Montag, 16. Januar 2017; 09:14
NLA

Das Derby zwischen Volley Näfels und Jona war enger als es das Resultat vermuten lässt

Von: Köbi Hefti

Biogas Volley Näfels schlägt Burgerstein Vitamine Volley Jona erneut klar mit 3:0 (25:20, 30:28, 29:27). In den entscheidenden Momenten spielte Näfels abgebrühter als die Gäste.


Das Derby zwischen Näfels und Jona in der Lintharena erinnerte stark an das Hinspiel im Grünfeld. Jona spielte über weite Strecken gut, verlangte den Platzherren einiges ab. Im ersten Satz war Jona in der Offensive lange Zeit das bessere Team, seine Angreifer angeführt von Florian Heidrich und Topscorer Mezhonnov punkteten viel häufiger als Näfels Offensive. Mit neun Fehlern stand sich Jona jedoch selbst im Weg um die Überlegenheit in eine Führung umzumünzen. Näfels führte beim zweiten Time-out 16:15 und fand den Spielrhythmus danach besser, setzte Jona unter Druck. Der Satz ging mit 25:20 an Näfels.

Jona und das alte Lied am Ende
Es scheint, dass es bei diesen Derbys zur Tradition gehört, dass die Männer vom Obersee jeweils zu Satzbeginn das Zepter übernehmen. 8:4 und 10:7 lagen sie im zweiten Satz in Front. Danach folgten Serviceserien - abwechslungsweise von beiden Teams. Etwas, das für Urs Winteler wenig überraschend ist. Er sagte: „Wenn einer richtig gute Float-Services auspackt, dann hat jede Annahme Mühe.“ Dies brachte zuerst Jona eine 14:11 Führung ein, dann konterte Näfels mit Radomskis Services und sechs Punkten zum 18:15, ehe Jona sich erneut vier Punkte zur 21:19 Führung gutschreiben liess. Diesen Zweipunktevorsprung konservierte Jona bis zum 24:22 und kam damit zu zwei Satzbällen. Die erste Chance verspielte Jona mit einem Angriff, der das Ziel verfehlte, danach punktete Näfels mit je einem Block und Angriff, was Näfels den ersten Satzball eintrug. Diesen und drei weitere Satzbälle wehrte Jona ab. Erst im fünften Anlauf zum 30:28 war Näfels erfolgreich. Jona verpasste es, diesen Satz trotz vorhandener Möglichkeiten zu gewinnen.

Der Joner Beach-Profi Nico Beeler meinte zu: „Diesen Satz müssten sie gewinnen. Ich habe den Eindruck, dass Jona am Ende des Satzes anders spielt als sonst. Es ist immer sonnenklar, auf wen der Pass kommt.“ Auch Joel Roos sieht dies gleich, verneint aber die Frage, ob es Angst sei, den Sack zuzumachen. Es sei vielmehr die Angst einen Fehler zu machen, meinte Roos weiter.

Spannendes Finale
Die Szenerie des zweiten Umganges wiederholte sich auch im dritten Satz. Jona spielte mutig und hatte mit Anatoly Mezhonnov den prägenden Spieler. 16:12 führten die St. Galler beim zweiten Timeout. Eine Serviceserie von Captain Gygli hauptsächlich auf Jonas Libero Meier gezielt, machte Jonas Annahme unruhig und nervös und ermöglichte Näfels den Rückstand in eine 17:16 Führung zu verwandeln. Danach verlief das Spiel äusserst spannend, mit einem Punktegleichstand nach dem anderen bis zum 27:27. Das Satzball-Festival mit einem für Jona deren vier für Näfels entschieden die Glarner für sich. Marko Vukasinovic erzielte zuerst mit einem Angriff und danach mit einem Killerblock die beiden entscheidenden Punkte zum 29:27 Satzgewinn.

Optimum erreicht
Es war ein Arbeitssieg von Näfels gegen ein Jona, das mehrheitlich stark aufspielte. Das sah auch Näfels‘ Captain Gygli so: „Jona spielt gegen uns immer gut, sie brachten uns mit ihren guten Services in Schwierigkeiten. Mit dem 3:0 erreichten wir das Optimum.“ Dem pflichtet auch Teammanager Ruedi Gygli zu: „Jona wehrte sich gut, aber es nützte nichts, da unsere Mannschaft in den wichtigen Momenten zulegen konnte. Am Ende setzte sich die Cleverness und Routine durch.“

Obwohl Jona trotz des guten Spiels gegen Näfels erneut keinen Satz gewann, zeigte sich sein Trainer Urs Winteler nicht verärgert und sagte: „Wir fangen uns wieder, spielen ähnlich solid wie vor Weihnachten. Noch vor einer Woche war das anders - ein extremes Auf und Ab. Nach dem heutigen Spiel blicke ich positiv auf die kommenden Aufgaben.“

Matchtelegramm

Biogas Volley Näfels - Burgerstein Vitamine Volley Jona: 3:0 (25:20, 30:28, 29:27)

Lintharena, Näfels. – 200 Zuschauer. – Spieldauer: 86 Minuten.

SR: Bärtsch, Rüegg

Biogas Volley Näfels:
Startformation: Gygli (Captain, Passeur), Sutter (Libero), Vukasinovic, Walzer, Radomski, Ehrat, Martinez
Einwechslungen: Giger (Passeur), Fořt

Headcoach: Dalibor Polak
Assistant Coach: Mani Müller

Burgerstein Vitamine Volley Jona:
Startformation: Bürgi (Passeur, Captain), Meier (Libero), Mezhonnov,  Zoodsma, Beeler, Roos, Heidrich
Einwechslungen: Aebli, Huser

Headcoach: Urs Winteler
Assistant Coach: Karsten Schumacher

Unter Druck: Jona spielte stark, war in den Sätzen zwei und drei nahe an einem Satzgewinn