Freitag, 1. Dezember 2017; 06:55
NLA

Joel Roos tritt gegen seinen Stammclub an

Von: Köbi Hefti

Joel Roos spielte seit seiner Kindheit bei Jona. Am Samstag trifft der Joner erstmals mit Biogas Volley Näfels im Grünfeld auf Jona – in der Rolle als Ergänzungs- statt Stammspieler wie bei Jona.



 „Nein, bis jetzt kommt kein besonderes Gefühl auf“, sagt Joel Roos vor dem Derby am Samstag zwischen seinem Stammverein Jona und seinem neuen Arbeitgeber Näfels. „Es ist wird so sein, wie ich es all die Jahre machte. Ich fahre mit dem Velo ins Grünfeld, stehe diesmal einfach auf der anderen Seite“, so Roos.

Zu seinen ehemaligen Teamkollegen hat der Joner Joel Roos immer noch Kontakt. So besuchte er vor dem Saisonstart die beiden Spieler-WG in seiner unmittelbaren Nachbarschaft um zu erfahren, wie es so geht und läuft und um die neuen Spieler kennenzulernen.


Neue Perspektiven in Näfels
Der Wechsel von Joel Roos nach Näfels war kein Ziel, das er schon lange hegte. Er erklärt: „Ich stecke meine Ziele jeweils eher in kürzeren Abständen. Ich habe mir nicht schon vor Jahren in den Kopf gesetzt einmal bei einem Spitzenclub zu spielen. Mir war stets wichtig, dass ich mich kontinuierlich verbessere.“ Im Frühjahr kam es zum Wechsel. Roos sah bei Jona zum ersten Mal in den letzten zehn Jahren nicht mehr jene Perspektiven um einen Schritt vorwärts zu kommen. So spielt der Joner jetzt bei Biogas Volley Näfels. Der St. Galler kennt den Kanton Glarus bisher wenig. Er sei praktisch nur fürs Training und die Spiele hier, sagt er dazu. „Mit den Glarner Volleyballern habe ich jedoch sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich wurde sehr freundlich aufgenommen und erhielt positive Rückmeldungen nach den Heimspielen. Nur Werni begrüsst mich immer noch als Joner (lacht).“


Schwieriges Vorbeikommen
Joel Roos ist bisher nicht Stammspieler von Dalibor Polaks Team. Er musste sich mit Teileinsätzen begnügen. Zur Frage, ob dies schwierig sei, nachdem er zuletzt bei Jona fast immer gesetzt war, antwortet er: „Ganz neu ist diese Situation für mich nicht. Auch als Junior musste ich oft auf dem Bänkli Platz nehmen – mein damaliger Trainer Urs Winteler war streng, bevorzugte oft konstantere Spieler. Aber ja, die erste Runde war für mich schon schwierig, ich hatte wenige Einsätze. Aber es liegt an mir mich anzupassen und wenn ich zum Einsatz komme so zu spielen um mich für längere Einsätze zu empfehlen.“ Persönlich ist Joel Roos mit seinen derzeitigen Leistungen zufrieden, er spiele selber auf seinem persönlich höchsten Niveau, sagt er. Zusammen mit den vielen Siegen sei dies eine gute Motivation, obschon er sich bewusst sei, dass ein Vorbeikommen an Näfels Topscorer Fabian Martinez schwierig sei, so Joel Roos weiter.


Druck auf Stammspieler
Zum Derby gegen seinen Stammverein Jona sagt er: „Meine Teamkameraden haben vor Jona grossen Respekt, da Jona gegen Näfels oft sehr gut spielte. Jona wird auch am Samstag voll motiviert ans Werk gehen und alles daran setzen, um uns einen Punkt abzuknöpfen. Es ist aber so, dass die Joner in den letzten drei Jahren gegen Näfels trotz guter Spielweise nie gewinnen konnten. Wenn wir mit der richtigen Einstellung auftreten, dann erwarte ich ein klares Ergebnis.“

Die Gefahr, dass ein Spitzenteam einen Gegner aus dem letzten Ranglistendrittel unterschätzt, sieht Joel Roos bei seinem Team nicht. „Das ist fast wie ein Selbstläufer. Wir haben zwölf Spieler, die alle auf einem guten Niveau spielen. Die Spieler auf dem Feld verspüren einen gewissen Druck, denn wenn einer nicht 100 Prozent gibt, dann wartet ein anderer nur darauf um 100 Prozent geben zu können.“


Nach dem Derby am Samstag hat Näfels kaum Zeit um sich auf die nächste Partie vorzubereiten. Bereits am Sonntagnachmittag folgt in Bern das Spiel gegen den Aufsteiger. Das Rezept gegen den VBC Uni Bern, dem gegen Einsiedeln eben der erste Sieg in der NLA gelang, sieht für Joel Roos unwesentlich anders aus als gegen Jona: „Es liegt allein an uns und daran, wieviel wir zulassen. Wir haben die Mittel, um auch diesen Gegner schnell zu bezwingen.“


Qualifikation: 10. Spieltag

TSV Jona Volleyball - Biogas Volley Näfels

Grünfeld, Jona, Samstag, 2. Dezember 2017, 18:00 h



Qualifikation: 11. Spieltag

VBC Uni Bern - Biogas Volley Näfels

Sporthalle ZSSW, Bern, Sonntag, 3. Dezember 2017, 14:30 h

 

Joel Roos: Diagonalangreifer bei Näfels und im Nationalteam

Rückkehr: Joel Roos spielt erstmals in seiner langjährigen Heimat „Grünfeld“ gegen sein ehemaliges Team Jona

Herzlicher Empfang: Joel Roos wurde von der Näfelser Volleyballfamilie sehr gut aufgenommen

Schwieriges Los: Joel Roos hat als Diagonalangreifer mit Topscorer Fabian Martinez innerhalb des Teams sehr, sehr harte Konkurrenz

Blick in die Zukunft: Es liegt an mir mich anzupassen und wenn ich zum Einsatz komme so zu spielen um mich für längere Einsätze zu empfehlen