Donnerstag, 18. Oktober 2018; 12:05
NLA

Biogas Volley Näfels empfängt den Meister Lausanne UC

Von: Köbi Hefti

Am Sonntag trifft Biogas Volley Näfels auf den amtierenden Meister Lausanne UC. Es ist ein Duell zweier Teams, die ihre Startspiele ohne Satzgewinn verloren.


Ein halbes Jahr ist es her seit Lausanne UC und Näfels den Play-off-Final bestritten. Die müden Näfelser hatten damals gegen die hoch konzentrierten und ehrgeizigen Romands keine Chance. Auch im ersten Heimspiel der Saison am Sonntag sind die Glarner die Aussenseiter, obwohl auch LUC beim Auftaktspiel daheim gegen Volley Schönenwerd ein unerwartetes 0:3 kassierte. Näfels tut sich weiterhin schwer als Kollektiv. „Das Verständnis ist noch nicht da und das Teamwork auf dem Feld ist noch ungenügend“, meint Nico Süess dazu. Besonders für Junior Süess, der vor einem Jahr als sehr junger Spieler in die erste Mannschaft aufrückte und in Genf erstmals in einem Meisterschaftsspiel durchspielte, ist dies eine grosse Herausforderung. Während der Vorbereitung und im Training fiel er mit guten Leistungen auf und war regelmässig einer besten Näfelser. Zu seinem Debüt in der Starting-Six sagte er: „Ich wusste, dass ich auf Annahme/Aussen spielen werde, weil uns ein Spieler auf dieser Position fehlt. Ich war sehr motiviert, dazu lief es mir in den letzten Wochen wirklich gut, obwohl während des Sommers Volleyball für mich kein Thema war und ich das Training erst im August mit Trainer Dalibor Polak wieder aufnahm.“

Das verhinderte Debüt
Nicos Volleyball-freie Zeit hätte auch viel kürzer sein können. Nationaltrainer Mario Motta plante, Nico Süess für einige Trainingseinheiten im Frühjahr aufzubieten. Doch Mario Motta änderte seine Meinung und wollte noch mehr - offenbar hatten ihn die Leistungen des jungen Glarners im Play-off Final überzeugt. Er bot Nico Süess für das gesamte und viele Wochen dauernde Sommer-Programm mit dem Nationalteam auf. Diese für den Junior unerwartete Nomination aber durchkreuzte seine Planung. Er hatte sich bereits verpflichtet während des Sommers bei seinem Arbeitgeber zu arbeiten. So kam es, dass Nico Süess seine Nati-Premiere verpasste. Dies fuchst Nico Süess etwas, er hätte gerne einige Trainingseinheiten mit dem Schweizerteam bestritten.

Ungewohnte Gewohnheiten
Nico Süess ist sich bewusst, dass es bei Näfels noch nicht rund läuft. Sein Team hätte in Genf in der Annahme für ihn unbegreifliche Fehler gemacht. Er erklärt: „Oft fiel ein Ball in der Annahme einfach zwischen die Spieler – das ist für mich nicht begreiflich.“ Ein Grund dafür sei, so Nico Süess weiter, dass man sich hier gewöhnt sei zu rufen, wenn man den Ball nimmt. Lucas Yoder ist sich aber aus den USA genau an das Gegenteil gewohnt. Er ruft, wenn ein anderer den Ball nehmen soll. Diese Umstellung der Gewohnheiten braucht aber Zeit.

Dazu hat Näfels im Spiel gegen Chênois weder beim Service noch mit den Angriffen Druck ausüben können. Einzig der Pole Damian Hudzik zeigte sich im Angriff effizient. Es ist offensichtlich, dass Näfels ein starker Angreifer und somit die Wechseloptionen und die förderliche Konkurrenz innerhalb des Teams fehlen. Um im Spiel gegen Meister LUC bestehen zu können, müsse Näfels auf dem Feld einen besseren Team-Zusammenhalt beweisen, blickt Nico Süess voraus und ergänzt. „Bisher lautet das Motto eher, du musst das machen und nimmst diesen Ball, besser wäre aber, wenn jeder sagen würde, ich nehme diesen Ball.“

Wer kann sich steigern?
Ob LUC am Sonntag zittrig oder aggressiv wie ein verletze Raubkatze auftritt, ist nicht vorherzusagen. Tatsache ist aber, dass LUC vor Wochenfrist genauso enttäuschte wie Näfels. Bei der 0:3-Pleite gegen die gut spielenden Schönenwerder gelang dem Meister nicht viel. Nico Süess glaubt daher, dass beide Teams eher zittrig in diesen vermeintlichen Spitzenkampf steigen werden. Er ist aber zuversichtlich und voller Motivation für diese Revanche des letztjährigen Meisterschafts-Finals.

Qualifikation: 2. Spieltag
Biogas Volley Näfels – Lausanne UC

Lintharena SGU, Näfels, Sonntag, 21. Oktober 2018, 18:00 h

Die Jüngsten: Nico Süess und Damian Hudzik überzeugten bisher trotz ihrer Jugend

Annahme-Fraktion: Am blinden Verständnis muss noch viel gearbeitet werden

Neuer Regisseur: Peer Harksen hat sich als Passeur gut in Näfels eingelebt

Mal Wiggiswand - mal Emmentaler: Wie alles benötigt auch der Block noch Zeit

Erfolgsfaktor Teamwork: Dalibor Polak weiss, dass sein Team dann Erfolg haben kann, wenn es als kompakte Einheit auftritt