Donnerstag, 30. März 2017; 12:05
NLA

Biogas Volley Näfels darf – Amriswil muss gewinnen

Von: Köbi Hefti

Im Cornèrcard Volley Cupfinal von morgen Samstagnachmittag in Fribourg ist Volley Amriswil der grosse Favorit, Biogas Volley Näfels der Aussenseiter, der sich aber durchaus Chancen auf den zehnten Cupsieg ausrechnet.


Zum sechsten Mal steht Marco Gygli, der Captain und Passeur von Biogas Näfels morgen in einem Cupfinal. Bei seinen fünf bisherigen Teilnahmen konnte er dreimal den Kübel in die Höhe stemmen. Gerne erinnert er sich an seinen ersten Final 2007 gegen Lugano unter Trainer Serramalera. Damals war er noch Junior und der dritte Passeur neben Marco Bär und Ivan Bedrac. Zahlreiche Juniorenkollegen seien mit extra angefertigten „Hopp Marco“ Plakaten zum Final angereist und hätten ihn so unterstützt, Das sei schon sehr speziell gewesen, erinnert er sich an diese Premiere. „Besonders war auch der Sieg gegen Lausanne UC im letzten Jahr. Das war der erste Titel, bei dem ich als Stamm-Passeur mehr zum Titelgewinn beitragen konnte als bei den Siegen 2007 und 2014“, blickt er zurück. Unvergesslich sind für Marco Gygli aber auch negative Momente, wie die Niederlage 2012 – gegen Volley Amriswil. Er erklärt: „Amriswil überraschte uns mit einer unerwarteten Aufstellung und überrumpelte uns. Das war für mich die grösste Enttäuschung in einem Cup Final, da wir damals eher die Favoriten waren. Solche Momente bleiben mir mehr im Kopf als Siege, bei denen wir uns als Favorit durchsetzten.“ Als Höhepunkt hingegen stuft Marco Gygli den legendären Sieg gegen das übermächtige Lugano vor drei Jahren ein, den wohl überraschendsten Cup-Titel in Näfels‘ Geschichte.

Grosse Glarner Fan-Delegation
Jetzt aber dreht sich alles nur noch um den morgigen Cupfinal. Am Montag dieser Woche, dem Tag nach dem Sieg im Play-Off Viertelfinal gegen Chênois, sagte Captain Gygli: „Bisher standen die Play-offs im Vordergrund. Der Einzug in den Halbfinal war uns sehr wichtig. Jetzt aber beginnt das Kribbeln auf den Cupfinal.“ Heute Abend disloziert die Mannschaft nach Fribourg. Am Samstagmorgen steht ein Training in der St.-Leonhard-Halle auf dem Programm. Kurz vor 17 Uhr folgt dann der ganz grosse, freudige Moment mit dem Einlauf in die Halle und dem Auftritt vor den vielen Fans aus dem Glarnerland. „Letztes Jahr war die Stimmung genial, dieses Jahr hat es noch mehr Fans – erstmals fahren drei Busse – und so könnte es dieses Jahr noch lauter werden“, blickt Marco Gygli hoffnungsvoll auf den Samstag. Damit es den perfekten Tag gibt, muss bei Näfels alles zusammenpassen. Nur so kann Biogas Volley Näfels dem Ostschweizer Rivalen wieder einmal ein Bein stellen und so die zwei Jahre dauernde Ungeschlagenheit im Cup verlängern.

Amriswil ist der Favorit
Doch Volley Amriswil hat in diesem Jahr bewiesen, wozu es fähig ist, wenn es wirklich zählt. Mit absoluten Topleistungen sorgten die Thurgauer für Furore im Europacup. Ohne Fehl und Tadel zeigten sich die Thurgauer auch in der Meisterschaft gegen Näfels und gewannen alle drei Partien klar. Näfels‘ Trainer Dalibor Polak meinte dazu, dass sie dabei jeweils zu grossen Respekt gehabt hätten. Trotzdem schätzt Captain Gygli die Chancen auf den Sieg im Cupfinal als fifty-fifty ein. Er erklärt: „Der Druck auf Amriswil ist gross, es ist der klare Favorit in diesem Final, der gewinnen muss. Wir sind der Underdog und können frei aufspielen. Wir dürfen, müssen aber nicht gewinnen.“ Zur Spielstärke der beiden Ostschweizer Rivalen meint er, dass Amriswil mit Howatson als Passeur sicher Vorteile habe, während er bei Näfels Annahme/Aussen stärker einstufe, sonst aber beide Teams ähnlich stark sehe.

Der Schlüssel zum Erfolg
Der These, dass dieser Final durch die Services entschieden wird, stimmt Marco Gygli zu. Dies sei bereits in den bisherigen Spielen zwischen ihnen und Amriswil so gewesen, sagt er und erklärt: „Bei den beiden letzten Aufeinandertreffen gewann immer jene Mannschaft den Satz, bei der das Risiko beim Service aufging. Service und Annahme werden deshalb auch im Final der Schlüssel zum Erfolg sein.

Wenn unsere Jumper Martinez, Radomski und Vukasinovic einen guten Tag haben, können sie einen Match genauso entscheiden wie Steigmeier & Co.“

Und so dürfte es kaum überraschend sein, wenn Näfels auch am Samstag sehr viel Risiko beim Service eingehen wird und beim Versuch, die Bälle in des Gegners Feld zu hämmern, auch Fehler macht. Solange aber auch Asse folgen, lohnt sich dieses Risiko. Denn ohne beim Service unter Druck zu kommen ist Amriswil unwiderstehlich und kaum in die Knie zu zwingen.

Passeur Gygli hofft, dass dieser Final wie jene der letzten drei Jahre wieder ein Superspiel wird. Er sagt: „Beide Teams haben die Qualitäten dafür und der Schweizer Volleyballsport verdient ein solches Spiel.“

Cornèrcard Volley Cup Final: Volley Amriswil - Biogas Volley Näfels

St.-Leonhard-Halle, Fribourg, Samstag 1. April 2017, 17:00 h

Die Vorfreude auf den Cup-Final steigt..