Montag, 12. September 2016; 07:36
NLA

Interessantes Gastspiel der Volleyball-Nationalmannschaft

Von: Köbi Hefti

Zum Abschluss des Trainingslagers in Näfels besiegte die Schweizer Nationalmannschaft Biogas Volley Näfels mit 3:1. Das Spiel war lange Zeit ausgeglichen und alles andere als ein lockerer Spaziergang für die Nati.


Das Trainingsspiel zwischen der Schweiz und Biogas Volley Näfels war eine unterhaltsame Begegnung. Marco Gygli, der Captain der Schweizer, meinte: „Am Anfang war es schon speziell die eigene Mannschaft auf der anderen Seite des Netzes zu sehen. Es war ein cooler Abend. Es freute mich, dass es viele Zuschauer hatte. Wir spielten nicht so gut, während Näfels Junioren gut verteidigten und servierten.“ Dem Schweizer Head Coach Dario Betello gab dieser Test wichtige Aufschlüsse. Er sah, dass nach der langen Sommerpause viele seiner Spieler noch nicht bereit und auf der Suche nach dem eigenen Spielrhythmus sind. Er habe deshalb alle Spieler eingesetzt, damit sie Spielpraxis sammeln können, erklärte er.

Trainer Dalibor Polak musste sich einer ganz anderen Herausforderung stellen. Sieben seiner Spieler sind Nationalspieler und fehlten ihm. Deshalb bot er mit Kai Aebli, Severin Huber, Olivier Müller, Simon Schneider und Nico Süss die halbe Mannschaft von Näfels 2 auf um doch noch ein Team zusammenbringen zu können. Dazu spielte Marc Walzer bei Näfels statt für die Schweiz, später wechselte dann auch noch der Joner Joel Roos die Seite, da Näfels Diagonalangreifer Nico Süss leicht angeschlagen war.

Dario Betellos Kritik
Der erste Satz war eine sehr enge Geschichte, welche erst in der Verlängerung mit 28:26 an die Schweizer Nati ging. Im zweiten Umgang agierten die Schweizer überlegen und gewannen mit 25:18. Im dritten Satz verloren das Schweizer Nationalteam den Rhythmus bedingt durch viele Wechsel. Näfels dagegen trat weiterhin sehr engagiert und mit viel Freude auf und setzte um, was ihnen Coach Polak auf den Weg gab: „Ich wollte, dass wir mit Freude spielen und riskieren. So waren wir mehr als zwei Sätze ein guter Gegner für die Nationalmannschaft. Es war ein schönes Erlebnis.“ Dank dieser Einstellung gewann Biogas Volley Näfels den dritten Satz mit 25:21. Der vierte Satz wurde danach eine sichere Beute der Schweizer. Nationaltrainer Dario Betello war mit dem Gezeigten jedoch nicht zufrieden. Er bemängelte die Verständigung innerhalb seines Teams, besonders bei der Annahme und Verteidigung. Er analysierte: „Im Mai bei der EM-Qualifikation machten wir dies viel besser. Heute klappte das Zusammenspiel noch nicht - wir brauchen noch etwas Zeit.“ Mit den Spielen innert drei Tagen gegen Näfels, Schönenwerd und Amriswil hat Coach Betello den Spielrhythmus der bevorstehenden EM-Qualifikation simuliert. Auch dort spielt die Schweiz diese Woche in Montenegro und danach auf Gran Canaria innert drei Tagen jeweils gegen Deutschland, Montenegro und Spanien.

Trotz der nicht überzeugenden Darbietung gegen Näfels freut sich das Nationalteam auf die bevorstehenden Spiele sehr. Stellvertretend dafür sei hier Leandro Gerber erwähnt. Er unterbrach sein Studium in Kolumbien, war 21 Stunden unterwegs um für die Schweiz zu spielen. Er erklärt: „Es ist eine Riesenehre für die Schweizer Nationalmannschaft aufzulaufen. Dazu ist es eine einmalige Chance bei der EM-Qualifikation in der zweiten Runde spielen zu dürfen.“

Top und Flop
Fröhliche Gesichter gab es aber auch im Team von Näfels. Die beiden neuen Spieler Dominik Fort und Jakub Radomski genossen es sichtlich, erstmals hier zu zeigen, was sie können. Die beiden fielen positiv auf. Auch Trainer Polak war mit dem gelungenen Auftritt seiner beiden neuen Schützlinge zufrieden. Dies ganz im Gegensatz zu Alves dos Santos. Der Brasilianer hat die medizinischen Tests nicht bestanden. Sein Vertrag wurde letzte Woche aufgelöst. Teammanager Ruedi Gygli muss deshalb einen Monat vor Saisonbeginn erneut auf die Suche nach einem guten, bezahlbaren Mittelblocker gehen.

Schweiz – Biogas Volley Näfels: 3:1 (28:26, 25:18, 21:25, 25:17)