Donnerstag, 1. Februar 2018; 07:00
NLA

Coole Näfelser sind bereit für Sibirien

Von: Ruedi Gubser

Näfels lässt sich im Challenge-Cup-Rückspiel gegen Karlovarsko nicht vom Weg abbringen, sichert sich die für die Viertelfinalqualifikation notwendigen zwei Sätze und gewinnt auch die Partie mit 3:2. Nächster Gegner der Näfelser ist das russische Team aus Surgut.


Um 21.12 Uhr stand es gestern Abend fest: Die Volleyballer von Näfels haben im CEV Challenge Cup die Viertelfinals erreicht. Soeben gewannen sie den dritten Durchgang gegen VK ČEZ Karlo­vars­ko 25:21 und führten damit nach Sätzen 2:1. Als ob die Näfelser dem eigenen Anhang spezielle Spannung bieten wollten, schlugen sie bei der Qualifikation für die nächste Runde einen Umweg ein. Nachdem sie im zweiten Satz mit 22:19 geführt hatten, verloren sie diesen noch mit 27:29 und gerieten auch im dritten rasch in Rückstand. 11:14 lagen die Gastgeber hinten, als sie zu einer grandiosen Aufholjagd starteten und sich in einen Rausch spielten. Neun Punkte in Serie gelangen ihnen. Mit der 20:14-Führung öffneten die Näfelser die Türe in die Viertelfinals nicht bloss einen Spalt breit. Die Tschechen kamen zwar nochmals heran, aber mit zwei Servicefehlern zum 18:23 und 20:24 leisteten sie den Näfelsern für den weiteren europäischen Weg Schützenhilfe. Den zweiten Satzball nützten die Gastgeber zur 2:1-Satzführung und der definitiven Qualifikation für die Viertelfinals. Damit holte Näfels im dritten Satz das nach, was es im zweiten verpasst hatten.


Der Satz der vergebenen Chancen 
Näfels hatte die Partie konzentriert begonnen. Nach einem überzeugenden Auftritt entschied es den ersten Durchgang mit 25:23 für sich, und auch im zweiten führten sie nach anfänglichen Schwierigkeiten mit 21:18 und 22:19. Drei Punkte fehlten ihnen zum zweiten Satzgewinn, der sie direkt und ohne Zusatzschlaufe in die Viertelfinals gebracht hätte. Aber wie schon im ersten Durchgang, als die Tschechen nach einem 12:19-Rückstand noch herankamen, setzten die Gäste auch diesmal zur Aufholjagd an. Martinez, dessen Angriffe bis dahin Karlovarsko vor unlösbare Probleme gestellt hatte, blieb am Block hängen. Statt 23:20 hiess es 22:21. Beim nächsten Mal klappte es besser, und Martinez erhöhte auf 23:21 – im zweiten Anlauf. Der Venezolaner stand weiterhin im Mittelpunkt und setzte einen Service ins Aus: 23:22. Die Servicefehler häuften sich in dieser Phase auf beiden Seiten. Einer stand aber weiterhin im Mittelpunkt: Näfels’ Fabian Martinez, der nun am gegnerischen Block nicht mehr vorbeikam und auch beim Satzball von Karlovarsko mit seinem Angriff scheiterte. Die Tschechen holten sich diesen umstrittenen Satz und machten es ein bisschen länger spannend.
Der 2:1 Zwischenstand nahm der Partie die Spannung. Die beiden Teams spielten lediglich noch um einen bedeutungslosen Sieg. Beide Trainer nützten dies auch, um ihrer zweiten Garde Spielpraxis zu geben. So kamen bei Näfels nun auch Joel Roos, Kai Aebli, Nico Süess, Flavio Riedi und Olivier Müller zum Einsatz. Sie verloren und gewannen je einen Satz und sicherten Näfels damit schliesslich den 3:2-Triumph.

Der Näfelser Trainer Dalibor Polak konnte konstatieren, dass das Niveau in den ersten drei Sätzen sehr hoch war, und sein Team diese mit 2:1 für sich entscheiden konnte. «Die Ausgangslage war für uns nicht einfach. Man kann sich nicht speziell darauf vorbereiten, zwei Sätze gewinnen zu müssen. Aber meine Spieler machten ihre Sache sehr gut. Wir wussten, dass Karlovarsko diesmal stärker auftreten würde. Das taten sie auch, aber wir konnten mithalten. In den ersten drei Durchgängen wurde sehr taktisch gespielt. Ausschlaggebend für unseren Sieg war auch,dass wir mehr als Mannschaft auftraten als unser Gegner», sagte ein glücklicher Polak.

Bereits in zwei Wochen geht das Abenteuer Europacup für die Näfelser weiter. Dann empfangen sie Surgut zum Heimspiel, zwei weitere Wochen später gehts zum Rückspiel nach Westsibirien.

Volley Näfels – VK ČEZ Karlo­vars­ko 3:2

(25:23, 27:29, 25:21, 19:25, 16:14)

Lintharena SGU. – 450 Zuschauer. – Spieldauer. 138 Minuten.

SR: Fragkakis (GRE), Akundov (AZE).

Biogas Volley Näfels: Giger (Passeur) Ehrat (Captain), Sutter (Libero), Formela, Radomski, Brändli, Martinez.

Einwechslungen: Fořt, Walzer, Roos, Aebli, Süess, Riedi, Müller.

VK ČEZ Karlo­vars­ko: Ropret (Passeur), Hudecek (Captain), Pfeffer (Libero), Treial, Presinsky, Zmrhal, Rejlek.
Einwechslungen: Krisko, Stefko, Petrak, Hukel, Skubal.

Bollwerk: Die Näfelser Abwehr am Netz demonstriert dem Gegner aus Tschechien die Entschlossenheit zu Gewinnen.