Montag, 8. Oktober 2018; 09:07
NLA

Biogas Volley steht vor einem sehr herausfordernden Jahr

Von: Köbi Hefti

Nach dem Gewinn der Silbermedaillen im Cup und in der Meisterschaft musste Näfels den grossen Spieler-Exodus hinnehmen. Die Glarner steigen mit einer ganz anderen Mannschaft in die kommende Saison und schrauben die Erwartungen nach unten.


Kein einziger Stammspieler des letztjährigen Silberteams spielt noch bei Näfels. Lediglich die Junioren Kai Aebli und Nico Süess sowie Joel Roos sind geblieben. Selbst Trainer Dalibor Polak hat es während seiner 25 Jahre als Volleyballprofi noch nie erlebt, dass ein ganzes Team ausgewechselt wurde. Es ist ein Anfang bei null und für ihn in seiner zehnten Saison mit Näfels eine sehr fordernde Aufgabe.

„Es ist eine neue und heikle Herausforderung für mich“, sagt der Trainer dazu und ergänzt, dass die vier neuen Auslandprofis erstmals ausserhalb ihrer Heimat spielen und somit nicht jene wertvolle Erfahrung mitbringen, von welcher ein ganzes Team profitieren kann. „Für diese Jungs ist hier alles neu. Das Arbeiten und Leben ist anders als in Griechenland, Polen, Amerika und Italien. Dazu sind einige noch sehr jung. Sie müssen lernen hier zu leben und sich anpassen. Ich bekomme täglich Nachrichten von den Spielern mit Fragen unterschiedlichster Art“, erzählt Dalibor Polak.

Ein Versprechen für die Zukunft
Zu deren Charakteren sagt er: „Alberto Canazza kann richtig italienisch explodieren, Lucas Yoder hat das typisch amerikanische Selbstvertrauen, der Grieche Nikolas Papangelopoulos ist sehr locker und der Pole Damian Hudzik ist sehr seriös und geht immer voll.“
Über die Schweizer im Team sagt Dalibor Polak: „Sie kennen sich schon lange und verstehen sich sehr gut. Etienne Hagenbuch, Peer Harksen, Joel Roos und Elias Wetzel spielten in diesem Sommer auch zusammen in der Nationalmannschaft. Dazu kommen Kai Aebli und Nico Süess, welche bisher überzeugten und Newcomer Lorenz Küng. Wenn diese Spieler zusammenbleiben, könnte das ein grosses Versprechen für die Zukunft sein.“

Fernziel Slowenien
Der Neuaufbau der Mannschaft erfordert viel Geduld. Noch ist der Weg zum optimalen Spiel lang. Erst etwa ein Drittel sei zurückgelegt, doch er sehe deutliche Fortschritte, meint der Trainer. Schwerpunkte der nächsten Wochen sind das Verständnis im Zusammenspiel, die Kondition und die Technik. Auch spielerisch gibt es noch viel zu tun, egal ob beim Service, bei Block/Defense, im Angriff oder mit den Konterattacken.

Eine Stärke der neuen Mannschaft ist die Mitte. „Das sind Bomben, die diese drei loslassen“, schwärmt Dalibor Polak. Aber auch die Unbeschwertheit seiner jungen Mannschaft sieht der Trainer als Vorteil. Er möchte, dass sein Team frei von der Leber weg und frech spielt. Er erklärt: „Ich pushe die Spieler, will dass sie aggressiv spielen, auch wenn das Fehler zur Folge hat. Unerfahrene Spieler machen immer Fehler, auch wenn sie sicher spielen. Deshalb bevorzuge ich, wenn sie Risiko nehmen.

Für den Trainer ist klar, dass Volley Näfels in dieser Saison erfolgreich sein kann, falls es mit einer kompakten und kämpferischen Teamleistung agiert. Denn etwas fehlt in diesem Jahr bei Näfels: Ein Starspieler, der ein Spiel fast im Alleingang entscheiden kann.
Die Teamleistung wird entscheidend sein. Bis es soweit ist, braucht es Zeit. Trainer Polaks Ziel ist es, Ende November für den ersten Auftritt im Europacup in Slowenien bereit zu sein.



Qualifikation: 1. Spieltag

Chênois Genève Volleyball - Biogas Volley Näfels

Centre Sportif Sous-Moulin, Thônex, Samstag, 13. Oktober 2018, 18:00 h

Prüfender Blick des Captains: Nikolas Papangelopoulos begutachtet die neuen Heim-Shirts

Schweizer Fraktion: Lorenz Küng (links), Nico Süess und Peer Harksen sind zusammen mit Kai Aebli, Joel Roos, Etienne Hagenbuch und Elias Wetzel eine grosse Hoffnung für die Zukunft

Wieder vereint: Peer und Etienne spielten schon in der Jugend zusammen

Kommandant: Dalibor Polak gibt den strengen Weg vor, den sein Team in den nächsten Wochen zu gehen hat

Viele neue Gesichter: Näfels‘ Ausgabe 18/19