehen kann.“

Wechselbad der Gefühle
Jetzt aber steht eindeutig das Rennen um den Meistertitel in seinem Fokus. Auf die Frage, was Qualifikationssieger Lausanne stark mache, antwortet er: „LUC hat in dieser Saison vieles richtig gemacht, einerseits von der Zusammenstellung der Spieler und anderseits vom Spielsystem. Passeur Julien Carrel spielt so gut und schnell wie noch nie und mit Adrien Prével haben sie einen Leader und Zauberer in ihren Reihen. Alle anderen ziehen perfekt mit, spielen stark und so harmoniert diese Mannschaft gut.“

Die Erinnerungen an die Begegnungen zwischen Näfels und Lausanne in diesem Jahr sind für Marc Walzer ein Wechselbad der Gefühle. Er erklärt: „Da ist auf der einen Seite das letzte Spiel der Qualifikation, als wir in Lausanne richtig überfahren wurden, anderseits aber der Cup-Achtelfinal anfangs Januar in Glarus, als wir LUC in einem sehr wichtigen Spiel klar mit 3:1 bezwingen konnten. Lausanne ist ein typischer Konkurrent um den Meistertitel, die Ausgangslage stets offen und die Spiele richtige Fights.“ Es ist keine Frage, Näfels will dieses Jahr seinen zehnten Meistertitel holen. Zur Frage, wie realistisch die Titelchance sei, antwortet Marc Walzer: „Ich denke, dass dieses Rennen völlig offen ist. LUC und wir haben in dieser Saison gezeigt, dass beide Teams das Zeug zum Meister haben. Die Tagesform wird sehr entscheidend sein.“ Dass Lausanne den Heimvorteil auf seiner Seite hat, sieht Trainer Dalibor Polak als Vorteil für sein Team, denn in dieser Saison entschied Näfels alle Serien im Europacup und den Play-offs für sich, wenn es zuerst in den Gefilden des Gegners antreten konnte. Marc Walzer pflichtet dem bei und zeigt sich optimistisch: „Wenn wir im ersten Spiel in Lausanne den Sieg holen könnten, verspürt LUC bereits einen immensen Druck.“


Höhepunkt wie am Anfang?
Marc Walzer war zwar in der Saison 2010/11 schon einmal mit Näfels Meister, trotzdem steht der Titelgewinn in seiner Wunschliste ganz weit oben. Beim Meistertitel vor sieben Jahren hätte er als Junior noch nicht viel Verantwortung gehabt, dies im Gegensatz zu diesem Jahr, in welchem er dem Team deutlich mehr habe helfen können, so der Baselbieter.

Mit einem Erfolg im Final würde sich der Kreis an Höhepunkten von Marc Walzer mit Volley Näfels perfekt schliessen. Er erklärt: „Als ich den allersten Vertrag als Profivolleyballer von Näfels in den Händen hielt, der mir neben eines kleinen Verdienstes auch zwei tägliche Trainings, eine Wohnung und das Essen zusicherte, war dies das Highlight für mich. Damals dachte ich: Jetzt habe ich es geschafft und mein Hobby zum Beruf gemacht.“



Play-off-Final (Best-of-5) Spiel 1

Lausanne UC - Biogas Volley Näfels

Centre Sportif Unil SOS, Dorigny, Sonntag, 15. April 2016, 14:30 h




Weitere Spiele:

Donnerstag, 19. April, 19:30, Kanti Glarus

Sonntag, 22. April, SOS Dorigny

Ev. Donnerstag, 26. April, 19:30, Kanti Glarus

Ev. Samstag, 28. April, 17:30, SOS Dorigny

 

10 Jahre sind genug: Marc Walzer beendet seine NLA-Karriere mit dem Play-off Final

Wechselbad der Gefühle: Beide Teams gewannen ihre Heimspiele jeweils ziemlich klar

Der Zauberer: Adrien Prével ist der Leader bei LUC – er kann einen Match entscheiden

Solidarisch: Das Leiden mit den Teamkollegen, welche auf dem Feld stehen

Knackpunkt: Kann Näfels seine Wiggiswand auch gegen LUC und dessen starke Angreifer richtig stellen?

Positive Erinnerungen: Im Achtelfinal des Cups besiegte Näfels Lausanne am 7. Januar mit 3:1

Vorfreude: Marc Walzer freut sich sehr auf die heissen Fight im Final gegen LUC