Donnerstag, 7. Dezember 2017; 06:50
NLA

Biogas Volley Näfels – Union Raiffeisen Waldviertel

Von: Joel Roos

Biogas Volley Näfels schafft im Waldviertel eine ideale Ausgangslage für das Rückspiel in Näfels am 20. Dezember. Der 3:1 Erfolg lässt den Tabellenführer der NLA mit einem Bein im Achtelfinale stehen.


Nach langer Fahrt und zwei Trainings in Zwettl wurde Biogas Volley Näfels am Dienstagabend zum ersten Mal in der laufenden Saison auf europäischer Ebene gefordert. Beim aktuell Dritten der österreichischen Liga wollte Näfels den Grundstein für das Weiterkommen im CEV Challenge Cup legen. Dies gelang nach kurzzeitigen Anlaufschwierigkeiten immer besser während des ersten Satzes, besonders mit diversen Verteidigungsaktionen konnte die Schweizer Mannschaft überzeugen und die so erspielten Chancen erst noch verwerten. Den nach Satzmitte erspielten Vorsprung verwaltete Näfels souverän zum 25:19.

Nach dem ersten Seitenwechsel zeigten die Österreicher, dass auch sie über ein ausgezeichnetes Verteidigungskollektiv verfügen. Der als bester Libero der Liga angepriesene Tille und seine Mitspieler wehrten nun vermehrt Näfelser Angriffe ab, fanden im Angriff jedoch auch nicht immer einen Weg an Block und Defense vorbei. Es resultierten spektakuläre Ballwechsel, welche die gut gefüllte Halle mit aufkommender Stimmung quittierte. Nachdem sich zu Beginn Näfels etwas abgesetzt hatte, kam Waldviertel zurück und legte seinerseits vor. Das hohe Tempo und die langen Rallys forderten ihren Tribut, zum Ende des Satzes mehrten sich bei beiden Mannschaften die Fehler. Näfels kämpfte, steckte nie auf, und musste schlussendlich doch ganz knapp den Satzausgleich hinnehmen.

Für Captain Ehrat war auch die Serviceleistung entscheidend: «Im zweiten Satz konnte der Gegner am Aufschlag mehr Druck erzeugen, während wir nachliessen. Dies führte am Ende zum feinen Unterschied zu ihren Gunsten». Diese Erkenntnis wurde im Anschluss mustergültig ausgenutzt: der dritte Durchgang war eine klare Angelegenheit zugunsten der Gäste, welche die Annahme der Österreicher in Bedrängnis brachten und in Block und Verteidigung weiterhin hervorragend agierten. So distanzierte die Mannschaft das Heimteam früh und liess über die volle Distanz nicht mehr nach. Gleich mit 25:15 entschied Näfels den Durchgang für sich und konnte sich damit bereits den ersten Punkt sichern.

Spannender verlief dann wieder der vierte Satz. Angestachelt vom Publikum wollte Waldviertel unbedingt ein Tiebreak erzwingen. Auch ein 2:5 Rückstand zu Beginn tat dem Kampfgeist des Heimteams keinen Abbruch, sie kamen mit starken Angriffen und guten Blocks zurück und übernahmen ihrerseits die Führung. Näfels’ Trainer Polak bewies ein gutes Händchen mit zwei Wechseln, und doch führte in der zweiten technischen Auszeit noch Waldviertel mit 16:13. Dann gelang es Näfels aber erneut, den Spiess umzudrehen, sich zwei Matchbälle zu erspielen und gleich noch den ersten zum 25:22 zu nutzen.

Zum wertvollsten Spieler der Näfelser wurde Aussenangreifer Kuba Radomski gewählt, welcher sich den Erfolg so erklärt: «Wir waren gut vorbereitet und zeigten eine starke Partie. Waldviertel hielt gut mit, doch wir waren in fast allen Bereichen das entscheidende, kleine Stückchen besser. Entscheidend war auch unser Kampfgeist und die wohl beste Defense-Leistung der bisherigen Saison». Das 3:1 ist gleichbedeutend mit 3 Punkten für Näfels – gewinnen die Glarner also in der Heimpartie am 20. Dezember mindestens zwei Sätze, ziehen sie ins Achtelfinale ein.

Matchtelegramm

Raiffeisen Union Waldviertel (AUT) - Biogas Volley Näfels: 1:3 (19:25, 25:23, 15:25, 22:25)

Sporthalle Zwettl, Zwettl (Niederösterreich). – 250 Zuschauer. – Spieldauer: 100 Minuten.
SR: Stevanovic (SRB), Akdemir (TUR)

Biogas Volley Näfels:
Startformation: Giger (Passeur) Ehrat (Captain), Fořt (Libero), Formela, Walzer, Radomski, Martinez
Einwechslungen:  Müller (Libero), Roos, Brändli

Headcoach: Dalibor Polak
Assistant Coach: Mani Müller

Bemerkungen: Libero Sutter rekonvaleszent

Union Raiffeisen Waldviertel (AUT)
Startformation: Bartos (Passeur), Tille (Libero). Plizga, Siwczyk, Gabdullins, Boff, Keller

Einwechslungen: Peciakowksi (Captain), Hahn, Schober, Oliveira

Headcoach: Zdenek Smejkal
Assistant Coach: Petr Calabek 

MVP: Jakub Radomski