Montag, 13. Februar 2017; 08:05
NLA

Biogas Volley Näfels gewinnt den Cupknüller in Genf und steht im Final

Von: Köbi Hefti

Nach dem mühevollen Sieg am Samstag gegen Jona zeigte Biogas Volley Näfels im Halbfinal des Cups am Sonntag eine starke Leistung. Die Glarner gewannen den hochklassigen Halbfinal gegen Chênois in Genf mit 3:1


Die Hauptprobe von Volley Näfels gegen Jona vor dem kapitalen Cup-Match in Genf missriet. Statt mit einer konzentrierten Leistung aufzuwarten, spielte es vorab im vierten Satz fehlerhaft und verlor nach einem 16:11 den Satz unnötig. Am Ende resultierte ein knapper Sieg im Tie-Break mit 3:2 (25:19, 17:25, 25:18, 23:25. 15:12). Ob Volley Näfels im Cup Halbfinal in Genf wegen dieses Fünfsätzers unnötig Kräfte verpuffte, welche dann am Sonntag im Cup fehlen würden, war die bange Frage. Gegner Chênois jedenfalls verfolgte eine andre Praxis. Es liess in Lausanne bei LUC nur einen Satz lang seine Stammformation spielen, gewann diesen 25:21. Danach schonte es dieses Personal und verlor entsprechend klar mit 1:3.

Brutal gut und genial
Am Sonntagabend in Genf war dann ein anderes Näfels am Werk. Chênois gelang der Start zwar besser, servierte stark und überraschte das Team von Dalibor Polak mit einem taktischen Schachzug: Der 2.12 Meter lange Luka Babic griff aus dem Rückraum nicht wie üblich auf der Seite, sondern erfolgreich mit Pipes in der Mitte an. Schon beim ersten Time-out aber hatte Näfels darauf die richtige Antwort gefunden und sich gefangen, führte 8:7. Es entwickelte sich ein hochstehendes Spiel, mit herausragenden Verteidigungsaktionen und starken Angriffen. Der Satz verlief sehr eng. Erst ganz zum Schluss führte Näfels die schärfere Klinge und setzte sich mit 25:20 klar durch. Im zweiten Satz sah man das beste Näfels dieser Saison. Mit 25:13 wurde Chênois richtiggehend demontiert. Stellvertretend eine Aktion gleich zu Beginn des Satzes, als Libero Manuel Sutter durch die Luft flog, so einen Angriff der Genfer parierte und Kuba Radomski den Konter herrlich abschloss. Solche Szenen waren reihenweise zu sehen. Jeder einzelne lief zur Hochform auf, spielte grandios. „So etwas habe ich noch kaum gesehen – das war brutal gut, genial“, frohlockte Teammanager Ruedi Gygli. Näfels kaufte mit dieser Glanzvorstellung den Platzherren jeglichen Mumm ab, so dass diese den Satz verloren gaben. Sie nahmen Passeur Petit und Babic vom Feld, um sie erholen zu lassen.

Cup-Stimmung pur
Der dritte Satz war sehr ausgeglichen. Nach dem zweiten Time-out erarbeitete sich Näfels erstmals einen kleinen Vorsprung. Nach einer merkwürdigen Entscheidung der Unparteiischen – sie sahen eine Blockberührung, die kaum eine war - kam bei den Glarnern eine gewisse Unruhe auf. Zwei Angriffe gingen daneben und so gingen die Genfer in Führung, welche sie mit 26:24 über die Ziellinie retteten.

Heisser Satz und zwei Monsterblocks
Würde Näfels im vierten Satz für den Marathon vom Vortag büssen? Die Zuschauer glaubten fest an die Wende, sorgten für ein Tollhaus. Näfels aber liess keine Anzeichen von Müdigkeit erkennen, spielte weiterhin gut. Auch Chênois agierte ab dem dritten Satz ausgezeichnet und verlangte Näfels alles ab. „Das war ein ganz heisser Satz“, meinte Teammanager Ruedi Gygli zum vierten Umgang. Am Ende entschieden zwei Killerblocks von Samuel Ehrat nach dem zweiten Time-out diesen Krimi. Näfels gewann den Satz mit 25:22 und trifft somit am 1. April im Endspiel in Fribourg auf Amriswil.

Dalibor Polak war wie all seine Spieler überglücklich nach diesem nervenaufreibenden Cup-Fight. Auf die Frage, was ihm besonders gefallen habe, sagte er: „In den beiden ersten Sätzen hat unser Service - Block unglaublich funktioniert.“

Matchtelegramme:

Qualifikation: 17. Spieltag

Biogas Volley Näfels - Burgerstein Vitamine Volley Jona 3:2 (25:19, 17:25, 25:18, 23:25. 15:12)

Lintharena SGU, Näfels. – 200 Zuschauer. – Spieldauer: 103 Minuten.

SR: Wolf, Hefti

Biogas Volley Näfels:
Startformation: Gygli (Captain, Passeur), Sutter (Libero), Vukasinovic, Radomski, Ehrat, Martinez, Roosewelt
Einwechslungen: Giger, Fořt, Wunderle, Ehrat

Headcoach: Dalibor Polak
Assistant Coach: Mani Müller

Burgerstein Vitamine Volley Jona:
Startformation: Aebli (Passeur), Meier (Libero), Mezhonnov,  Maag, Zoodsma, Beeler, Roos
Einwechslungen: Bürgi (Captain), Huser, Stadelmann

Headcoach: Urs Winteler
Assistant Coach: Karsten Schumacher

Cornèrcard Volley Cup: 1/2-Final

Chênois Genève Volleyball - Biogas Volley Näfels 1:3 (20:25, 13:25, 26:24, 22:25)

Centre Sportif Sous-Moulin, Thônex. - 600 Zuschauer. – Spieldauer: 101 Minuten.

SR: Reyes, Nellen

Chênois Genève Volleyball:
Startformation: Petit (Passeur), Abramov (Captain), Huber (Libero), Babic, Simonin, Botas dos Santos, Palharini
Einwechslungen: Voirol, Dos Santos, Blazy

Headcoach: Carlos Carreno Cerjudo
Assistant Coach: Roland Trombert, Michel Lamas

Biogas Volley Näfels:
Startformation: Giger (Passeur), Sutter (Libero), Vukasinovic, Radomski, Ehrat, Martinez, Roosewelt
Einwechslungen: Gygli (Captain), Fořt, Wunderle

Headcoach: Dalibor Polak
Assistant Coach: Mani Müller

Der Traum lebt weiter: Kein Scherz - am 1. April in Fribourg